Mittwoch, 30. September 2015

Seelenstreichlerzeit

Letzte warme Tage im September.
Sonnenschein und blauer Himmel.


Picknickdecke ins grüne Gras und Schuhe aus ziehen. 


Kuchen und Wuffi aus dem Rucksack holen.


Septemberlicht!


Genussvoll vom Kuchen naschen.


Genau eine Nadel weit (und nicht eine Masche mehr!)  stricken.


Die Umgebung auf sich wirken lassen.
Heimatgefühle spüren!


Weiter Himmel, grünes Gras, fließendes Wasser.
Wilde Schönheit mitten in der Stadt.
Ich liebe diesen Ort!


Stunden vergehen. Lange Gespräche über alles und nichts.
Ort wie Freund tun mir uneingeschränkt gut, bringen mich wieder ins Gleichgewicht, und geben mir neue Kraft.

Wer darin etwas negatives für sich selbst oder andere sieht, darf sich gerne eigene Wege im Leben suchen. Ich bleibe auf dem meinem, auf dem der Seelenstreichler einen festen Platz ein nimmt!



Montag, 28. September 2015

Septembermond!

Auf 4.30Uhr hatte ich mir meinen Wecker gestellt.
Für einen Montag Morgen ist das echt verdammt früh.
Eigentlich wäre ich gerne noch früher aufgestanden, aber ein bißchen Schlaf brauche ich dann doch noch. 

Zugegeben, ich war mir nicht sicher ob ich es wirklich schaffen würde so früh auf zu stehen.
In letzter Zeit war mein Schlaf eher komatös erschöpft, und Auf stehen mal wieder der reinste Kampf mit mir selbst. Aber ich wollte es zumindest versuchen. Denn schon am Abend zuvor sah der Mond, (der Supervollmond!) einfach nur grandios aus!

Als der Wecker klingelte, war ich mit einem Schlag hell wach. Und als ich aus dem Fenster blickte, sah ich einen Himmel voller Sterne. Aber keine einzige Wolke!
Innerhalb von 15 Minuten war ich durchs Bad, in den Klamotten, und mit meiner Kameraausrüstung draußen auf der Straße.


Ich war mir nicht sicher ob meine Kamera diesen dunkelroten, sogenannten Blutmond wirklich packen würde.
Nach über drei Jahren kenne ich das Gerät, und weiß auch um seine Grenzen. Hätte ich die Möglichkeit dazu gehabt wäre ich überdies weit aus der Stadt, und damit auch aus Luft- und Lichtverschmutzung heraus gefahren. Doch siehe da, mein technisches Wissen scheint die Grenzen der Kamera inzwischen auf zu wiegen. Nach ein einigen Fehlschüssen gelang es mir kurz vor Ende der Totalität doch tatsächlich noch, brauchbare Bilder zu erzielen.



Zwei mal noch habe ich den Standpunkt gewechselt, weil mir immer noch zu viele Lichtquellen um mich herum waren. Als es ich dann endlich eine dunkle Ecke gefunden hatte, musste ich fest stellen, wie hilfreich es sein kann seine Kamera blind bedienen zu können. In absoluter Dunkelheit bleibt einem nämlich keine auch andere Option mehr übrig!


Als der Mond langsam aus dem Kernschatten der Erde heraus wanderte, und seine linke Seite wieder beleuchtet wurde, konnte man im Lichtschein der Reflektion sogar für wenige Minuten einen Spektralbogen erkennen. Ein wunderschöner Anblick!
Leider hat die Kamera dieses Ereignis dann nicht packen können. Also habe ich nach zwei Versuchen aufgegeben und einfach nur zu gesehen bis es vorbei war.


Wie hell der Mond doch eigentlich das Sonnenlicht zur Erde reflektiert, merkt man auch erst wenn man zuvor die Dunkelheit der Mondfinsternis erleben durfte.
Fast fühlte ich mich geblendet, und die Kamera benötigte sofort umfangreiche Justierungen.


Sehr faszinierend empfand ich auch die langsame Wanderung des Kernschatten der Erde über die Mondoberfläche.
Ich muss zu geben, ich bin ein mondsüchtiger Sternengucker. Und einer meiner liebsten Anblicke ist eine schmale Mondsichel, welche entsteht wenn der Mond von der Seite angestrahlt wird. Betrachtet man den Mond dann ganz genau, und etwas länger, so erscheint die sichtbare Strahlungsgrenze verwaschen und unruhig.
Der Kernschatten der Erde jedoch bildet eine klare und harte Grenze. Und bietet zudem eine Optik, welche unter den normalen Mondphasen so nicht zu beobachten ist.


Nicht zu sehen ist übrigens der umwerfend schöne Sternenhimmel, welcher die Mondfinsternis begleitete. Ich habe noch nie, WIRKLICH NOCH NIE, mitten in der Stadt so unglaublich viele Sterne sehen können! Selbst bei Neumond nicht.
Manchmal habe ich echt nicht gewusst, ob ich nun lieber zum Mond, oder zu den vielen Sternen gucken soll. Kamera und Bilder hin oder her, alleine dafür hat sich das frühe auf stehen gelohnt!

