Dienstag, 12. Dezember 2017

Das bißchen bloggen.......

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Da ich derzeit noch keine weiteren Strickstücke zeigen kann, weil alles was ich die letzten Wochen genadelt habe Weihnachtsgeschenke sind,  möchte ich die Zeit bis zum Jahresende nutzen um mir ein bißchen was von der Seele zu schreiben.

So werde ich die nächsten Wochen erklären warum ich keine Anleitungen heraus gebe, und was das mit dem Urheberrecht zu tun hat. Außerdem werde ich erläutern, warum ich keine Socken verkaufe und man sich meine Socken nur schenken lassen kann.
Heute jedoch möchte ich euch erzählen, wie viel "Arbeit" hinter meinem Weblog steckt. Und warum ihr meine Socken und Bilder immer erst mit einigen Wochen Verzögerung zu sehen bekommt.


Die Vorbereitung für einen Blogpost  beginnt eigentlich schon mit dem Kauf der Wolle.
Jeder einzelne Strang/Knäul wird fotografiert bevor es in meinen Schrank darf. Die Bilder lade ich in mein Online Archiv und notiere die wichtigsten Eckdaten wie Marke, Name, Farbnummer, oder Färberin. So stehen mir diese Angaben selbst dann noch zur Verfügung, wenn mal eine Banderole abhanden kommt.


Bevor ein Strickstück ins Shooting kann, wird es gewaschen, getrocknet und eventuell gespannt. Währenddessen mache ich mir Gedanken um das Shooting. Das Stricken selbst lasse ich jetzt mal bewusst außer Acht, denn ich stricke ja nicht ausschließlich um zu bloggen. Aber es sind doch meist etliche ungezählte Stunden Arbeit.

Ein Indoor Shooting ist recht simpel.
Ein aufgeräumter Tisch, ein bißchen Stoff für darunter und eventeull ein paar Blumen für dahinter, fertig. Im Familienalltag ist ein aufgeräumter Tisch allerdings nur mit Vorbereitung zu haben. Dann muss noch das Licht stimmen, und man muss die nötige Zeit sowie ein bißchen Ruhe haben.


Bei einem Outdoor Shooting wird es etwas komplizierter.
Zunächst überlege ich mir, wo ich geeignete Hintergrundkulissen aus dem Kölner Stadtbild für meine Socken Szenen finden könnte. Das ist nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. Möchte ich dass eine Szenerie gut im Hintergrund zu erkennen ist, brauche ich einen gewissen räumlichen Abstand dazu. Außerdem muss ich geeignete Ablageflächen für die Sockenfüße finden.
Zusätzlich sollte man den Sonnenstand im Auge behalten. Socken und Wahrzeichen lassen sich nur selten gut im totalen Gegenlicht fotografieren. Zusammen erst recht nicht.
Außerdem sollte man über (Groß-)Veranstaltungen in Köln informiert sein. Zu bestimmten Begebenheiten ist an ein Shooting in der Innenstadt, und auch in einzelnen Stadtteilen nicht zu denken.Und dann muss noch das Wetter zufällig dann passend sein, wenn man gerade freie Zeit übrig hat.

Für das Shooting eines Paar Socken brauche ich durchschnittlich 30 Minuten. Dabei entstehen 20 bis 50 Bilder. Komplette Szenen, Details, und immer wieder andere Perspektiven. In besonderen Situationen habe ich aber auch schon über 60 Minuten gebraucht. Und manchmal bleibe ich danach auch einfach noch eine Weile stehen und genieße den Augenblick. Ganz besonders bei Shootings direkt am Rhein.


Ich versuche immer mehrere Socken zu einem Outdoor Shooting mit zu nehmen. Und plane überdies eine richtige kleineTour. Dabei versuche ich  für jedes Paar Socken eine ganz individuelle Hintergrundszene zu finden. Dazu immer wieder den Standort oder auch einfach nur die Perspektive.

