Donnerstag, 16. April 2020

Zu Gast bei....... Alice im Wunderladen!

Im Januar hat eine meiner lieben Woll und Strickfreundinnen ihren kleinen Online Handel ⇨ Alice im Wunderladen in ein großes Auto gepackt, und in einem kleinen Ladenlokal in der Kölner Südstadt als Pop Up Store wieder ausgepackt.

Natürlich bin ich samt Kamera und Wuffi bei ihr gewesen. Mehrmals sogar!
Aber leider komme ich aus gesundheitlichen und Pandemie organisatorischen Gründen erst jetzt dazu euch den Blogpost dazu zu liefern.


Das Ladenlokel war klein, fein und überschaubar. Aber wirklich sehr ansehnlich und liebevoll eingerichtet und bestückt.


Bei Alice im Wunderladen gibt es Garne aus aller Welt. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Denn Frau Wunderladen hat einen sehr interessanten Hauptberuf, der sie öfters im Jahr einmal quer um die Welt führt. Immer wenn sie dabei ein interessantes Garn findet bringt sie es für ihren Wunderladen mit nach Deutschland.


Eigentlich kenne ich das Sortiment von Alice im Wunderladen. Immerhin sehen wir uns regelmäßig auf Messen oder Märkten, und in ihrem Lager war ich auch bereits. Aber es macht echt einen Unterschied ob man ihr Angebot auf wenige Meter zusammen gestaucht auf einem Verkaufstisch, oder in all seiner Pracht in einem ganzen Ladenlokal verteilt sieht.


Auch das Nebensortiment sollte ich unbedingt erwähnen.
Natürlich findet man hier allerhand an Nadeln und sonstigem Werkzeug. Aber da sind auch noch handgefertigte Maschenmarkierer, Knöpfe aller Art, oder glitzernde Beilauffäden im Sortiment.


In die Schaufenster habe ich mich regelrecht verliebt. Es war alles so hübsch und ansehnlich, aber gleichzeitig auch irgendwie schlicht und elegant hergerichtet. Auch die schönen Ringelsocken lagen dort, in die ich mich so verliebt habe dass ich sie später nachgestrickt habe.


Diese Postkarten musste ich auch unbedingt fotografieren.
Sie hingen an dem kleinen Stehpult auf dem Frau Wunderladen ihren Kasse eingerichtet hatte.


Frau Wunderladen hat in ihrem Pop Up Store auch mehrmals zum Stricktreff eingeladen. Es war echt schön mal wieder mit anderen zusammen zu sitzen, zu stricken und zu klönen. Alte und neue Bekannte wieder zu treffen. Zu sehen an was für Projekten die anderen so arbeiten, und welche Garne sie so verarbeiten.


Ich hatte im Januar eine ausgeprägte Handstulpen Phase und etwas nettes mit Regenbogenringeln auf den Nadeln.


Und KUCHEN!
Kuchen hatten wir natürlich auch. Um Frau Wunderladen ein bißchen zu entlasten und zu unterstützen, habe ich nämlich einen gebacken und zum großen Stricktreff am Samstag mitgebracht.


Natürlich habe ich mir auch ein paar nette Schätze mit heim genommen.
Zum einen wäre da ein Knäuel Wendy Air Kid Mohair Flauschwolle, welche ich als Beilauffaden in Handstulpen verwenden wollte. Dann zwei Knäuel Merino Sockenwolle von Ferner Wolle aus denen bereits tolle Handstulpen für Frau Wunderladen entstanden sind. Drei sehr edle Stränge Herriot Fine mit Alpaca und Nylon von der Juniper Moon Farm. Sowie drei Stänge Vivacious Merinowolle von Fiberspates, welche einen echt tollen Glanz haben.


Schade eigentlich, dass der Pop Up Store nur für 14 Tage existierte.
Ich habe mich so wohl gefühlt dort. Würde der Laden dauerhaft eingerichtet sein, würde ich wohl mehrmals im Monat zum Stricken und Wolle kuscheln dort aufschlagen.




