Samstag, 27. März 2021

Kurze Stinos für Frau Eule

Wenn ich Socken für mich selbst stricke bleiben meist so ziemlich genau 40g Restgarn übrig. Also, zumindest vom Hauptgarn wenn ich Bündchen, Ferse und Spitze farblich absetze. Und aus diesen 40g Restgarn lassen sich dann meist noch ganz wunderbar ein Paar kurze Stinos für meine Freundin Frau Eule stricken. Zumindest dann wenn ich wieder Bündchen, Ferse und Spitze farblich absetze. 
Da wir außerdem in großen Teilen farblich dasselbe Beuteschema haben und ich inzwischen sehr genau weiß was Frau Eule so mag, ist das immer ziemlich perfekt um ihr aus meinen Resten noch etwas hübsches zu zaubern. 


Bei den Socken für Frau Eule brauche zudem vier Maschen weniger als für mich selbst. Was sich bei handgefärbten Garnen natürlich auch auf die Musterung der Farben auswirkt. Was bei meiner Größe ringelt, wildert bei ihr meist wunderschön. Und umgekehrt. Das macht es oftmals ziemlich spannend einem Strang Wolle Socken für mich selbst und für Frau Eule zu stricken. 


Frau Eule mag es lieber etwas kürzer. Daher ist auch das Rippenbündchen minimal kürzer gehalten. 


Das Garn hat am Schaft ganz wundervoll gewildert. Dass eine Socke allerdings nach rechts, und die andere nach links wildert, erlebe ich auch nicht allzu oft. 


Kurze und knappe Herzchenferse. 
So knapp, dass sie fast nicht über die Sockenfüße passen. 


Am Fuß haben beide Socken dann wieder in die gleiche Richtung gewildert. Der eine mehr, der andere etwas weniger ausgeprägt. Und die Bandspitze verschwindet fast auf der Unterseite der Sockenfüße. 


Ein kleines Mini Söckchen gibt es natürlich auch wieder dazu. 


Verstrickt habe ich die letzten Reste dieser Austerman Step handpaindet Sockenwolle, zusammen mit ein wenig Blau Bär von Ponderosa Wolle. 


Geshootet habe ich während unseres Zeeland Urlaubs im November 2019. Auf der klatschnassen Tischplatte unseres Ferien Domizils vor aller feinster Herbstkulisse. 


Das Wetter und die Lichtverhältnisse waren an diesem Tag nicht unbedingt die besten. Doch die Wolle hatte solch eine Leuchtkraft dass dies gar nicht weiter aufgefallen ist. 


Ganz besonderen Spaß hatte ich übrigens an diesem Bild hier. 
Seht ihr die Spiegelung auf der regennassen Tischplatte? Bei schönen oder gar perfektem Wetter bekommt man so einen Anblick halt auch nicht. 


Diese Socken sollten ein Weihnachtsgeschenk für Frau Eule werden. 
Es war ganz schön schwer diese Socken zu shooten währen meine liebe Freundin im Hintergrund zu gesehen und die Farben bewundert hat, und dabei nichts zu verraten! 



Samstag, 20. März 2021

Ein Mutter Kind Paket mit Socken

So. 
Dann wollen wir doch mal gucken ob ich es endlich einmal schaffe das Socken Bloggen wieder auf zu nehmen. So vieles wartet darauf endlich gezeigt zu werden. 


Ende 2019 wurde in der Familie meines Mannes freudig auf Nachwuchs gewartet. 
Für mich Grund genug ein kleines aber feines Paket mit handgestrickten Socken zu schnüren. 

Aus eigener Erfahrung weiß ich dass die meisten Verwandten, Freunde und Bekannten dem Baby zur Geburt gerne etwas schenken. An die junge Mutter denkt dabei leider kaum jemand. Deshalb galt mein Hauptansinnen zuallererst der Mutter. Und diese hatte sich die Farben Blau und Grün gewünscht.