Eine Shooting Tour nimmt häufig mehrere Stunden Zeit in Anspruch. Und  danach bin ich immer völlig ausgepowert. Ich habe wirklich großen Spaß an Outdoor Shootings. Kaum etwas bereitet mir mehr Freude. Aber es steckt doch auch immer ein wahnsinniger Aufwand dahinter!


Fotografieren sieht für Außenstehende leider immer nach "das bißchen knipsen" aus. In Wirklichkeit erbringen Fotografen jedoch oft Höchstleistungen.
Die meisten Fotografen wissen sehr genau was sie tun. Sie kennen jeden Knopf an ihrer Kamera, und wissen mit Belichtungszeiten und Blendeneinstellungen um zu gehen. Das erfordert ein umfangreiches Hintergrundwissen.
Fotografen sind immer mit höchster Konzentration bei der Arbeit, und haben währenddessen oftmals eine gesteigerte Wahrnehmungsfähigkeit. So sehen Fotografen Details, oder kleinste Veränderungen im Licht, welche Nicht-Fotografen nicht einmal erahnen können.

Nach dem Fotografieren erfolgt die Bildbearbeitung.
Die Bildbearbeitung brauche ich hauptsächlich um die Bilder zu optimieren und mit meiner Blogadresse zu versehen. Und längst nicht alle Bilder schaffen es in die Veröffentlichung. Von  20 bis 50 Bildern pro Serie bleiben manchmal nur 10 oder 15 übrig. Pro Serie eines Paar Socken brauche ich zwischen 15 und 20 Minuten.


Ich weigere mich übrigens mit Photoshop zu arbeiten! Meine Bilder sind zu 100% echt!
Wenn ich ein Bild verhunzt habe, oder mir im Hintergrund rote Regenjacken in die Szene laufen, dann ist das Bild für die Tonne.

Meine fertigen und ausgewählten Bilder lade ich dann bei Google hoch.
Von hier aus erstelle ich dann einen ersten Entwurf für ein Blogposting, welcher zunächst nur Bilder in einer passenden oder sinnvollen Reihenfolge enthält. Dafür benötige ich etwa 15 bis 20 Minuten je Posting.


Fehlt noch der Text!
Im Allgemeinen benenne ich in meinen Postings die Wolle die ich verwendet habe, gebe Hinweise zum gestrickten Muster, erwähne Details wie Bündchen Ferse und Spitze. Wenn es sich an bietet, erzähle ich auch kleine Geschichten zu den Socken. Ihr kennt meinen Schreibstil ja.
Außerdem versuche ich, wenn vorhanden, Verlinkungen zu Anleitungen Homepages oder Webshops zu liefern. Außerdem Wikipedia- oder Köln Tourismus Seiten, wenn mir das sinnvoll erscheint.
Oftmals benötige ich hierfür weit mehr als 60 Minuten. Je Posting!

Dann muss/sollte aber immer noch einmal Korrktur gelesen werden.
Finde ich eklatante Rechtschreib- oder Tippfehler? Passt der Text, die Formulierungen? Funktionieren alle gesetzten Links? Sind die Bilder alle zentriert? Sollte ich noch etwas ergänzen, oder vielleicht wieder heraus nehmen?
Und dann, und wirklich erst dann, geht ein Posting bei mir online!
Ganz schön viel Aufwand, für so ein Socken Posting das in wenigen Minuten gelesen ist!


Das alles schaffe ich eigentlich nie am selben Tag.
So viel freie Zeit oder Ruhe finde ich im Alltag gar nicht.
Meist mache ich an einem Tag die Bildbearbeitung, erstelle die Entwürfe an einem anderen Tag, und versehe die Entwürfe mit Text wann immer ich gerade Zeit dafür finde.
Ganz häufig nutze ich die Funktion, einen Zeitstempel zu setzen. So habt ihr in recht regelmäßigen Zeitabständen etwas zu lesen, und ich habe immer genug Zeitpolster um im Hintergrund neue Postings zu erstellen.