Sonntag, 12. April 2020

Dankbarkeit

DANKBARKEIT!

Derzeit gibt es so vieles Negatives in den Nachrichten, in den sozialen Medien, in den Köpfen vieler Menschen, und nicht zuletzt auch in der Welt, dass es zunehmend schwer fällt sich von all dem nicht mit hinunter ziehen zu lassen.

Deshalb möchte ich meinen Fokus heute ganz bewusst auf die guten Dinge in meinem Leben lenken, und einfach mal aufzählen wofür ich Dankbar bin.

⇨ Zunächst einmal bin ich Dankbar dafür dass uns das Virus bisher nicht erwischen konnte, und es auch meinen Schwiegereltern nach wie vor gut geht!
⇨ Ich bin Dankbar dafür eine Nähmaschine zu haben und Mundschutzmasken nähen zu können, und mit dieser Fertigkeit eine für mich perfekte Strategie gefunden zu haben mit der Situation umzugehen und mental nicht abzustürzen!
⇨ Ich bin dankbar dafür, dass unsere Politiker die Weitsicht hatten früh genug zu reagieren, und außerdem den Mut und die Weisheit besitzen unser aller Gesundheit über wirtschaftliche Interessen zu stellen! Was passiert wenn die Prioritäten anders gelagert sind sieht man derzeit sehr anschaulich in Großbritannien und den USA.
⇨ Ich bin Dankbar dafür dass der Gatte durch seine Erkrankung nun den Job hat, den er hat! Dass der Vertrag erst kürzlich auf Unbefristet geändert wurde, er noch dazu System relevant arbeitet, und wir wenigstens finanziell derzeit keine Sorgen haben müssen!
⇨ Ich bin dankbar dafür, dass meine Kinder schon so groß sind! Ehrlich, das Home Schooling die letzten Wochen war mit meinen Jungs echt ein Klacks, und auch wenn sie Langeweile haben, so sind sie doch auch intelligent genug um zu verstehen warum das alles gerade notwendig ist.
⇨ Ich bin dankbar dafür, dass es in meiner Familie so gut wie nie zu Streitigkeiten kommt und die Situation für uns deshalb relativ leicht zu bewältigen ist.
⇨ Ich bin dankbar dafür dass ich in den letzten Wochen Nudeln, Mehl, Hefe, Taschentücher und Klopapier zusammen tragen konnte, und hüte diese Dinge nun wie einen kleinen Schatz!
⇨ Und nicht zuletzt bin ich Dankbar für diese bunte Kiste mit leckeren Lindt Osterschokoladen! Rettet diesen Planeten, es ist der einzige auf dem es Schokolade gibt!



So. Und nun ihr!
Wofür seid ihr momentan, trotz der Umstände, einfach nur dankbar?

Mittwoch, 8. April 2020

Dankeschön für das Anyway

Im November 2016 hat sich der queere Teenager bei uns Eltern geoutet.
Anfang 2017 waren wir das erste mal im ⇨ Anyway Köln. Meine große Hoffnung war, dass der Teenager im Kontakt mit anderen queeren Jugendlichen ein Gefühl dafür entwickelt dass er nicht alleine ist. Dass er nicht einfach anders als alle anderen ist. Dass es noch mehr Jugendliche wie ihn gibt. Und dies letztlich auch die Selbstakzeptanz und damit das Selbstbewusstsein fördern würde.