Und für alle die sich jetzt fragen, wie mal solche Bilder überhaupt hin bekommt:
Man braucht zwingend ein Stativ, ratsam ist zudem ein Selbstauslöser mit Zeitverzögerung. Die Kamera sollte ein ordentliches Objektiv haben, Blende und Iso müssen manuell justierbar sein, und Langzeitbelichtungen sollten möglich sein. Frische Akkus sind ratsam. Und die Kamera sollte vor dem ersten Bild bereits einige Zeit draußen gewesen sein, damit sie sich der Außentemperatur an passen kann.
Der Rest ergibt sich dann aus der bereits vorhandenen Erfahrung mit der Fotografie und dem Umgang mit der Kamera. Vor drei Jahren hätte ich diese Bilder sicherlich auch noch nicht hin bekommen. ;-)




Sonntag, 20. September 2015

Der blaue Snood

[Warnhinweis: Kann Spuren von unbezahlter Werbung enthalten!]

Beim Wollfestival in Köln ist mir bei Frau Buttjebeyy dieser schöne handgefärbte Strang Seidenstraße aus dem Atelier Zitron in die Tasche gehüpft.


Das Garn besteht aus Merino Wolle und Maulbeerseide, ist super flauschig, und kann auch mit großen Nadeln verstrickt werden. Ideal also für eins meiner belieben "on the Road" Projekte!


Das Garn gleitet wie von selbst über die Nadeln, und verzeiht auch all die kleinen Erschütterungen die solche Reisen mit sich bringen.  Ich habe es sowohl im Zug, wie auch im Auto verstrickt. Im Maschenbild sieht man nichts davon!


Mit jeder Reise, egal ob innerhalb oder außerhalb der Stadtgrenzen, ist das Projekt ein wenig gewachsen. Wenn außerdem die Kamera mit on tour war, sind auch richtig tolle Bilder dabei entstanden.


So langsam erkennt man auch daß es ein Loop werden soll.
SNOOD heißt die Anleitung, besteht nur aus rechten und linken Maschen, und kann mit ein wenig Erfahrung jeder Wolle oder Körpergröße angepasst werden. Da mein Snood z.B. für einen dicken Männerhals gedacht war, habe ich die Maschenzahl auf 248 erhöht.


Nur das allerletzte Stück habe ich dann daheim auf der Couch verstrickt.
Und bei dieser Gelegenheit endlich mal eine gescheite Nahaufnahme von dem grandiosen Maschenbild bekommen.


Zwei Tage vor "Das bunte Schaf" haben Frau Buttjebeyy und ich uns zur Lagebesprechung im Cafe St.Mocca getroffen. Bei dieser Gelegenheit habe ich ihr die Buttjebeyy Showsocke und den fertigen Snood präsentiert. Für die Showsocke hatte ich einen Deko Fuß in der Tasche. Für den Snood musste der arme Wuffi her halten.


Am Stand von Frau Buttjebeyy hat die Showsocke dann einen Platz auf Augenhöhe bekommen.  Der Snood dagegen wurde in Hand- und Fingerhöhe präsentiert.


Ich mag diese Deko Puppe von Frau Buttjebeyy!
Keine Bartstoppeln, keine Hautunreinheiten, keine schwierigen anatomischen Begebenheiten. Habe bereits angemeldet, meine Loops und Schals immer auf dieser Puppe shooten zu wollen. :-)


Viele hundert male wurde der Snood bis zum Abend befühlt und begutachtet. Bis er am Abend völlig durchgekuschelt von der Puppe hing.
Aber ebenso wie bei der Showsocke war es auch hier einfach nur ein tolles Gefühl, zu sehen wie das eigene Strickstück bewundert wird.


Inzwischen hat sich der Teenager des Hauses den Snood gekrallt und wird ihn wohl nicht wieder her geben. Er wird aber wohl noch Geschwister bekommen. Für den lieben Schwiegervater fehlt mir noch ein Weihnachtsgeschenk, und der Gatte hat auch schon neidisch geguckt.

Freitag, 18. September 2015

Die Buttjebeyy Showsocke

Wenn das Leben Dir handverlesene Wolle gibt, mach was Schönes draus!

[Warnhinweis: Kann Spuren von unbezahlter Werbung enthalten!]

In diesem speziellen Fall hier überlegten Frau Buttjebeyy und ich, wie man auf Wollmärkten die Aufmerksamkeit der Laufkundschaft erregen könnte. Am Ende der Überlegungen standen zwei Papiertüten mit Buttjebeyy Wolle vor mir, sowie die deutliche Aufforderung: "Mach was draus!"


