Dienstag, 30. April 2019

Street Food Festival Köln Ehrenfeld

Street Food Festivals hatten wir schon einige in Köln.
Allerdings haben wir es bisher nie geschafft eins zu besuchen.
In den Jahren während des Gatten Umschulung war natürlich kaum freies Budget dafür vorhanden. Oder einer von uns hat mit seinen Krankheiten herum gekämpft.

Im April war ein Food Festival an den Bahnbögen in Köln Ehrenfeld. Uns ging es beiden gut, und auch das Wetter hat gepasst. Also haben wir uns die Sache endlich einmal angesehen.

Von außen machte das Gelände leider nicht allzu viel her.


Von Innen allerdings auch nicht.
Es war stellenweise sehr eng. Eigentlich zu eng, wenn man bedenkt dass die Menschen hier teilweise noch angestanden haben. Die mittig in die Lauffläche plazierten Stehtische waren eher hinderlich, als nützlich. Und der Boden wechselte von fest getretener Erde über grobes kölsches Kopfsteinpflaster bis hin zu Schotterpiste. Das war vor allem für den Gatten natürlich alles andere als angenehm. Teilweise hat er mit seinem Rollator ganz schön kämpfen müssen.


Aber die Stimmung unter den Besuchern war ausgesprochen gut. Alle waren entspannt und schmatzten glücklich lächelnd vor sich hin.
Die Auswahl an Speisen, Desserts und weiterem Streetfood ließ aber auch kaum einen Wunsch offen. Da waren zum Beispiel der Truck der Futter Flotte mit ihren Burgern und Sandwichs.


Exotische Banh Mi Burger.


Handgefüllte und frisch zubereitete Empanadas.


Balinesische Spezialitäten.


Phillipinisches Streetfood.


Und bei dem hier weiß ich leider gar nicht mehr genau, was es war oder woher es kam. Aber es sah sehr lecker aus.


Für Naschkatzen gab es unter anderem diese riesigen Zimtschnecken.


Oder frittierte Süßigkeiten, welche mit einem Backteig umhüllt waren.


Darüber hinaus gab es noch so viel mehr.
Sogar für Veganer oder Menschen mit Unverträglichkeiten war das Angebot reichhaltig und vielfältig. Wer hier nicht satt geworden ist, dem war nicht mehr zu helfen.


Wir hatten uns überlegt, dass wir uns gnaz viele verschiedene Speisen holen und diese dann jeweils zu zweit essen wollten. Damit wir möglichst viel probieren konnten.
Begonnen haben wir mit diesem philippinischem Gericht aus Reis, Beef, Tacos und frischer Guacamole.


Danach zog der Gatte los um dieses brasilianische Fingerfood zu besorgen.
Die Soße daneben sieht zwar aus wie süßer Senf, enthielt aber jede Menge exotische Aromen und war eine Mischung aus fruchtig süß und feurig scharf.


Als nächstes probierten wir indisches Chicken Tandoori.


Mein Favorit allerdings war dieses argentinische Sandwich aus frischem gegrilltem Brot mit Salsa, Guacamole, gegrilltem Gemüse und Filetsteak Streifen. Das war soooo köstlich!


Außerdem haben wir noch frittierte Avocado mit Mango Salsa probiert.


Der Boyfriend hat sich für ein veganes argentinisches Sandwich mit gegrillter Aubergine und Süßkartoffelchips mit grüner Salsa entschieden.


Und der Teenager hat einen indischen Naan Wrap probiert.


Derweil sind wir bereits zu den Desserts über gegangen, und haben original amerikanischen Cheesecake und eine Sünde Namens Death by Chocolat  probiert.


Aber auch an diesen wahnsinnigen Zimtschnecken konnten wir nicht einfach so vorbei gehen. Diese hier ist mit einer Salzkaramell Soße getoppt worden und war einfach nur umwerfend.


Die Jungs haben sich später noch Bubble Waffeln geholt. Das haben wir allerdings nicht mehr mit bekommen. Der Gatte brauchte einen Kaffee und ich stand bereits für die Churros mit hausgemachter Karamellsoße an.