Damals sollte ich noch keine Ahnung haben wie sehr meine Hoffnungen sich erfüllen sollten.
Der Teenager hat seitdem unglaublich viel Lebenserfahrungen sammeln können. Er engagiert sich, wo immer sich ihm die Möglichkeit dazu bietet. Als festes Mitglied im Thekenteam begrüßt er offenherzig jene Jugendliche die zum ersten mal ins Anyway kommen. In seiner Schule ist er das Aushängeschild für queere Sichtbarkeit, und gibt mit seinem von ihm gegründetem Rainbow Club auch anderen jungen Queers eine sichere Anlaufstelle. Ohne Scheu vor persönlichen Konsequenzen zeigt er sich als Repräsentant seiner queeren Generation immer wieder in der Öffentlichkeit, und auch in den Medien. Sein Mut und sein Selbstbewusstsein kennen praktisch keine Grenzen.

Wir sind unglaublich Stolz auf unseren Teenager!
Solch eine enorme persönliche Entwicklung muss man sich erst einmal leisten können. Und auch wenn wir dem Teenager jederzeit bedingungslos Freiraum sowie Rückendeckung geben, so ist uns auch bewusst dass diese Entwicklung ohne das Anyway Köln anders oder auch gar nicht verlaufen wäre. Denn das Anyway Köln ist so viel mehr als nur ein Jugendtreff, wo sich Gleichgesinnte treffen.
Im Anyway erfahren viele Jugendliche das erste mal in ihrem Leben bedingungslose Akzeptanz und Wertschätzung. Darüber hinaus findet sich hier für jedes der vielfältigen Probleme, die ein queerer Jugendlicher haben kann, ein kompetenter Ansprechpartner. Hier hört man nicht nur einfach zu, hier werden auch ganz konkret und praktisch nach Lösungen für die Jugendlichen gesucht. Darüber hinaus werden hier auch noch echte Zukunftsperspektiven vermittelt.
Für die Mitarbeiter des Anyway ist es oftmals viel mehr als "nur ein Job". Sie sind Ersatz Väter und Mütter für unzählige der queeren Jugendlichen. Sie hören sich geduldig alle Sorgen an, sind fast immer erreichbar, und nehmen sich Zeit wann immer dies nötig ist. Für viele der Jugendlichen ist das unendlich wichtig!

Als Mutter eines queeren Kindes bin ich unendlich froh und dankbar, dass wir mit dem Anyway Köln solch eine gute und wichtige Einrichtung in unserer Reichweite haben. Wie sich alles entwickelt hätte wenn es das Anyway nicht gäbe, darüber möchte ich gar nicht erst nachdenken.
Deshalb fand ich es auch an der Zeit, einfach mal DANKE zu sagen.
Die Mitarbeiter geben so viel Herzblut in "ihren Job". Aber wer gibt den Mitarbeitern mal etwas zurück? Zwar würde jeder von ihnen sagen dass die Jugendlichen bereits sehr vieles zurück geben würden, aber mir war nicht bekannt dass dies auch von Elternseite geschehen würde.

Bereits im Frühjahr letztes Jahres habe ich mir Gedanken gemacht, wie und was und ob überhaupt ich da etwas machen könnte. Nach einer groben Schätzung brauchte ich mindestens 20 kleine Geschenke. Am besten etwas selbstgemachtes. Von mir ganz persönlich. Und so habe ich begonnen unzählige kleine Schlüsselanhänger Mini Söckchen zu stricken. Immer mal wieder ein paar, bis ich 20 zusammen hätte. In Realität habe ich jedoch viel viel mehr als nur diese 20 Mini Söckchen stricken müssen. Denn die Dinger haben stets familiären Schwund erlitten. Immer mal wieder wurden welche aus der Kiste genommen, um jemanden damit eine Freude zu machen.


Außerdem habe ich meine Milka Taschen Produktion wieder aufgenommen, und im Laufe des Jahres so um die 40 bunte Täschchen gewerkelt. 20 für das Anyway. Alle weiteren Taschen sind in meinen Vorrat gegangen.


Als ich im November mit Plätzchen backen begonnen habe, habe ich außerdem noch 20 große Tannenbäume gebacken, und zusammen mit einem Tee nett verpackt.