Weil die werdende Mutter außerdem noch schlanke Beine hat, habe ich mich für ein hübsches Muster entschieden. Meine Wahl fiel dabei auf das Muster ⇨ "Socks of Kindness".
Die Anleitung ist auf Englisch, aber es gibt einen Chart mit dem sich auch ohne Übersetzung gut arbeiten lässt. 


Die Kombination der Farben, welche ich für die Socken auswählte, bot es regelrecht an die Socken farblich zu spiegeln. So habe einen Bund mit Blau und einen Bund mit Grün begonnen. 


In der Anleitung wird das Muster auf beiden Socken gleich gestrickt. Meiner persönlichen Vorliebe folgend habe ich das Muster natürlich mal wieder spiegeln müssen. So dass jetzt eine Socken mit dem Muster nach links und eine nach rechts verläuft. 


Um die Ferse dem Muster anzupassen habe sie etwas breiter, aber normal kurz gestrickt. Das sieht auf dem Foto jetzt etwas komisch aus, haben der Passform am Fuß aber nicht weiter geschadet. 


Am Fuß habe ich das Muster nur auf den vorderen Maschen gestrickt und den Spickel ganz bewusst mit drei Maschen Abstand zum Muster angesetzt. So gibt es keine unschönen Verformungen durch die Zumaschen der Abnahmen im Muster. 


Solch schönen Socken haben auch einen schönen Abschluss verdient. Deshalb habe ich mich hier für die Schneckenspitze entschieden. 


Natürlich gibt es auch zu diesen Socken eine kleine Mini Socke als Geschenk dazu. 


Damit Mutter und Kind im Partnerlook auftreten können, habe ich aus den Resten außerdem noch dieses niedliche Paar Babyschühchen gestrickt. Ebenfalls farblich gespiegelt. 


Meine Farbwünsche für dieses sehr persönliche Geschenk hat mit die liebe ⇨ Frau MeRo Colors erfüllt. Wobei ich das Grün und das Blau dieses mal eher zufällig und unanhängig voneinander gekauft hatte. 
Das Grün war eine bewusste gewählte Wunschfärbung für genau dieses Projekt von mir, welches ich mit einem der zahlreichen Blau aus meinem Stash kombinieren wollte. Wenige Wochen später wählte ich das Blau für ein anderes Projekt aus. Im Schrank lagen beide Farben dann zufällig beieinander und ergaben plötzlich die perfekte Harmonie. Frau MeRo Colors war dann so lieb mir das blau ein zweites mal zu färben, damit es für beide Projekte ausreicht. 


Geshootet habe ich im November 2019 während meines Zeeland Urlaubs mit Frau Eule auf der Terrasse unserer Ferienhütte in herrlich herbstlicher Kulisse. 


Außerdem hat eine Freundin mir noch dieses süße Krokodil Mädchen als Schnuffeltuch gestrickt. Denn nach unseren letzten Informationen wurde ein Mädchen erwartet. 


Das Kind kam dann ein paar Tage eher als erwartet und - ÜBERRASCHUNG - es war ein Junge! 
Also habe ich noch am gleichen Abend die Reste aus dem Schrank zusammen gesucht und in Windeseile noch ein kleines Knubbelchen gestrickt. 


Verschickt habe ich dann ein mittelgroßes Paket zum Nikolaus. 
Neben den gestrickten Socken und den Kleinigkeiten habe ich noch Windeln, eine Schnullerkette nebst Schnuller, Pralinen, Plätzchen und gebrannte Mandeln ins Paket gelegt. 





Sonntag, 7. März 2021

Dies und Das und gute Vorsätze

Wie war das noch mit den guten Vorsätzen? 
Wieder mehr bloggen? 
All die ungezeigten Socken endlich einmal päsentieren? 
Ein eigenes Posting für Weihnachten verfassen? 

