Fünfundvierzig

Müsste ich das Jahr 2021 in einem Satz zusammen fassen, würden mir dafür sogar nur zwei Worte völlig ausreichen: "Scheiß Corona!" 

Selten zuvor habe ich in einem Jahr so gelitten, mich so sehr eingeschränkt gefühlt, eine solche Hoffnungslosigkeit verspürt, Up and Downs durchlebt wie in diesem bescheidenen Jahr. 

Stricken war oftmals das einzige was mich noch halbwegs am Leben gehalten hat. Und phasenweise auch das einzige was mir noch blieb. 

So wundert es auch nicht dass es satte 45 Projekte dieses Jahr geworden sind. Und hätte ich im Sommer nicht einen kurzen Einbruch gehabt, wären es sicherlich auch 50 Projekte geworden. 

Die Buchhaltung sagt außerdem, dass ich in 2021 2.852g Wolle verstrickt habe. Oder auch 11.897 Meter. In Sockenwolle umgerechnet wären das mehr als 28 ganze Knäuel. 

Das Fotografieren hat mir dieses Jahr leider echt Probleme bereitet, weil ich Long Covid bedingt körperlich so kaputt war dass großartige Outdoor Shootings gar nicht möglich waren. Und weil Long Covid eben auch massiv negative Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten hat, bin ich mit dem Blog inzwischen ungefähr zwei Jahre im Rückstand. 

Nun könnte ich an dieser Stelle Besserung geloben, aber wenn ich einmal ganz knallhart ehrlich bin muss ich leider sagen dass ich gar nicht so konkret sagen kann wie und ob es mit dem Blog überhaupt weitergehen soll und wird. 

Zwei Jahre Rückstand würden selbst unter normalen Umständen locker ausreichen um mich ungefähr 1,5 Jahre beschäftigt zu halten. Leider aber beginnt das neue Jahr gleich damit dass mein lieber Gatte wieder einmal am Rückenmark operiert werden muss und derzeit natürlich niemand so konkret abschätzen kann wie das Leben danach für uns weiter gehen wird, oder auch kann. Denn bei seiner Erkrankung ist von halbwegs normal weiter leben bis hin zum Querschnitt leider jederzeit alles möglich. 

Entsprechend herrscht bei uns gerade Jahresendzeitstimmung. 
Ich schwanke irgendwo zwischen Hoffen und Bangen, garniert mit ein paar sorgenvollen Seufzern. Ich leide darunter kaum genug Licht oder gar Sonne für ein paar einfache Fotos zu finden. Seit Wochen kaum etwas anders als durchgehendes Dreckswetter. Zusätzlich bin ich einfach nur Internet- und Coronamüde. Mir gehen die Querdenker unsäglich auf die Nerven und mir fehlt die Zuversicht, mit der ich sonst die Jahreswechsel begangen habe.