Nun hatte ich also ausreichend Mini Söckchen Schlüsselanhänger, Milka Täschchen und Keks Tannenbäume zusammen, und stand vor der Frage:
Wie zur Hölle soll ich das jetzt bitte hübsch zusammen verpacken?


Zunächst einmal habe ich versucht für jedes Söckchen eine farblich passende Milka Tasche zu finden. Später habe ich dann versucht für die Milka Taschen eine farblich passende Socke zu finden!


Die Keks Tannenbäume habe ich irgendwie noch mit in die Taschen gefriemelt.


Zurück zur Frage: Wie soll ich das bitte verpacken?
Früher hätte ich den Geschlechtern zugehörig einfach x mal mit Rosa und x mal mit Blau verpackt.
Bei einer reinen Gruppe von Queers wäre dies nicht nur unangebracht gewesen, sondern hätte auch in keinster Weise der Realität entsprochen. In den letzten Jahren bin ich so sehr im Thema eingetaucht, habe so vieles gelernt, habe sogar einen Workshop besucht, dass ich inzwischen weiß dass es gefühlt neben Männlich und Weiblich, Schwul und Lesbisch, Schwarz und Weiß, noch mindestens hundert Grau Schattierungen gibt. Tatsächlich habe ich dabei so unendlich viel gelernt dass ich  mich selbst, wenn mir als Jugendliche bereits diese Informationen zur Verfügung gestanden hätten, wahrscheinlich nicht mehr als rein weibliche Hetero Frau definieren würde, sondern eher irgendwo in diesen vielen Grau Schattierungen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wie also verpacken, dass man zwar einen kleinen Hinweis geben kann damit jeder seine Lieblingsfarbe bekommt, aber trotzdem irgendwie Geschlechtsneutral bleibt?
Letztlich habe ich mich für ganz neutrales Packpapier ohne jeden Schnickschnack entschieden. Und Mithilfe von ganz viel farblichen Kräuselband und einer Packung bunter Filzstifte lediglich einen Hinweis auf die dominierende Farbe des Inhalts gegeben.


Die letzte Frage die es zu klären galt war, wie wir das sicher und unbeschadet transportieren sollten. Denn zumindest die Keks Tannenbäume waren ja Bruch empfindlich.
Ich habe mir einfach irgendeinen passenden Karton genommen, diesen mit Geschenkpapier ein wenig aufgehübscht, und die 20 Päckchen hochkant hinein gestellt. So waren die Kekse relativ sicher, und die Päckchen konnten ganz leicht nach oben hinweg entnommen werden. Außerdem habe ich noch ein paar liebe Worte in Form einen Briefes hinzu gefügt.
Diese Kiste haben wir dann bei den Mitarbeitern des Anyway abgegeben.


Die Mitarbeiter haben sich dazu entschlossen, die Geschenke bei der letzten Teamsitzung vor Weihnachten zu verteilen und zu öffnen. Wie sehr sich die Mitarbeiter über die Überraschung gefreut haben, könnt ihr unter anderem in diesem ⇨ Instagram Post nachlesen. Außerdem habe ich darüber hinaus noch ganz liebe persönliche Nachrichten vom Team bekommen.

Es wird bestimmt nicht die letzte Überraschung gewesen sein, welche ich dem Team gemacht habe. Aber leider befürchte ich auch, dass mir für eine jährliche Überraschung schlicht die Kapazitäten fehlen. Derzeit habe ich jedenfalls noch keine Idee für ein weiteres solches Projekt.
Aber selbst wenn ich es nur alle zwei Jahre schaffe, ist es schon eine schöne Geste über die das Team sich sicherlich freuen wird.






Donnerstag, 2. April 2020

DIY Atemschutzmasken

Über Atemschutzmasken gibt es derzeit viele Diskussionen.

