Samstag, 17. August 2019

Stinos für Alex (5)

Für das fünfte und letzte Paar Socken für Alex bin ich ganz ganz tief in meinen Stash abgetaucht, und habe dazu quasi schon eine kleine Zeitreise in die Anfänge meiner Stricktätigkeit gemacht. Doch dazu später mehr.


Auch dieses Paar Socken finde ich einfach nur wunderwunderschön.
Die liebe Alex hat wirklich Glück, dass mir Socken in Größe 38/39 um vier Nummern zu klein sind. Diese Socken wären so was von mein Beuteschema gewesen, dass ich sie sonst ganz sicher nicht her gegeben hätte!


Eigentlich sind die Socken ganz schnell erklärt.

Rippenbündchen..........


Schaft mit persönlicher Maschenaufteilung..........


Herzchenferse..........


Bandspitze..........


Nichts besonderes also, und doch macht die Kombination der Garne dieses Paar Socken wieder zu einem kleinen Kunstwerk.

Verstrickt habe ich dieses Knäuel Opal Sockenwolle Sweet and Spicy aus dem Jahre 2013.
Damals habe ich noch ganz ganz anders fotografiert wie heute, und steckte Sockenstricktechnisch noch in meinen Kinderschuhen. Warum ich dieses hübsche Knäuel bisher nie verstrickt habe, kann ich mir echt nicht erklären.


Kombiniert habe ich das Knäuel mit ein wenig Opal Sockenwolle Uni in Türkis.


Geshootet habe ich dieses Paar Socken in Köln Deutz, auf der Brüstung der Treppe von der Hohenzollernbrücke hinunter an den Rhein Boulevard.


Zwar ist auch hier der Kölner Dom im Hintergrund, jedoch habe ich versucht den Fokus dieses mal auf das Kölner Altstadt Panorama zu richten.


Nachdem nun alle fünf Paar Socken gestrickt, gewaschen und fotografiert waren, haben sie liebevoll hübsche Banderolen bekommen und wurden zusammen mit dem Sorgenpüppchen, den Mini Söckchen und einer Schachtel Kölner Pralinen in ein Paket gepackt.


Außerdem habe ich noch je ein Shooting Bild und eine selbst genähte Milka Tasche dazu gelegt. Dann konnte das Paket auf Reisen gehen.


Leider, leider musste das Paket auf dem Weg zu unserer Freundin noch eine kleine Odyssee zurück legen. Denn unsere Freundin hatte sich zwischenzeitlich von ihrer Partnerin getrennt und war ausgezogen. Aufgrund der Entfernung von Köln nach Konstanz haben wir dies jedoch nicht mit bekommen.
Ich habe also das Paket an die mir bekannte Adresse geschickt, und damit leider ein kleines Drama ausgelöst. Die Ex-Partnerin nämlich hat die Annahme des Pakets verweigert, bzw. sie hat wohl angegeben dass die Empfängerin nicht bekannt sei, oder so ähnlich. (So jedenfalls lautete der Status der Sendungsverfolgung.) Dass sie "mit so was nichts zu tun haben will" hat sie jedoch leider nicht davon abhalten können unsere Freundin umgehend telefonisch zu kontaktieren und wegen dem Paket richtig Streß zu machen. Und weil sie beim ersten Zustellversuch eben nicht sofort angegeben hat, dass die Empfängerin verzogen ist, erfolgte leider noch ein zweiter Zustellversuch und ein zweites Drama.

Ehrlich, wie Arschloch kann ein Mensch eigentlich sein?
Als vernunftbegabter Erwachsener Mensch hätte man das Paket zumindest an nehmen und später irgendeine neutrale Übergabe organisieren können, anstatt solch einen Kinderkram zu veranstalten!
So jedoch war nicht nur die Überraschung für unsere Freundin am Arsch, sondern auch meine Freude darüber der Freundin eine Freude gemacht zu haben.

Bevor es einen dritten Zustellversuch geben konnte, denn auch beim zweiten mal wurde nicht korrekt angegeben dass die Empfängerin verzogen sei, habe ich mit dem Zusteller Kontakt aufgenommen und um Rücksendung des Pakets an mich gebeten. Wieder bei mir gelandet habe ich das Paket neu verpackt, und an eine andere Adresse geschickt.

Happy End, wenn auch leider über Umwege!


Montag, 12. August 2019

Stinos für Alex (4)

Blau, Lila und Türkis hatte sich die liebe Alex von mir für ihre Socken gewünscht.
Warum also nicht Lila und Türkis kunstvoll miteinander verbinden?


Schon während des Strickens habe ich mir vorstellen können diese Socken vor den Liebesschlössern auf der Hohenzollernbrücke in Szene setzen zu wollen. Ein weiterer Punkt auf meiner ganz privaten Shooting Challenge für unsere liebe Freundin.