Tja....... 
Dann startete das Jahr gleich zu Beginn mit einer Krankschreibung für den Gatten, einer Verlängerung der Corona Maßnahmen bis inzwischen Ende März, und damit mit einer ausgeprägten Home Schooling Phase.  Es wird jedenfalls nicht so schnell so langweilig werden, dass ich wirklich wieder mehr Zeit für den Weblog hätte........  

Beginnen wir zunächst mit Weihnachten! 

Weihnachten unter Corona war irgendwie anders. 
Und doch auch eigentlich wie immer. 
Auf große familiäre Zusammenkünfte verzichten wir eh schon seit Jahren. Keine Lust auf diesen Streß.  Mit den Schwiegereltern haben wir uns schon immer kurz vor Weihnachten getroffen. Nur halt meistens auf dem Weihnachtsmarkt. Oder wir waren nett essen. 
Dieses Weihnachten haben wir uns dann im privaten Rahmen getroffen. Haben miteinander gebruncht. Bei offenem Fenster, mit ein wenig Abstand zueinander und leider leider ohne die üblichen Umarmungen. Das war zwar seltsam, aber trotzdem noch Weihnachten. 

Unser Bäumchen ist 2020 etwas bunter ausgefallen als üblich. 
Anfang Dezember bin ich beim Bummeln über eine Packung bunt gemischter Christbaumkugeln in verschiedenen Größen und teilweise sogar mit Glitzer gestolpert. Und eventeull hat eine gewisse Drag Queen inzwischen nicht wenig Einfluss auf mich. Jedenfalls musste ich diese bunten und glitzernden Kugeln dann unbedingt haben wollen und in den Baum hängen. 

Nach dem Fiasko vom letzten Weihnachten hat sich meine Familie dieses mal so richtig Mühe gegeben und mir dieses riesige Paket zu den Geschenken gelegt. 

Die Jungs und unser Gast haben sich vorbildlich zusammen getan um uns die perfekten Weihnachtsgeschenke kaufen zu können. Der Gatte hat eine sehr edle Flasche Whiskey bekommen. In meinem Karton fand ich sechs Gläser ausgewählten Honigs. Darunter so tolle Sachen wie Thymianhonig aus Spanien oder Lavendelhonig aus Frankreich. Sogar ein Glas Kölner Honig war dabei. 

Und dann war da noch dieser Umschlag von den Schwiegereltern mit einem dreistelligen Geldbetrag darin. Wir sollten damit irgendwas sinnvolles anstellen. 

Wir hatten in diesem Jahr trotz Corona erst Urlaubsgeld, dann Weihnachtsgeld, und zuletzt sogar noch einen Corona Bonus obendrauf. Wir haben 2020 erst eine Spülmaschine gekauft, die Jungs mit neuen Laptops ausgerüstet, ich habe mir eine neue Nähmaschine angeschafft, den Teenager finanziell beim Auszug unterstützt, und zuletzt sogar noch neue Möbel gekauft. Das alles ohne auch nur mit der Wimper zucken zu müssen. 
Daher haben wir uns entschlossen dieses Geld zu spenden. Aus verständlichen Gründen fiel unsere Wahl dabei auf das ⇨ Anyway Köln. Und weil wir gerade dabei waren, haben wir auch gleich noch eine dauerhafte Patenschaft übernommen. 

Mit einigen Tagen Sicherheitsabstand war meine liebe Frau Eule kurz zu Besuch. Nicht wirklich lange, bei geöffnetem Fenster und größtenteils sogar zusätzlich mit Maske im Gesicht, aber immerhin haben wir uns mal wieder sehen können. 
Ich hatte mein Geschenk für Frau Eule bereits zu Nikolaus als Päckchen geschickt. Frau Eule brachte eine große Tasche mit Wolle, Schokolade und ein wunderschönes Halstuch für mich mit. 