Das erste was ich aus diesen Tüten heraus nahm war eine Trekking Sockenwolle aus dem Hause Atelier Zitron, pflanzengefärbt mit Rosenknospen.


Daraus wollte ich etwas ganz besonders hübsches erschaffen.
Einen echten Eyecatcher eben.


Was jetzt noch fehlte war ein lausig verregnetes Wochenende auf der heimischen Couch.
Und nur drei Tage später war die Showsocke bereits fertig.


Die Anleitung heißt "Frühlingserwachen", ist von Evelyn Hase und stammt aus dem Buch Stand Punkt vom Topp Verlag.
Es hat mir wirklich großen Spaß gemacht diese Anleitung um zu setzen, aber leider bin ich auch über Ungereimtheiten und Ungenauigkeiten gestolpert.

Laut Anleitung wird z.B. alle vier Reihen einmal gezopft. Der Rapport für die Querrippen läuft jedoch über sechs Reihen. Schaut man sich die Abbildung im Buch ganz genau an, so scheint es als würden die Zöpfen dort genau auf den Querrippen liegen, und nicht autark davon laufen.
Erst als ich auch meine Zöpfe auf alle sechs Reihen gelegt hatte, bin ich optisch zum gleichen Ergebnis gelangt, wie abgebildet.


Darüber hinaus wird nicht genau beschrieben mit welcher Verzopfung man vor der Ferse den Abschluß gestalten sollte. Oder wie sich die Querrippen daran an schließen sollten. So wundert es nicht daß meine Variante etwas verunglückt erscheint.

Im Schaft wird mit 16 Maschen pro Nadel für Größe 38/39 gearbeitet. Dies macht Sinn, da durch die Verzopfung viel Zug entsteht. Am Fuß werden nur noch Querrippen gestrickt, welche die Socke stark ausweiten. Trotzdem werden in der Anleitung die 16 Maschen pro Nadel bei behalten. Das wäre selbst für einen Fuß in Größe 42 zu weit gehalten!
Ich habe dann auf 14 Maschen pro Nadel verkürzt, und später sogar auf 13 Maschen, und trotzdem ist mein Ergebnis ohne Deko Fuß irgendwie.......... lustig an zu schauen!


Für die Blattbordüre soll der vorhandene Rapport sechs mal gestrickt, und anschließend angenäht werden. Das Rippenbündchen wird an den Schaft angeheftet.
Angenäht? Angeheftet? Beide Techniken beschreiben eigentlich den gleichen Vorgang, keine von beiden ist jedoch irgendwo näher beschrieben oder erläutert. Wer dies zuvor noch nie gemacht hat, bleibt mit vielen Fragezeichen zurück.


Ich habe die Blätter nur fünf mal gestrickt, und war bereits sehr viel weiter als der Bund es je sein würde. Zum Anbringen habe ich die Socken dann auf Links gedreht und über den Deko Fuß gezogen. Als Ideal betrachte ich das nachträgliche an nähen allerdings nicht. Es entstehen unschöne Nahtstellen und diese können zudem den Schaft stark ein engen.


Der fertigen Showsocke sieht man diese Ungereimtheiten nicht mehr an.
Sie sieht einfach nur grandios aus, wie sie da zwischen all der schönen pflanzengefärbten Buttjebeyy Wolle beim bunten Schaf im Treibhaus in Langenfeld steht!


Egal ob als Einzelmotiv.........


............ oder zufälliges Beiwerk in der Gesamtpräsentation.


Nun zu den Einzelheiten:
Der Rippenbund wurde umgeschlagen und befestigt, die Blattbordüre wie oben beschrieben nachträglich angefertigt und angebracht.


Im Schaft finden sich auf beiden Seiten zweifache Verzopfungen, welche das Muster aus Querrippen durch brechen. Am Fuß wurden die Querrippen dagegen sogar auf der Fußsohle weiter geführt.


Bei der Ferse habe ich mich nicht an die Anleitung gehalten, und statt einem dreiteiligen Käppchen lieber die elegantere Herzchenferse gestrickt.


Den Abschluß bildet eine einfach Bandspitze.


Die Showsocke ist beim bunten Schaf in Langenfeld vielfach bewundert und fotografiert worden. Und das nicht nur von mir.  :-)
Außerdem war es einfach nur toll sich mit den lieben Kundinnen von Frau Buttjebeyy über die Techniken des Socken strickens und zopfens aus zu tauschen. Auch die Herzchenferse war stark gefragt.


Das Muster hat, trotz aller Ungenauigkeiten der Anleitung, einfach nur Spaß gemacht.
Die pflanzengefärbte Buttjebeyy Wolle ist nahezu ideal für Arbeiten mit vielen Strukturen. Auf meinen sonst zu üblichem bunt würde das viel zu schnell unter gehen.
Diese Socke werde ich bestimmt noch einmal stricken, dann sogar als Paar, aber ich werde wohl die Vorgehensweise meinen Erfahrungswerten an passen. ;-)