Verstrickt habe ich bei diesem Paar Socken zwei handgefärbte Stränge "Sockenwolle klassisch" von der guten ⇨ Frau MeRo Colors, welche mir im Herbst 2018 beim ⇨ bunten Schaf in Langenfeld zugelaufen sind.
Ich schätze dieses Garn sehr. Es ist super stabil gezwirnt, dadurch sehr robust, und ergibt bei richtiger Handhabung immer ein nahezu perfektes Maschenbild. Außerdem sind die Ton in Ton Färbungen von Frau MeRo Colors einfach nur zauberhaft.


Schon im Rippenbündchen haben die Garne toll begonnen zu wildern, ohne dabei aufdringlich zu wirken.


Hier sieht man sehr deutlich warum ich dieses Garn so schätze.
Ein Top Maschenbild, und die Färbung hätte auch schöne oder komplizierte Muster wunderbar vertragen.


Die Herzchenfersen fügen sich schön harmonisch in den Farbwechsel ein.


Und auch die Bandspitzen haben dezent, aber wunderschön gewildert.


Mini Söckchen gehen bei handgefärbten Garnen eigentlich immer.
Bei den tollen Ton in Ton Färbungen von Frau MeRo Colors sogar ganz besonders.
Und weil ich mich nicht für eine Variante entscheiden konnte, habe ich für Alex gleich beide Socken in Mini gestrickt.


Das Shooting auf der Hohenzollernbrücke war ein tolles Erlebnis.
Zwischen dem was man sich in Gedanken so vor stellt, und dem was sich vor Ort dann tatsächlich umsetzen lässt besteht nicht selten eine enorme Diskrepanz. Speziell bei den Liebesschlössern hatte ich die Befürchtung dass die Bilder schnell überladen wirken könnten. Doch durch die schöne und dezente Färbung der Garne haben sich die Socken wunderbar in die Umgebung einfügen lassen.
Außerdem hat die Nikon hier mal wieder gezeigt was sie alles kann und wo ihre Stärken liegen, was natürlich zu gewissen Glücksgefühlen meinerseits geführt hat.


Allerdings hat mich das Shooting auch eine Menge Geduld gekostet.
Jeder der bereits selbst über diese Brücke gewandert ist weiß wie viele Menschen sich dort mitunter aufhalten und wie sehr diese Brücke vibrieren und schwingen kann. Selbst wenn die Züge nur Schrittgeschwindigkeit fahren, mehrmals war dies völlig ausreichend um mir die Füße vom Tisch zu schmeißen. Und obwohl ich an einem noch recht kaltem Februar morgen mit wenig Publikumsverkehr geshootet habe, sind mir natürlich immer wieder Fußgänger und Radfahrer ins Bild geraten. Da hilft dann nur warten, warten, warten, mit der Kamera im Anschlag, und wenn sich eine kleine Lücke ergibt schnell ein paar Bilder schießen.


Letztlich hat sich jedoch alle Mühe und Geduld ausgezahlt, und es sind tolle Bilder mit ganz viel Weite und blauem Himmel entstanden.



Mittwoch, 7. August 2019

Stinos für Alex (3)

Lila, Türkis und Blau hatte sich die liebe Alex für ihre Socken gewünscht.
Nachdem ich den LGBTI Regenbogen und Blau bereits abhaken konnte, wurde es Zeit sich der Farbe Lila zu widmen.


Dazu habe ich Opal Sockenwolle Abo Knäuel aus September 2018 gewählt und mit einem Knäuel Opal Uni in Violett kombiniert.


Begonnen habe ich wieder mit einem 2 Rechts, 2 Links Rippenbündchen.


Im Schaft bin ich wie immer meiner eigenen synchron gespiegelten Maschenaufteilung gefolgt.


Das die Herzchenferse fast genau auf die Mitte eines Farb Rapports fällt war Zufall, sieht aber natürlich sehr elegant und edel aus.


Den Abschluß bildet eine einfache Bandspitze.


Als Hintergrund für dieses Paar Socken habe ich den Kölner Dom gewählt. Einfach weil dieser bei Socken für einen Exilanten mindestens einmal mit ins Bild muss.


Dazu bin ich auf den Brückenkopf des alten historischen Teils der Hohenzollernbrücke gegangen, und habe meine Socken auf die Steinbrüstung gestellt.


Leider war es an diesem Tag nicht ganz windstill, so dass mir die Füße ständig umgefallen sind und ich daher nicht ganz so viele Detailbilder zusammen bekommen habe wie sonst.
Dafür zeige ich zum Abschluß hier mal eins der outtakes:




Freitag, 2. August 2019

Stinos für Alex (2)

Unsere liebe Freundin Alex lebt bei Konstanz. Also quasi im Exil. Zumindest wenn man im Herzen ein Kölner ist.
Meine ganz persönliche Foto Challange war es daher, für Alex Socken jeweils Hintergründe zu finden die man zu 100% auf den ersten Blick mit Köln identifizieren kann.