Der Präsident der Bundesärztekammer hat neulich in einer Pressekonferzenz dazu geraten in der Öffentlichkeit Schutzmasken zu tragen. Und auch immer mehr praktische Ärzte aus den großen Universitätskliniken sprechen sich dafür aus. Herr Prof. Dr. Drosten dagegen hat von Beginn an betont dass Schutzmasken nicht sicher vor dem Corona Virus schützen würden. So ist wohl irgendwie der Irrglaube entstanden, dass Schutzmasken generell völlig Sinnfrei wären und keinerlei Schutzwirkung hätten.

Bereits bevor diese Diskussionen um das tragen von Atemschutzmasken entstanden, habe ich mir über das Thema Gedanken gemacht. Ich kann es leider nicht gänzlich ausschließen ebenfalls zur Risikogruppe zu gehören. Zwar wird dies bisher von keiner offiziellen Stelle bestätigt, aber seit wann hätten die Experten die das große Ganze beurteilen einen Blick für die vielen unterschiedlichen seltenen Erkrankungen denen sie selbst nur in Ausnahmefällen mal begegnen? Wenn ich mir anschaue wie sehr jeder noch so kleine grippale Infekt mich direkt von den Füßen holt, möchte ich wirklich nicht wissen was ein Erreger mit mir macht der direkt auf die Lunge abzielt. Und was für Folgen eine solchen Infektion für den Gatten haben könnte, ist ebenfalls nicht wirklich abzusehen.

Da ich im Vorfeld der ganzen Hysterie leider nicht gehamstert habe, und auch der Rewe Lieferservice derzeit nicht für mich nutzbar ist, muss ich leider hin und wieder einkaufen gehen. Was sich momentan als ziemlich beschwerlich heraus stellt, da ich durch mehrere Supermärkte muss nur um unseren ganz normalen Bedarf zusammen zu bekommen. Gleich in der ersten Woche gab zwei Situationen für mich, die auch unter normalen Umständen wirklich unangenehm gewesen wären. Der Gatte arbeitet Systemrelevant, wie wir jetzt wissen, und kann seinen Posten zudem eben nicht ins Home Office verlagern. Auch er berichtete  von einer sehr unangenehmen Situation im ÖPNV.
Nachdem wir beide dann auch prompt leichte Erkältungssymptome entwickelten, begann ich damit mich über Atemschutzmasken zu informieren!

Für mich hat sich vor allem die Frage gestellt warum es bei der breiten Öffentlichkeit angeblich keinen schützenden Effekt haben soll, wir eine Atemschutzmaske bei medizinischem Personal aber praktisch nie in Frage stellen. Außerdem wollte ich herausfinden warum es in den asiatischen Ländern so normal ist in der Öffentlichkeit eine Atemschutzmaske zu tragen. Und warum insbesondere Südkorea diese Maßnahme derzeit konsequent umsetzt.

Die Informationen dazu sind vielfältig.
Ja, es stimmt, eine einfache Atemschutzmaske ohne Partikelfilter kann eine Ansteckung nicht zu 100% verhindern. Aber:
Werde ich von jemanden der nicht genug Abstand hält angehustet oder angeniest, ob indirekt oder direkt, kann ich die Partikel die er dabei absondert ohne Maske ungehindert einamten. Trage ich dagegen eine Maske, atme ich zwar immer noch Mirkopartikel ein, aber die großen Brocken wie die mit bloßem Auge sichtbaren Aerosole bleiben immerhin in der Maske hängen. Und wie bei jeder anderen Infektion auch, ist die Viruslast mit der ich in Berührung komme für den weiteren Verlauf der Infektion ein entscheidender Faktor.