Wir hätten endlos weiter futtern können, so unglaublich lecker war das alles. Aber irgendwann ergeben auch viele kleine Häppchen eine große komplette Mahlzeit. Wir waren bis zum nächsten Mittag noch satt!



Freitag, 26. April 2019

Socken für den Teenie

Auch der Teenie hat natürlich noch ein Paar Last Minute Weihnachtssocken von mir bekommen. Anders als der Teenager allerdings in fröhlichem Bunt mit ein wenig Gelb. So wie er es eben am liebsten mag.


Leider wirken die Bilder etwas farblos.
Es waren die letzten von drei Paar Socken die ich an jenem Tag mit auf dem Weihnachtsmarkt hatte. Aber ausgerechnet bei diesem Paar hier zog sich der Himmel leider rapide zu und die Lichtverhältnisse wurden etwas gruselig.


Auch der Teenie bevorzugt inzwischen einfache Stinos, denn er hat begonnen seine Socken auch in Schuhen zu tragen. Daher habe ich mit einem ganz einfachen und Stink Normalem Rippenbündchen begonnen.


Bei der Ferse stand ich plötzlich vor dem Problem dass das Türkis vom Bündchen auf Hellblau treffen würde. Das hätte nicht so toll ausgesehen. Also bin ich in die Restekiste abgetaucht und habe mir etwas passendes heraus gesucht.


Auch bei der Spitze musste eine Alternative her. Hier habe ich mich für etwas Grün entschieden.


Auf diese Weise sind, eigentlich ganz ungewollt, farbenfrohe kunterbunte Socken entstanden.


Verstickt habe ich im Hauptteil dieses Knäul Opal Sockenwolle aus der Colors in Love Kollektion, mit dem Namen Aufregendes Zwinkern.


Im Bündchen habe ich etwas von diesem Knäuel Opal Relief Welle verstrickt.


In der Ferse habe ich einen Rest Opal Schafpate die romantische Alb - Kinderstube verstrickt.


Und bei der Ferse habe ich mich für dieses Knäuel aus dem Opal Abo von September 2018 entschieden.


Geshootet habe ich auch dieses Paar im Dezember 2018 auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Alter Markt in der Kölner Altstadt, früh am Vormittag bevor dieser geöffnet hatte.


Verschenkt habe ich die Socken, wie auch schon beim Teenager, in einer kleinen Schachtel mit ein paar Schokokugeln und einem Shootingbild.


Und, JA, er hat sich riesig über die Socken gefreut.
Für den Teenie kann es ja gar nicht Bunt oder Gelb genug zu gehen.




Sonntag, 21. April 2019

Socken für den Teenager

Eigentlich hatte ich für das letzte Weihnachtsfest Socken für meine Jungs gar nicht mehr geplant. Denn Socken haben sie derzeit beide mehr als genug, und die Jungs hatten außerdem ganz andere Wünsche.


Doch dann war ich bereits im November mit allen Weihnachtsgeschenken fertig. REKORD! Und bis Weihnachten war noch jede Menge Zeit, so haben beide Kinder doch noch Socken von mir bekommen.


Der Teenager trägt inzwischen eine elegante Schuhgröße 44. (Wie ich so große Füße hasse!) Daher arbeite ich bei ihm inzwischen bereits mit 17 Maschen pro Nadel. Entsprechend variiert auch das Rippenbündchen.


Mit irgendwelchen Mustern brauche ich ihm auch nicht mehr kommen.
Daher einfache Stinos mit meiner speziellen Maschenaufteilung.


Eine Herzchenferse, die mal wieder nicht so richtig auf die Sockenfüße passt.


Und die Spitze, welche eine einfache Bandspitze ist, passt bei Größe 44 eh nicht mehr auf die Füße. Aber das kennt ihr ja schon von anderen Socken in dieser Größe.


Ausgewählt habe ich diese beide unbekannten Stränge handgefärbter Sockenwolle ohne Banderolen, welche ich beide einst in unterschiedlichen Schatzkisten von lieben Freundinnen gefunden hatte.


Geshootet habe ich in der wundervollen Weihnachtsmarktkulisse auf dem Alter Markt in der Kölner Altstadt, früh morgens noch vor der Eröffnung.