Der Januar startete leider sehr trüb und dunkel. Man könnte meinen das Wetter hätte sich der allgemeinen Stimmung angepasst. Oder auch anders herum. Das kommt so ziemlich auf das gleiche heraus. Leider sollten sich weder Stimmung noch Wetter für viele Wochen nicht mehr ändern. Der November Blues, der dieses mal ohnehin schon viel heftiger als sonst ausgefallen ist, ging übergangslos in einen Corona Lockdown Blues über. Welcher mir noch bis Ende Februar das Leben schwer machen sollte. 

Das Home Scooling zehrt gehörig an den Nerven. Sowohl an denen des Teenies als auch an den meinen. 
Im letzten Jahr sah der "Unterricht" meist so aus, dass via E Mail die Aufgaben verteilt wurden. Manche davon mussten bis zu einer gewissen Frist eingereicht werden. Aber im groben und ganzen konnten die Jungs sich die Arbeiten so einteilen wie es ihnen am besten passte. 
Inzwischen geben Schule und Lehrer sich zwar tatsächlich Mühe so etwas wie echten Unterricht zu veranstalten, aber die ständigen Online Konferenzen sind nicht nur sehr anstrengend, nein sie engen auch unseren Tagesablauf erheblich ein. Denn natürlich versuche ich während dieser Zeit nicht zu saugen oder anderen Radau zu veranstalten. Wodurch sich die Hausarbeit erheblich in die Nachmittagsstunden verschiebt. 
Außerdem fehlen dem Teenie die sozialen Kontakte. Er ist in seiner Sozialkompetenz ohnehin etwas eingeschränkt, war aber zuletzt eigentlich auf einem guten Weg. Durch den Lockdown fehlt im gewissermaßen das tägliche Training. Und das merke vor allem ich leider deutlich! 

Auch die verschärfte Maskenpflicht macht mir den Alltag nicht unbedingt leichter. 
Ich befürworte auch weiterhin das Tragen von Masken unbedingt. Aber leider ist bezüglich der Masken halt auch viel Schrott mit den Menschen unterwegs und es gibt viele Masken die so schlecht sitzen dass sie niemanden wirklich schützen.  Jedoch bekomme ich weder die Einmal noch die FFP2 Masken auf meinem Gesicht so dicht wie meine selbst genähten Stoffmasken. Zusätzlich zur permanenten Sehstörung auf dem rechten Auge kommt nun also noch eine ständig beschlagene Brille. Das geht irgendwie so gar nicht! Und ist leider auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko für mich. Auf weitere schwere Stürze kann ich wirklich verzichten! Also trage ich weiterhin meine Stoffmasken und zusätzlich eine Einmal Maske oben drüber. Das macht das Atmen zwar auch nicht leichter, aber wenigstens fühle ich mich so wieder sicher. 

Irgendwann Ende Januar war dann auch der Punkt erreicht, wo ich die Geduld mit unser aller Haare verloren habe. Ich habe mir daher ein Haarschneidegerät, eine Schere und einen Umhang besorgt. Und gefühlt tausend YouTube Videos angeschaut. 
Meine Locken waren die ersten die dran glauben mussten. Unter den Löwenmähne vom Teenie habe ich tatsächlich einen Menschen gefunden. Der Gatte hat noch am wenigsten Haare gelassen. Und auch der ein und andere Freund hat sich inzwischen über Luft und/oder neue Farbe am Kopf gefreut. 

Und dann war da noch diese traurige Geschichte hier: 

Es gibt leider Menschen, die noch nie in ihrem Leben einen selbst gebackenen Kuchen zum Geburtstag hatten. Meist stammen diese Menschen aus Familien, in denen es auch an anderen Dingen kräftig mangelt. 
Wenn man aber ein bisschen Glück hat, dann kennt man unsere Jungs. Und dann bekommt man nicht nur irgendwann doch noch einen tollen Kuchen, sondern auch einen Schwung bunter Kerzen. Durch den Lockdown habe ich die Kerzen zwar im Internet kaufen müssen und mehr für das Porto gezahlt als die Kerzen insgesamt gekostet haben. Aber was tut man nicht alles? Vor allem dann, wenn dieser Mensch auch noch der Regenbogen Community angehört! 