Im asiatischen Raum trägt man Masken übrigens weniger um sich selbst zu schützen, sondern vielmehr um alle anderen zu schützen. Man kann bereits mit allem möglichen Infiziert sein, ohne es auch nur zu wissen. Das Tragen einer Maske verhindert dass man infektiöse Partikel ungehindert ausatmet und so andere damit infizieren kann. Eine Maske zu tragen gilt im asiatischen Raum deshalb als Höflich und Verantwortungsbewusst.
In Tschechien zum Beispiel darf man sich derzeit ohne Atemschutzmaske überhaupt nicht mehr in der Öffentlichkeit bewegen. Und seit kurzem darf man in Österreich ohne Maske weder einen Supermarkt betreten, noch den ÖPNV nutzen. Was ich ehrlich gesagt für sehr vernünftig und umsichtig halte, denn gerade hier besteht derzeit wohl noch das höhste Inflationsrisiko. Wenn einfach alle eine Maske tragen verringert man die Übertragungsrate dadurch ganz erheblich.

Ich persönlich bin inzwischen der Meinung, dass EINE Maske immer noch besser schützt als KEINE Maske! Außerdem erhoffe ich mir durch das Tragen einer Schutzmaske einfach den Effekt, dass die Leute aus Angst vor einer möglichen Ansteckung einfach ein bißchen mehr auf Abstand zu mir bleiben, als sie es ohne Maske (leider nicht) tun.
Da es auf dem freien Markt aber praktisch keine Atemschutzmasken mehr für den Endverbraucher gibt, habe ich meine Nähmaschine auf den Tisch gestellt und in meiner Stoffkiste gekramt.


Anleitungen für Atemschutzmasken gibt es im Netz derzeit zu Hauf. Man braucht nur bei Google oder Youtube den Begriff "Schutzmaske nähen" eingeben. Es gibt ganz unterschiedliche Tutorials und ein jeder kann sich das passende für seine persönlichen Vorlieben, Fähigkeiten oder Materialvorräte aussuchen. Auch ohne Nähmaschine kann man sich Atemschutzmasken anfertigen und findet dafür ebenfalls entsprechende Anleitungen.
Ich persönlich habe mich im groben und ganzen an ⇨ DIESES TUTORIAL gehalten. Jedoch auch kleine persönliche Veränderungen eingefügt. Leider hat sich diese Anleitung auf die große Masse gesehen aber als recht mühsam und aufwendig erwiesen, so dass ich wirklich eine ganze Woche jeden Tag an der Nähmaschine gesessen habe.
Inzwischen gibt es auch eine ⇨ vereinfachte Version, welche ich jedoch nicht mehr getestet habe.

Im ersten Durchgang habe ich 50 Atemschutzmasken für Erwachsene, und 6 für kleinere Kinder angefertigt. Nachdem meine eigene Familie sich ausreichend Masken beiseite legen durfte habe ich den Rest an Freunde, Familie und Nachbarn verteilt. Jeder Mensch der mir irgendwie wichtig ist, hat von mir je drei Atemschutzmasken bekommen.  Und wirklich Jeder hat sich gefreut als wäre Weihnachten, Ostern und Geburtstag auf einen Tag gefallen!
Leider waren es immer noch nicht genug, und so werde ich wohl weitere 20 bis 30 Masken nähen.


Ebenso wie bei Wolle, achte ich auch bei Stoffen stets auf gute und stabile Qualitäten. So konnte ich für meine Masken auf eine bunte Vielfalt von hochwertigen Baumwollstoffen zurück greifen, die nach meinen Recherchen doppelt gelegt eine Filterfähigkeit von bis zu 70% erreichen sollten.
Aus praktischen Gründen hatte ich mich für eine Variante ohne Bänder, dafür aber mit Gummiband für hinter die Ohren entschieden. Die Masken sollten schnell und unkompliziert jederzeit an- und ausgezogen werden können. Außerdem habe ich mich für schwarzes Gummiband entschieden, damit es nicht so schnell unansehnlich wird.