Berichte ich über Veranstaltungen, wie beispielsweise das Wollfestival in Köln, wird der Aufwand um ein vielfaches größer.
Doch als Fotograf und Blogger besucht man solche Veranstaltungen schon  mit ganz anderen Augen. Ständig hält man Ausschau nach tollen Szenen, Bildern die sich zufällig ergeben, und die Kamera ist immerzu im Anschlag. Man ist den ganzen Tag hoch konzentriert und im Kopf wird eine kleine To Do Liste mit Ausstellern ab gearbeitet, die man unbedingt besuchen möchte. Bei vielen Ausstellern habe ich mich auch zusammen mit Wuffi vorgestellt und gefragt ob ich Bilder machen dürfe. So kann ich dann ganz ungeniert den Hund in die Szene ein bauen, und Banderolen zurecht zupfen.


Oft habe ich nach solchen Veranstaltungen  200 bis 300 Bilder auf der Speicherkarte.
Die alle zu sichten, aus zu wählen und anschließend zu bearbeiten kostet immens viel Zeit. Noch während der Bildbearbeitung mache ich mir erste Gedanken was ich alles zeigen und erklären möchte.  Zusätzlich beginne ich damit Links zu recherchieren, oder frage bei dem ein oder anderen Händler gleich persönlich gewisse Informationen ab.
So habe ich im Bericht zum Wollfestival an die 20 Links recherchiert sowie eingebaut, und etliche Tage gebraucht um den Bericht fertig zu stellen.

Anders als viele Leute immer an nehmen, verdiene ich mit meinem Weblog übrigens kein Geld.
Ebenso wie das Socken stricken ist der Weblog ein Hobby von mir, und soll es auch bleiben.
Auch wenn es inzwischen unzählige Blogger gibt die Sponsoren Verträge haben und gezielt Werbung setzen, bin ich noch ein Blogger aus "erster Generation". Ich habe habe schon gebloggt, als die Werbeindustrie noch gar nicht wusste was ein Weblog eigentlich ist, oder wofür man diese Form der Kommunikation überhaupt nutzen kann.
Sämtliche Verlinkungen in meinem Weblog setze ich freiwillig und ohne Gegenleistung. Weil mir meine Wollhändlerinnen, Färberinnen, und Desinger einfach am Herzen liegen.



4 Kommentare:

  1. Dass deine Fotos mehr sind, als nur mal so hübsch geknipst, war mir schon immer klar. Über den Rest, die ganze Arbeit, die Zeit, die ein Posting verbraucht, habe ich ehrlich zugegeben, nicht darüber nachgedacht. Nun weiß ich es. Alle Achtung! Und natürlich "weiter so" :) es macht enormem Spaß, deinen Blog zu lesen und die gekonnt in Szene gesetzten Sockenfotos zu bestaunen.

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    1. Dankeschön.
      Hinter den Kulissen musste ich mir im Laufe des Jahres leider einiges an Kritik geben lassen. Oder dumme Bermerkungen darüber, warum ich "im Sommer noch einen Weihnachtsbaum stehen habe". Hatte ich natürlich nicht. Die Bilder waren nur etwas älter.

      Dehalb wollte ich schon lange solch einen Einblick in mein Bloggerleben geben. Ich habe nur eben kaum Zeit dafür übrig gehabt.

      LG

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  2. Ich finde Deinen bog sehr gelungen und mir ist klar, dass das alles viel Arbeit macht. Das ist übrigens der Grund, weshalb ich keinen blog habe. Zumal meine Kenntnisse in der Fotografie im Gegensatz zu denen im Strickhandwerk eher rudimentär sind.

    Aus diesem Grund leiste ich mir den Luxus, mich an Deinem blog zu freuen!

    Und lass' Dich bitte von i-welchen dummen Kommentaren nicht hindern. Manche Leute haben eben nicht mehr zu bieten.

    LG, Jutta

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