Stricken ist mein Yoga! 
Und das ist auch gut so! 

Über die positiven Effekte die das Stricken haben kann, ist inzwischen schon eine ganze Menge bekannt. Aber selten war ich dankbarer für dieses tolle Hobby als jetzt. So manchen dunkeltrüben schwierigen Tag habe ich die letzten Wochen von morgens bis abends mit Stricken verbracht. Und oftmals hat genau dies verhindert dass ich letztlich so weit abgestürzt wäre, dass es wirklich wirklich schwer geworden wäre aus diesem Down mit eigener Kraft wieder heraus zu finden. So ganz nebenbei sind dabei auch schon die ersten Weihnachtsgeschenke für 2021 entstanden. Wenigstens das läuft also bei mir! 

Gute Vorsätze setzen wir uns eher selten. Ich denke ohnehin dass es viel sinnvoller ist permanent an sich zu arbeiten, als nur einmal im Jahr einen guten Gedanken zu pflegen. Aber für 2021 gab es dann doch ein paar Punkte auf unserer/meiner To Do. 
So wollten wir uns z.B. ein Fitness Gerät ins (neue) Schlafzimmer stellen, wenn dafür wirklich Platz übrig sein sollte. Gesagt, getan. Nun haben wir einen Stepper. Mehr als drei bis fünf Minuten steht zwar niemand von uns da drauf. Aber schon dieses wenige hat mir persönlich doch deutlich geholfen. 

Seit ich mir bewusst bin dass ich Nichtbinär bin stelle ich mir die Frage wie ich sichtbarer werden kann. Mir will einfach nicht der Gedanke aus dem Kopf was es für mich persönlich bedeutet hätte, wäre ich  schon einige Jahre früher mit dem Thema in Berührung gekommen. Und ich bin mir sicher dass es viele Menschen wie mich gibt. 
In Zeiten von Corona ist es aber leider gar nicht so einfach sich diesbezüglich zu engagieren. Doch kluge und fähige Menschen lassen sich derzeit tolle Online Aktionen einfallen. Als ich gefragt wurde ob ich zusammen mit dem Teenager für den Queerblick an einem Video Interview zum Thema Coming Out teil nehmen könnte, musste ich nicht lange überlegen. 
Dreißig Minuten lang haben wir abwechselnd die unterschiedlichsten Fragen zu unserem Coming Out und dem queeren Leben beantwortet. Derzeit ist das Material im Schnitt und ab April werden dann die einzelnen Videos veröffentlicht. Zum Zeitpunkt des Drehs waren wir leider bisher das einzige Eltern Kind Gespann welches teilgenommen hat. Aber es hat echt Spaß gemacht und ich bin sehr auf das Endergebnis gespannt. 

Geburtstage in Zeiten von Corona sind leider alles andere als fröhlich oder gar glücklich. 
Inzwischen haben wir das alle mehr oder weniger durch. Und auch wenn ich bereits beim 18. Geburtstag des Teenagers arg gelitten habe, so war der Geburtstag des Gatten bisher die absolute Negativ Krönung. 
Es ist schon wirklich tragisch wenn man als Kölner und Karnevals Jeck an einem Karnevals Sonntag ne jecke Schnapszahl voll macht, und man weder Karneval feiern noch seine bekloppten Freunde sehen kann. Das verursacht einen Herzschmerz, der schon fast körperlich aus der Luft zu greifen ist! 
Um diesen Schmerz zumindest ein kleines bisschen zu lindern habe ich auch ohne Karneval unsere traditionellen Quarkbällchen gebacken. Die liebe ⇨ Luna de Lumiere von der ⇨ Keinkunstbar hat uns beglückt und auch der Teenager kam am Abend noch vorbei. So konnten wir wenigstens für ein paar Stunden etwas Lachen und dieses dumme Virus mal kurz vergessen. 


