Puh!
Es fällt mir ganz schön schwer eine passende Einleitung zu finden nachdem ich so lange Zeit inaktiv war. Es ist so viel Zeit vergangen seit dem letzten Bericht. Zeit, in der ich beinahe am Long Covid verzweifelt wäre. Zeit, in der der Gatte schon wieder eine OP über sich ergehen lassen musste und wir noch nicht recht wissen wie es künftig weiter gehen kann und wird.
Wo soll ich bloß anfangen?
Ich fühle mich irgendwie total eingerostet. Habe so lange nicht mehr geschrieben. Und die Konzentrationsfähigkeit lässt streckenweise auch immer noch sehr zu wünschen übrig.
Im Juli/August habe ich mich noch so sehr darüber gefreut dass sich mit der Impfung endlich meine Long Covid Probleme gebessert hatten. Dann ging ich zur zweiten Impfung.
Diese hat zunächst für gut 2,5 Wochen richtig fiese Kopfschmerzen ausgelöst. Und dann kamen die Long Covid Probleme leider zurück.
Wieder habe ich überwiegend nur zu Hause gehockt, mich in warme Decken gehüllt und unglaubliche Schmerzen am ganzen Körper gehabt. Wieder hatte ich massiv mit Atemnot und Schweißausbrüchen zu kämpfen. Am schlimmsten aber waren die ständige Müdigkeit und die massive Erschöpfung. Über Wochen hinweg ging alles nur in kleinen Schritten. Eine Sache erledigen, Pause, wieder aufraffen, das nächste erledigen, aufhören wenn die Schmerzen zu massiv werden. Abends sehr früh ins Bett, Nachts vor Schmerzen herumwälzen, das Bettzeug mehrmals die Nacht wenden weil Nass geschwitzt, morgens kaum aufstehen können. Man fühlt sich mehr tot als lebendig.
Rückblickend muss ich sagen, ich weiß echt nicht wie ich diese Zeit ohne gewisse Lieferdienste überstanden hätte.
Rewe nutze ich ja bereits mehrere Jahre und hat mir meinen Alltag auch schon vor Corona sehr erleichtert. Im letzten Posting stellte ich euch noch die
⇨ Rübenretter vor. Ergänzend dazu habe ich aber mit
⇨ Freschorado auch einen Anbieter gefunden bei dem ich ganz ohne Abo je nach Bedarf jederzeit diverse Kisten ordern kann. Die Lieferzeit beträgt ca 2 Tage, es gibt auch eine Retterbox, und die gelieferte Vielfalt dieser Box begeistert mich jedes mal aufs neue.
Hier kann man Backwaren bestellen, die nicht ganz zu Ende gebacken wurden. Zu Hause kommen die Sachen kurz in Ofen und man kann Ofenwarmes Brot genießen. Quasi wie Aufbackware aus dem Supermarkt, aber eben in sehr viel besserer Qualität. Bestellt man bis 15 Uhr, wird die Bestellung am nächsten Tag frisch produziert und noch am gleichen Abend in den Versand gegeben. Versendet wird in Aromapapier, welches die Backwaren frisch hält und vor dem austrocknen schützt.
Bei meiner ersten Bestellung habe ich das Probierpaket Brot mit 5 verschiedenen Broten, das Probierpaket Brötchen mit 16 Brötchen in drei Sorten, und zwei Steinofenbaguettes bestellt.
Einen Teil davon habe ich zunächst in den Kühlschrank geschoben und wurde dann zeitnah aufgebacken. Das meiste aber habe ich auf Eis gelegt und erst nach und nach bei Bedarf verwendet. Beides hat ganz wunderbar funktioniert und Brote wie Brötchen sind total Lecker.
Nicht gesucht, aber dennoch gefunden, habe ich den
⇨ Gouds Kaasshop aus den Niederlanden.
Nicht unbedingt günstig und für den Versand sollte man ungefähr eine Woche einplanen, aber dafür echter authentischer Käse aus Gouda und damit auch ein Stück Sehnsuchtsbefriediger. Ich bestelle hier nicht oft, aber wenn dann immer eine größere Menge quer durch das gesamte Sortiment. Der Käse ist Vakuumverpackt, damit ewig haltbar, und wird außerdem noch mit ausreichend Käsepapier für die Lagerung im heimischen Kühlschrank geliefert.
Im September hatte der Teenie Geburtstag.