Gerne hätte ich ja auch auf genau jenem Baumstamm geshootet, an dem der Herr in der blauen Jacke steht. Dann hätte man einen wunderbaren Blick einmal quer durch die Budengasse und den tollen Baumstamm nebst Wurzeln im Hintergrund gehabt. Aber dort haben sich ein paar Aussteller des Weihnachtsmarkt noch auf einen Kaffee getroffen, bevor der vorweihnachtliche Wahnsinn begonnen hat.


Fast vergessen, ein kleines Mini Söckchen hat der Teenager natürlich auch bekommen.


Verschenkt habe ich die Socken lediglich mit ein paar Schoko Kugeln und einem Shooting Bild. Denn wie schon erwähnt, es wurden ja noch andere Wünsche erfüllt und die Socken waren nur noch eine kleine Zugabe.


Aus mir unerklärlichen Gründen wurden diese Socken nach Weihnahten zu den neuen Lieblingssocken des Teenagers. Er hat inzwischen Socken in allen erdenktlichen Farben und Ausführungen, aber diese hier sind es die er nun ständig an zieht.





Dienstag, 16. April 2019

Das soziale Experiment

Unser Teenager ist ein Kämpfer Herz.
Und er setzt sich wo immer es ihm möglich ist für LGBTI Rechte ein.
Grundsätzlich lassen wir ihn auch machen. Jede Aktion, und jedes Projekt an dem er teilnimmt stellt ein Stück Lebenserfahrung dar. Macht ihn ein Stückchen selbstbewusster, und trägt dazu bei dass er seinen Platz im Leben finden wird. Allerdings legen wir Wert darauf mit dem Teenager über jede geplante Aktion zu reden. Damit er sich bewusst ist, was eine Aktion alles nach sich ziehen könnte. Immerhin zieht so manches Projekt an dem er beteiligt ist auch eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich.

Im Herbst letzten Jahrs bat uns der Teenager um Erlaubnis, an einem Sozialen Experiment teil nehmen zu dürfen.
Basierend auf der Idee des "Free Hugs" wollte sich das Team des Anyway TV in der Kölner Innenstadt mit Schildern wie "Ich bin Lesbisch....... Schwul...... Trans.......  HIV-postiv. Umarmst Du mich?" positionieren und die Reaktionen mit versteckter Kamera filmen.
Jeder Teilnehmer durfte sein Thema frei wählen, und war dabei nicht etwa an die persönlichen Lebensverhältnisse gebunden. Und unser Teenager hat den Mut aufgebracht das Thema HIV zu verkörpern.

Was zunächst nur durch das ⇨ Anyway TV via YouTube publiziert wurde, wurde zu unserem Erstaunen kurze Zeit später sowohl vom ⇨ Kölner Express als auch vom ⇨ Kölner Stadtanzeiger aufgegriffen.


Ich möchte noch einmal ganz deutlich darauf hinweisen:
Der Teenager hat natürlich KEIN HIV. Und er heißt auch nicht Marvin, oder ist 17.
Marvin wurde als Synonym gegenüber der Presse gewählt um ihn zu schützen.

Der reißerische Titel im Express sagt mir aus mehreren Gründen nicht unbedingt zu.
Unter anderem, weil eine solche Formulierung zu sehr die (nicht existierende) HIV Infektion fokussiert. Aber immerhin erschien der Titel auf Seite 3, während die Dramen um den Tod des Modeschöpfers Karl Lagerfeld nur auf Seite 4 waren. Außerdem wurde im Artikel ausdrücklich darauf hin gewiesen dass eben keine Infektion vor liegt.


Auch wenn der Teenager nicht aktiv zu erkennen ist, so hat die Berichtserstattung doch für einiges Aufsehen gesorgt. Der betreuende Leiter des Projekts fragte dann auch bei uns nach, ob alles in Ordnung sei. Oder ob jemand aus der Schule den Teenager eventuell erkannt und angesprochen hatte.
Der Teenager berichtete wir Eltern würden ihn zwar ein wenig damit ärgern, dass wir ihn nun ständig mit "Marvin" ansprechen würden, ansonsten wäre aber alles in Ordnung.
Und dann kam die Frage, ob der Teenager an einem Dreh mit dem WDR teilnehmen dürfte. Man wollte das Thema für die Lokalzeit aufnehmen und den Dreh in der Innenstadt dafür nachstellen.