Tags darauf hieß es leider Koffer packen, denn der Gatte musste mal wieder in die Klinik. 
Nichts dramatisches dieses mal. Und auch keine Op. Nur ein paar Probleme mit der dummen Schilddrüse. Aber jeder Gang in eine Klinik fällt mir inzwischen einfach schwer. Ich kann mich an dieses Gefühl, den Gatten weg zu bringen, immer noch nicht gewöhnen. Egal wie oft wir das jetzt schon hinter uns haben. Und bedingt durch meine Down Phase haben die persönlichen Sorgen und die Flashbacks in meinem Kopf leider ordentlich miteinander Tango getanzt. Die erste Nacht allein im Bett war daher auch alles andere als nett. 


Es ist nicht immer einfach in gewissen Ereignissen auch das Gute zu sehen, was daraus erwachsen kann. So habe ich das schon immer gehandhabt, auch wenn es manchmal etwas (Monate) dauert und echt schwierig ist. Das gute aus des Gatten Grunderkrankung war schon immer, dass er neue Chance bekommen hat. Dass er nun den Job hat, den er jetzt hat. Und man ihn dort auch sehr zu schätzen weiß. 

Das gute an des Gatten Abwesenheit ist immer, dass ich Gelegenheit habe zu renovieren oder etwas in der Wohnung zu verändern ohne dass ich die übliche Rücksicht nehmen muss. Ich kann dann nicht nur in Ruhe werkeln sondern kann den ganzen Krempel am Abend auch noch einfach liegen lassen. 

In unserem neuen Schlafzimmer gab es noch eine Wand, bei der es bei unserem Umbau leider nur für ein olles Behelfsregal gereicht hat. In 2021 wollte ich mich dann um eine Endlösung kümmern. 
Nun habe ich für genau diese Wand ein großes gebrauchtes Kallax Regal geschenkt bekommen. Und die Gelegenheit genutzt auch diese Wand endlich schick zu machen. 


Mit dem tollen großen Kallax Regal konnte ich dann auch endlich das Chaos, welches ich im Dezember einfach in Kartons auf dem Kleiderschrank "bis irgendwann" geparkt hatte, angehen. Statt dem Chaos in Kartons liegen nun nur noch leere Schuhkartons und Versandkisten dort. So haben wir nun endlich endlich ein komplett ordentliches Schlafzimmer. 


Eine weitere Sache die eigentlich nur machbar ist wenn der Gatte nicht im Weg ist, ist der alte Holzfußboden. 
Ich habe keine Ahnung wie alt der Boden wirklich ist. Das Haus wurde in den späten 1950 er Jahren erbaut. Und wir wohnen nun schon seit 2003 hier. Der Holzboden ist wirklich angenehm für die Füße und das Raumklima. Aber so ein Holzboden lebt und leidet mit seinen Bewohnern. 
Leider war es schon eine ganze Weile her dass ich die Zeit gefunden habe mich um ihn zu kümmern. An so mancher Stelle löste sich inzwischen die Lasur und natürlich hat vor allem der Boden in unserem Schlafzimmer - welcher ja vorher das Kinderzimmer war - am meisten gelitten. Auf meiner persönlichen To Do stand die Pflege des Bodens daher schon seit dem Sommer. Aber wie soll man das bewerkstelligen, wenn wegen Corona ständig alle nur noch zu Hause sind? Das dumme ist ja, dass man die Räume dafür nicht nur weitestgehend leer räumen muss sondern der Boden danach auch für 24 Stunden nicht betreten werden sollte.
Ich habe des Gatten Klinikaufenthalt also dafür genutzt fast überall eine neue Schicht Hartwachsöl aufzutragen. 