Eigentlich ein Grund zur Freude. Bei uns dieses Jahr leider davon überschattet, dass die Mobbing Situation gegen den Teenie in der Schule zunehmend eskalierte.
Bereits im letzten Jahr hatten wir bezüglich der geplanten Klassenfahrt in der 10. Klasse ein sehr ungutes Bauchgefühl und entschieden zusammen: Der Teenie fährt nicht mit!
Nach der langen Home Scooling und Wechsel Unterricht Phase im Frühjahr, hatte der Teenie enorme Probleme sich mit dem plötzlichen Vollzeitzeitunterricht wieder in der Schule zurecht zu finden. Sein Zeugnis fiel trotz der Umstände aber immer noch sehr ansehnlich aus.
In den Sommerferien waren beim Teenie vermehrt Anzeichen von einem Burn Out zu beobachten, was mir echt Sorgen bereitete. Nach den Sommerferien verstärkte sich dieser Eindruck noch in der ersten Woche. Er erzählte zunehmend von Problemen mit gewissen Mitschülern. Nachdem die Klasse von der Klassenfahrt zurück war, wurde dem Teenie durch diese Schüler dann immer mehr vermittelt nicht Teil der Klassengemeinschaft zu sein.
Dem Teenie wäre dies wohl noch recht egal gewesen, wenn man ihn z.B. auch einfach in Ruhe gelassen hätte. Ein Außenseiter zu sein stört ihn nämlich herzlich wenig. Leider kam es anders und der Teenie war in eine Prügelei verwickelt. Natürlich ohne dass neutrale Zeugen oder ein Lehrer anwesend gewesen wären. Wie denn auch sonst?
Was dann folgte war, sagen wir mal, recht hässlich. Hat aber immerhin dazu geführt dass der Teenie zumindest endlich die Klasse wechseln durfte. (Was ich bereits im 7. Schuljahr zum ersten mal angefragt hatte!)
Zurück bleibt leider vor allem ein sehr fader Beigeschmack. So froh ich auch bin dass der Teenie jetzt endlich in einer anderen Klasse ist, zu dieser massiven Eskalation hätte es nicht kommen müssen wenn man sich viel eher dieser verdammten Mobbing Problematik angenommen hätte. Aber dafür müsste sich vor allem die Schulleitung ja eingestehen dass es an der Schule ein Problem gibt und das könnte ja eventuell dem Ruf der Schule schaden! Inzwischen sind wir einfach nur noch froh wenn der Teenie seinen Abschluss hat. Und sollte ich in Zukunft nach unseren Erfahrungen bezüglich dieser Schule gefragt werden wird meine Antwort lauten: Melden Sie ihr Kind besser woanders an!
Diese ganze Sache um den Teenie hat mich leider auch eine gehörige Portion Kraft gekostet, die ich eigentlich zur Genesung dieses dummen Long Covid Schubs gebraucht hätte.
Im Schlafzimmer stapelten sich so langsam die Kisten mit fertigen Socken. Es wurde Herbst, ich hatte bisher nicht ein einziges ernstzunehmendes Shooting gemacht, würde es wohl auf absehbare Zeit auch nicht mehr können und so langsam musste eine alternative Lösung her.
Auf einem Spielplatz, an dem ich immer mit dem Bus vorbei fahre, steht diese Picknickbank. Die Bebauung rings herum und die wirklich hoch wachsenden Bäume machen die Lichtverhältnisse teilweise echt schwierig. Außerdem sind Shootings eigentlich nur Vormittags möglich wenn keine Kinder dort spielen. Was mich aber wirklich zum Verzweifeln brachte ist, dass mich diese simplen Spielplatz Shootings bereits oftmals an den Rand meiner Kräfte gebracht haben. Ich bin mit dem Bus hin, bin vielleicht 200 Meter zu dieser Bank gelaufen, habe mich während dem Shooting nicht wirklich viel bewegt, bin mit dem Bus wieder heim, aber war danach körperlich so sehr am Ende als wäre ich stundenlang zu Fuß quer durch die Stadt gezogen!
Solche Erlebnisse sind schon sehr deprimierend und stellen viele Fragen nach der persönlichen Zukunft in den Raum.
Im Oktober schöpfte ich zum ersten Mal wieder Hoffnung. Ich bin im Web über eine Studie gestolpert, welche sich mit den Auswirkungen der Impfungen bei Long Covid Betroffenen beschäftigt hat.