So zog also das Team vom Anyway TV Ende Februar zusammen mit einem Team des WDR noch einmal in die Innenstadt. Der Teenager bekam wieder sein Schild um den Hals. Die Kameras wurden ausgerichtet, und dann hieß es warten.


Warten auf die Reaktion der Passanten.
Dann den Passanten schnell hinterher laufen, und dazu überreden ein kurzes Statement für den WDR ab zu geben warum man den Teenager umarmt habe, oder auch warum nicht.
Von "Warum sollte ich den jungen Mann nicht umarmen, es ist ja nicht direkt ansteckend" bis hin zu "Warum soll ich den umarmen, ich kenn den ja nicht" war eigentlich alles dabei.


Der Bericht wurde dann am 23.Februar in der WDR Lokalzeit Köln ausgestrahlt.
Zu unserem Erstaunen gleich zu Anfang, als zweites Thema, und hat auch erstaunlich viel Sendezeit bekommen. Ebenso war ein Herr der Aidshilfe zum Gespräch als Studiogast anwesend, und es wurde viel über die Übertragungswege, Therapiemöglichkeiten, und warum man unter Therapie nicht mehr akut ansteckend ist geredet. Aufklärung, die dringend nötig ist, und ich habe mich ehrlich gefreut dass der WDR mit seiner Reichweite dem Thema HIV so viel Zeit und Aufmerksamkeit hat zukommen lassen.
Leider war der Beitrag nur knapp eine Woche lang in der Mediathek verfügbar, und ich bin zeitlich so schnell nicht hinterher gekommen, so dass ich euch leider keinen Link zur Sendung reichen kann.


Wir haben in der Familie lange darüber diskutiert und überlegt, ob ich das Soziale Experiment wirklich in meinem Blog zeigen soll oder nicht. Immerhin wurde bei der gesamten Durchführung viel Wert auf Anonymität gelegt.
Unser Teenager wäre nicht der erste Mensch, dem eine HIV Infektion unterstellt wird nur weil er sich   an einer öffentlichen Aktion zum Thema beteiligt hat. Und natürlich ist diese Anonymität hinfällig, wenn ich als seine Mutter in meinem Weblog darüber berichte.

Wir denken aber auch, dass sein Mut und sein Engagement gewürdigt werden sollte.
Wir finden, der Teenager sollte sich für seinen Mut sich mit einer solchen Aussage in die Öffentlichkeit zu begeben nicht verstecken müssen.
Und wir finden, dass wir die momentane Aufmerksamkeit nutzen sollten, um die Kernaussage der Aktion weiter zu unterstützen: Du bist kein schlechter Mensch, weil Du LGBTI bist oder dich mit HIV infiziert hast!

Grundsätzlich kann man noch dazu nie genug über HIV reden.
Die meisten LGBTIs sind zwar inzwischen weitestgehend aufgeklärt, doch bei vielen Heteros besteht  bestenfalls Halbwissen. Wer keinen Anlass dazu hat, setzt sich mit dem Thema nicht wirklich auseinander. Immerhin ist es eine "Schwulenkrankheit"!
Viele Heteros kennen nicht einmal den Unterschied von HIV und Aids. Und so wissen die meisten Heteros auch nicht, dass es zunächst einmal eine bestimmte Anzahl an Erregern bedarf um sich überhaupt infizieren zu können. Ist diese Erregerzahl nicht ausreichend hoch, kann man sich selbst dann nicht infiziren, wenn man direkten Kontakt mit HIV infiziertem Blut hat. Genau hier setzen auch die modernden HIV Therapien an. Zwar ist HIV immer noch nicht heilbar, aber durch neue Kombinationspräperate welche in den letzten Jahren frei gegeben wurden, lässt sich die Erregerzahl im Blut fast nicht mehr nachweisen, und damit kann auch keine Übertragung mehr statt finden.