Auch meine Strickecke hat endlich ENDLICH ihre Endfassung gefunden. 
Okay, den Wagen habe ich schon etwas länger. Das Regal im Hintergrund steht schon seit November. Aber der kleine Kallax Würfel dazwischen ist neu und bietet mir nun sowohl zusätzlichen Stauraum wie eine weitere Ablagefläche. Und damit ist es wirklich perfekt. Kein Chaos mehr, welches sich gefühlt durch das ganze Wohnzimmer zieht. Keine Kisten, Boxen oder sonstiger Kram in jeder freien Ecke. Nur noch die aktuellen Projekte, verteilt auf mehrere Schüsseln. Das ganze Werkzeug und der sonstige Kram nett im Wagen verstaut. Das Wolllager hübsch und übersichtlich im Schlafzimmer. Hat was! 


Während ich in diesen Tagen so am werkeln, schrauben und arbeiten war habe ich mich selbst als vornehmlich männlich empfunden. Das war auch vor meinem Coming Out schon oftmals so. Sobald ich Werkzeug in der Hand halte, oder einen Baumarkt betrete, bin ich nicht mehr weiblich. Nur war dieses Gefühl früher immer etwas sehr abstraktes, welches sich falsch anfühlte und nicht in diese Welt passte. Ich habe dieses Gefühl daher in der Vergangenheit immer ignoriert oder es gekonnt beiseite gewischt. 
Nun weiß ich inzwischen aber dass ich Nichtbinär bin und kann dieses Empfinden endlich zulassen. Ich kann dieses Empfinden bewusst wahrnehmen und auch ausleben. Ohne Schuldgefühle zu haben. Nichts daran ist mehr falsch oder surreal.  Und ich erkenne langsam die Stärken, das Potential welches darin liegt. 


Wie ich oben bereits erwähnte, gestrickt wird hier auch noch. 
Erinnert sich noch jemand, dass ich mir genommen hatte für den Teenie Handwärmer für den Unterricht zu stricken? Kann man glaube ich auch zu den guten Vorsätzen zählen. 
Die Handstulpen habe ich auch tatsächlich gestrickt. Nur Unterricht hatte der Teenie bisher noch keinen, wo er seine neuen Schätzchen hätte anziehen können. 


Ein weiterer guter Vorsatz war, mich endlich einmal an der ⇨ Aktion grüne Socken zu beteiligen. Das wollte ich bereits letztes Jahr getan haben, aber dann kamen ja Corona und die Masken dazwischen. 
Jedenfalls ist nun das erste Paar grüne Socken fertig gestellt. Ich denke noch ein wenig darauf herum ob ich auch den Spendensocken Outdoor Shootings unterziehen, oder einfach nur spenden soll. Bin mir da noch etwas uneinig. 


Aber für dieses kleine schnelle Zwischendurch Projekt werde ich definitiv kein eigenes Shooting mehr veranstalten. Denn da gibt es nicht viel was man shooten könnte. 

Im Januar haben mir die Handgelenke oft geschmerzt. Als Dezember Geborene friere ich eher selten. Meist nur wenn ich Krank bin oder werde. Ich spüre zwar Kälte, aber sie stört mich einfach nicht. Und ich laufe selbst im Winter oftmals im T-Shirt herum. Bei geöffnetem Fenster! Das macht mir alles überhaupt nichts aus. Aber man wird eben nicht jünger und auch wenn mich die Kälte nicht juckt, meine Knochen reagieren inzwischen darauf. Also habe ich mir aus einem Knäuel Schoppel Edition No.3 in der Farbe Strandcafe (Nr.2329) ein Paar schnelle Pulswärmer gestrickt. 


Da wir gerade schon im Thema sind, zeige ich euch noch meine letzten Errungenschaften. 