Ich habe meine Masken etwas größer gemacht, als in den meisten Anleitungen angegeben ist. Mir war es wichtig dass die Masken möglichst viel Gesicht abdecken, um somit das Risiko dafür dass Aerosole über die  unbedeckten Seiten eingeatmet werden können weiter zu verringern.
Darüber hinaus habe ich auf der Nasenseite einen dünnen Draht in den Saum eingearbeitet, um die Maske auf die Nase anpassen zu können. Was im übrigen bei Brillenträgern auch verhindert dass ständig die Brille von innen beschlägt.
Nur bei den Kindermasken habe ich auf diesen Draht verzichtet. Zum einen weil in dieser Mini Variante dafür einfach nicht genug Spielraum war, zum anderen weil Kinder meist noch ein sehr flaches Gesicht ohne markante Nase haben.


Meine Jungs waren so freundlich und haben ganz kurz für mich mit den Masken auf dem Balkon gemodelt, damit ihr auch sehen könnt wie die Masken sitzen.


Die Schutzwirkung der Masken ist übrigens phänomenal!

Noch letzte Woche sind mir immer wieder Leute in Warteschlangen, oder im Supermarkt, empfindlich zu nahe gekommen. Besonders auffällig dabei war, dass es genau jene Bevölkerungsgruppe war die es angeblich zu schützen gilt. Also die etwas älteren und betagteren Herrschaften. Habe ich dann freundlich um etwas mehr Abstand gebeten, wurden es leider fast immer recht unschön! Es scheint als wäre es diesen Leuten irgendwie egal. Leider übersehen sie dabei dass sie mit ihrem Verhalten auch jüngere Leute, die ein erhöhtes Risiko haben, unnötig in Gefahr bringen.

Genau jene Leute gucken mich nun wenn ich eine Maske trage mit weit aufgerissen Augen an, und gehen dann völlig entsetzt auf Abstand. Yeah, Ziel erreicht! Es ist als würde allein das Tragen der Maske eindrücklich daran erinnern dass es derzeit Unklug ist jemanden auf die Pelle zu rücken.


Wir tragen die Masken übrigens in Kombination mit Einmalhandschuhen!
Meiner Meinung nach ist nur so ein ausreichender Schutz gegeben. Sowohl im ÖPNV als auch beim Einkauf kommt man nicht umhin diverse Oberflächen zu berühren. Derzeit gibt es noch keine zuverlässigen Studien darüber ob und wie lange Corona Viren auf Oberflächen überleben können, aber es gibt Hinweise darauf dass sie sich zumindest auf glatten Oberflächen (Haltestangen und Einkaufswagen) doch eine Weile länger halten können.
Ich habe uns auf der Komode im Flur eine kleine Hygiene Station aufgebaut. Dort stehen jetzt neben Taschentüchern die Atemschutzmasken und die Einmalhandschuhe. Wir gehen ohne diese Utensilien praktisch nicht mehr vor die Türe. Außerdem habe ich eine Sammelkiste für die gebrauchten Schutzmasken im Bad aufgestellt, welches gleich gegenüber unserer Wohnungstüre liegt. Kommen wir heim, geht der erste Gang nun ins Bad, Schutzmaske ablegen und Handschuhe entsorgen, und danach sofort die Hände waschen noch bevor wir andere Räume der Wohnung betreten.


Man braucht die Schutzmasken übrigens nicht zwingend zu Desinfizieren oder gar zu sterilisieren.
Die Schutzmasken sind für den nicht medizinischen privaten Einsatz gedacht, und müssen daher nicht zwingend wie ein OP Tuch behandelt werden. Mal ganz davon abgesehen, dass jede Sterilität sofort verloren geht wenn man die Masken mit den Händen berührt oder irgendwo nicht steril in die Schublade legt.
Das Virus besteht aus Fetten und einer Eiweißhülle. Ganz normales Waschen reicht völlig aus, ebenso wie ganz normales Händewaschen völlig ausreicht. Wer nach dem Waschen mit dem Bügeleisen die Falten wieder in Form bringt, und die Masken dabei kurz dämpft, macht damit auch dem letztem noch vorgandendem Keim den Garaus.


Ich hoffe ihr bleibt alle Gesund und übersteht die nächsten Wochen unbeschadet.