Leider war diese Studie wie so oft weder aus Deutschland, noch aus dem europäischen Raum. Außerdem basierte die Studie rein auf Patienbefragungen, also auf subjektiven Eindrücken, denn die Verfasser hielten es für ethisch nicht vertretbar einigen Menschen den Impfstoff vorzuenthalten um eine Kontrollgruppe zu erhalten. Trotzdem kamen die Verfasser der Studie zu dem Ergebnis dass Long Covid sehr wahrscheinlich eine ausufernde Autoimmunreaktion ist, auch wenn sie den Mechanismus der dieses bewirkt noch nicht eindeutig klären konnten.
Zum einen würde dieses erklären warum eine Impfung den Betroffenen helfen kann ihre Symptome zu lindern, was für eine Impfung schon eine recht denkwürdige Eigenschaft ist da es ja kein zielgerichtetes Medikament ist. Zum anderen erklärt es aber auch warum eine Impfung eben nicht grundsätzlich allen Betroffenen zu helfen scheint.
Darüber hinaus wurde in den Befragungen deutlich, dass es nach der zweiten Impfdosis bis zu 120 Tage dauern kann, bis sich das Immunsystem neu ausgerichtet hat und die Long Covid Symptome sich endlich besserten. Zusätzlich wurden Fragen gestellt, welche auch mir bereits durch den Kopf geisterten, wie etwa ob das Virus wohl die Möglichkeit hat sich irgendwo im Körper zu verstecken, so wie es von Herpes oder HIV bereits bekannt ist.
Nun, im Oktober war ich gerade einmal bei 60 Tagen nach der zweiten Dosis und bei kritischer Betrachtung wurde es auch allmählich besser. Nur eben sehr langsam und ich hatte irgendwie so viele Dinge um die Ohren die mir meine Kraft raubten dass ich diese Besserung nicht effektiv spüren konnte. Aber zumindest hatte ich nun wieder die Hoffnung dieses verdammte Long Covid doch noch überwinden zu können.
Dann war im Oktober noch diese Quitten Schwemme.
Die Schwiegereltern hatten mit ihrem Schrebergarten auch einen großen Quittenbaum übernommen und wussten kaum wohin mit den vielen Früchten. So bekam ich erst eine mittelgroße Ladung Quitten geschenkt, später dann als gesehen wurde dass ich gar köstliche Dinge damit zauberte, gefühlt noch den ganzen Baum hinterher.
Über Wochen hinweg war ich immer wieder damit beschäftigt die Quitten zu Marmelade, Chutneys, Kuchen aber auch Fleischgerichten zu verarbeiten. Außerdem habe ich Quitten im ganzen, sowie als Kompott eingekocht und in meinem Keller gelagert. Ein wahrer kleiner Schatz der uns zuletzt sogar unser weihnachtliches Raclette kulinarisch aufgewertet hat.
Ist Stricken meine Therapie, so ist das Meer definitiv meine Medizin!
Im November hat meine liebe Frau Eule mich wieder ins Auto geladen und samt Socken und Strickzeug an die Nordsee verfrachtet.
Ich habe wirklich große Hoffnungen in diesen Urlaub gelegt. Die Luft dort hat mir schon immer sehr sehr gut getan und die Ruhe die ich dort finde ebenso. Vielleicht würde sich mein gesundheitlicher Zustand schon alleine dadurch verbessern lassen, dass ich dort keinen Alltag habe. Einfach nur Ausruhen, Ausschlafen, sich um nichts kümmern müssen.
Wir haben wirklich versucht es uns einfach nur gut gehen zu lassen, aber leider haben uns die Nachrichten über ständig steigende Infektionszahlen in der Heimat immer wieder eingeholt. Trotzdem hat mir diese Woche unglaublich gut getan, meine Atemnot war fast verschwunden und ich habe auch endlich wieder so etwas wie Kraft und Energie spüren können.
Das Wetter war leider überwiegend durchwachsen. November halt. Aber an einem Tag wurden wir mit strahlend blauen Himmel und Sonnenschein verwöhnt. Auf unserer Terrasse stand dieser tolle Tisch mit einer spiegelnden Glasplatte. Dazu eine tolle Perspektive für Sockenbilder und die Sonne genau im richtigen Winkel.
An diesem Tag habe ich wirklich alle Socken geshootet, die ich eingepackt hatte. Damit waren alle meine Weihnachtsgeschenke quasi gerettet und ich empfand diesbezüglich keinerlei Druck mehr.