Zu Köln gehört der Karneval!
Was also wäre ein besseres Motiv gewesen als der sogenannte Kartenbus auf dem Kölner Neumarkt? Hier bekommt man Karten für jede Karnevalsveranstaltung die in Köln statt findet.
Das Problem ist nur, dieser Bus steht nur im Januar und Februar dort. Nicht unbedingt die beste Jahreszeit für Outdoor Shootings. Daher bin ich sehr sehr glücklich darüber dass es mir dennoch gelungen ist diese Shooting Idee umsetzen zu können.


Bei diesem Paar Socken habe ich begonnen, mit dem Bündchen ein bißchen zu experimentieren.
Ich mag es einfach wenn die Längsrillen aus den Links Maschen am Bündchen hervor fließen.


Weil man es hier so gut sehen kann, nutze ich die Gelegenheit euch noch einmal meine Maschenaufteilung zu erklären.
Ich stricke nicht stur 3 Rechts 1 Links, oder ähnliche Maschenaufteilungen. Ich stricke von der Mitte - also zwischen Nadel 2 und 3 ausgehend - unterschiedlich breite aber zu beiden Seiten symmetrische Rechts Rippen. So entstehen Rechts Rippen mit sechs, fünf, vier, oder auch nur drei, zwei rechten Maschen.


Warum ich das mache?
Weil ich so ein verdammter Perfektionist bin! Und weil ich dann das Schaftmuster von der Rückseite auf der Herzchenferse weiter laufen lassen, und zu beiden Seiten der Ferse jeweils eine Linksrille automatisch zu den Randmaschen werden lassen kann.
Das sieht zum einen sehr elegant aus, zum anderen passt sich die Ferse ganz wunderbar flexibel an jede Fußform an.


Für die Bandspitze habe ich leider keinen grandiosen Trick auf Lager, außer dass ich sie gerne kurz und rund stricke. Anstatt lang und spitz.


Verstrickt habe ich dieses hübsche Knäuel Sockenwolle aus dem Opal Abo von Mai 2018.
Eine Entscheidung die ich ein bißchen bereut habe, denn mir hat der Farbverlauf extrem gut gefallen. Hätte Alex größere Füße als 38/39 hätte ich die Socken wohl für mich selbst behalten.


Kombiniert habe ich mit diesem Knäuel aus dem Opal Abo von September 2018, welches ich liebevoll Konfetti Garn getauft habe.


Aus den Resten dieses Knäuels habe ich außerdem noch ein Sorgenpüppchen gestrickt. Die Mütze wollte mit dem Konfetti Garn einfach nicht hübsch genug werden, weshalb ich hier auf einen Rest der Opal Relief Welle des vorherigen Paares zurück gegriffen habe.


Das Shooting an Kölner Neumarkt war eine echt Herausforderung.
Ich bin ja gerne sehr früh morgens unterwegs, wenn wenig Publikumsverkehr auf den Beinen ist. Der Neumarkt aber ist mit Ost West Richtung ausgelegt, und der Bus steht im Osten des Platzes. Früh morgens hätte ich also frontales Gegenlicht gehabt, was ein Shooting unmöglich gemacht hätte.
Logischerweise wäre also ein Shooting am späten Nachmittag sinnvoll gewesen, wenn die Sonne im Westen gestanden hätte. Da ich dieses Paar Socken aber im Februar geshootet habe, wo die Sonne noch recht niedrig steht, hätte das eventuell sehr lange Schatten bedeutet. Außerdem hätte die Rush Hour das Shooting sehr erschwert.


Bis zuletzt habe ich nicht gewusst, ob dieses Shooting wirklich umsetzbar ist.Ich hatte jedoch Glück.
Als ich ohnehin bereits mit meinem kompletten Shooting Equipment unterwegs war, zog gegen Mittag eine leichte aber denoch dichte Schleierbewölkung auf. Das Licht der eigentlich noch viel zu weit südöstlich stehenden Sonne wurde dadurch so breit gestreut, dass ich quasi die perfekten Lichtverhältnisse für das Shooting vor fand.


Dennoch war das Shooting alles andere als leicht. Denn natürlich sind mir zig mal Leute durchs Bild gelatscht. Einige male hatte ich sogar den Eindruck sie kommen absichtlich an mir vorbei, denn sie hätten den Platz auch locker hinter mir überqueren können. Einmal wurde ich angesprochen, was und warum ich denn da täte. Und dann brach plötzlich neben mir auch noch lautstark die Hölle los, als Polizeibeamte in Zivil einen der am Neumarkt zahlreich vertretenen Dealer hoch genommen hat.