Im Dezember hatte ich von der lieben Frau ⇨ Rübezahl Spinnerei ja zwei wunderschöne Stränge Schafpatenwolle mit Pflanzenfärbungen bekommen. Im Bild die beiden linken Stränge. 
Weil ich diese Färbung nicht mit Wolle auf Säurebasis Färbung kombinieren wollte, hatte ich mir noch die vier semisoliden Strängen dazu gekauft. So hätte ich eine tolle Auswahl zum Kombinieren gehabt und die Semisoliden hätten auch jeweils gut untereinander gepasst. 
Doch was macht die gute Frau Rübezahl? Schickt mir zusätzlich noch die beiden Stränge rechts im Bild. Als kleinen Lichtblick, weil sie mitbekommen hatte dass ich derzeit zu kämpfen habe. Für meine Spenden Socken. Oder für wen auch immer, dem ich damit eine Freude machen möchte. Nebst einer Handvoll Schokolade und feinem Tee. 
Ich kann mit Worten gar nicht beschreiben wie sehr ich mich darüber gefreut habe. Manche Menschen sind einfach zu gut für diese Welt! 


Die liebe Frau ⇨ Südstadtwolle hat zwar derzeit leider geschlossen, bietet aber Click and Collect für ihre Kunden an. Wer etwas braucht kann sie jederzeit über diverse Messenger anschreiben. 
Ich "brauchte" zwar nicht unbedingt etwas, aber Wolle beinhaltet ja irgendwie das Wort "wollen"! Da ich aber leider nicht in der Nachbarschaft wohne und mir die Masken das Leben schwer machen, ist Frau Südstadtwolle extra für mich zur Post gegangen und hat mir ein Paket geschickt. Die gute Seele! 


Last, but not Least, war da noch ein Kreativtausch.  
Ich habe eine ganz liebe Facebook und Instagram Freundin, die ganz zauberhafte Portemonnaies näht. Normalerweise bevorzuge ich ja Herren Portemonnaies. Schon immer. Aber diese Portemonnaies sind so wunderschön, dass ich sie schon lange bewundere. 
Nun handhabt es die Freundin ähnlich wie ich. Kein Verkauf. Kein Gewerbe. Aber wenn zwei Leute jeweils ein kreatives Hobby haben bietet sich ein Tausch an. Und so habe ich ein Paar bunter Socken auf die Reise geschickt. Bekommen habe ich aber nicht nur das Portemonnaie, sondern auch ein paar Beigaben aus der Ottifanten Kollektion. Eine wirklich sehr schöne Überraschung war das.  


Wenn es derzeit eins gibt was ich mir wünschen würde, dann wäre es dass der ganze Corona Mist endlich ein Ende finden möge. Ich fürchte nur dass dies zumindest noch für 2021 reines Wunschdenken bleiben wird und habe wenig Hoffnung. 

Die Impfungen laufen eher schleppend und deren Organisation ist das reinste Debakel. Zudem scheint mir dass die Leugner und Schwurbler eine wesentlich bessere Informations Infrastruktur am Laufen haben wie unsere Bundesregierung. Was sich nicht unbedingt vorteilhaft auf den Verlauf der Pandemie oder einer flächendeckenden Impfung auswirken wird. 

Für NRW wurde dieser Tage ein 5 Stufen Plan bezüglich Lockerungen für Handel und Gastronomie beschlossen, welcher sich an den Inzidenzzahlen orientieren soll. Dieser Plan ist jedoch so unübersichtlich gestaltet, dass man sich das Ding schon ausdrucken und immer bei sich tragen müsste um als normaler Bürger auch nur ansatzweise den Überblick zu behalten! 
Als ich versuchte mir die Regelungen zu verinnerlichen bin ich gerade einmal bis Stufe 3 gekommen, als ich bereits zu zweifeln begann. Es würde mich wirklich schwer verwundern wenn wir in absehbarer Zeit bis Stufe 4 kommen sollten, ohne dass sämtliche Lockerungen wieder zurück genommen werden müssen weil die Inzidenzzahlen massiv ansteigen. 

Ja, ich zweifele inzwischen. 
Nicht am Virus oder dessen Auswirkungen. Auch nicht an den beschlossenen Maßnahmen oder an Lock- bzw. Shutdowns. Aber ich zweifele inzwischen an der Fähigkeit unserer Politiker diese Situation noch sinnvoll managen zu können!