Wieder zu Hause und im Alltag musste ich mich zunächst um eine streikende Spülmaschine kümmern. Was jetzt nicht so das große Problem war, denn das Gerät war noch keine zwei Jahre alt und hatte damit noch die entsprechende Garantie. Ein größeres Problem war leider die Lieferzeit der Ersatzteile. Die Montage dagegen wurde dann allerdings umgehend durchgeführt.
Das Problem mit der Spülmaschine brachte mich allerdings dazu über eine Küchenmaschine nachzudenken. Auf meiner Wunschliste steht eine solche Maschine schon verdammt lange, aber der Platz in unserer Altbauwohnung ist halt einfach sehr begrenzt und die Maschinen sind oftmals sehr groß. Aber unter Long Covid ist mir vieles, vor allem auch das Backen, einfach sehr schwer gefallen. Die Weihnachtszeit stand kurz bevor und solch eine Maschine würde das Zubereiten von diversen Keksen und weiteren Speisen doch sehr erleichtern.
Also habe ich mich zumindest einmal informieren wollen was die Maschinen so kosten, wie viel Platz sie brauchen, was sie können und mit welch einer Ausstattung sie daher kommen. Leider ist im November inzwischen ja auch immer dieser verdammte Black Friday.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es dauerte jedenfalls nicht lange bis ich ein wirklich verlockendes Angebot für eine schwarze Bosch Mum Serie 2 inklusive Schnitzelwerk gefunden hatte. Ich bin zwar extra noch mit einem Zollstock in die Küche gegangen um mir diese Idee selbst auszureden, aber leider passte diese Maschine nahezu perfekt auf den eventuell vorhandenen Platz meiner Arbeitsfläche.
So wurde ich also stolzer Besitzer einer Bosch Küchenmaschine. Und soll ich euch was sagen? Das Ding ist einfach nur toll!
Ich habe noch NIE solch einen guten und wirklich homogenen Keksteig gehabt!
Rein zu testzwecken habe ich einen Sorte mit Zuckerguss verzieren wollen. Und auch hier; ich habe noch nie einen so guten und gleichmäßigen Zuckerguss gehabt!
Es war solch eine Freude das alles zu verarbeiten und unsere Kekse hatten wirklich eine nie dagewesene Qualität. Einfach nur unglaublich gut.
Aber bisher hatten wir ja noch gar keine Wolligkeiten in diesem Posting.
Also schieben wir das mal kurz mal dazwischen.
Da wäre zunächst einmal das
⇨ Opal Abo von September gewesen.
Meine Meinung dazu fiel leider etwas durchwachsen aus.
Das rote Knäuel durfte bereits weiter ziehen. Beim grünen Knäuel überlege ich (immer) noch, aber dieses lässt sich ja im Zweifel immer noch für grüne Spendensocken verwenden.
Für den Gatten ist ein Knäuel dabei. Aber auch die bunten Knäuel haben mich nicht unbedingt vom Hocker gerissen. Allerdings kann dies auch an meiner Stimmung gelegen haben, die im September durch die Probleme in der Schule des Teenies und dem Long Covid bestenfalls als Zweifelhaft zu bezeichnen war.
Darüber hinaus durfte noch ein grünes Knäuel Schafpatenwolle mit reisen.
Über das Abo hinausgehend hat Opal es im letzten Jahr bestens verstanden mich immer wieder mit tollen und Farbenfrohen Kollektionen zum Kaufen anzuregen. Diese Farben aus der Jubiläums Kollektion z.B. musste ich auf jeden Fall haben.
Zusätzlich durfte hier ein Knäuel für den Gatten mit reisen.
Ebenso mussten diese hübschen Schätze aus der Memories Kollektion unbedingt bei mir einziehen. Das Grün sogar gleich zwei mal für hübsche Spendensocken für die
⇨ Aktion Grüne Socken.
Wie bereits so oft, war auch die liebe Frau
⇨ Südstadtwolle in den letzten Monaten immer wieder Freundin wie Rettungsanker für mich.
Trotz der Corona Auflagen Stundenlang im Wollgeschäft abhängen zu können, in Wolle und Farben regelrecht baden zu können, ist so ziemlich die beste Therapie die es ohne Medikamente geben kann. Und eine Geste die ich wirklich sehr zu schätzen weiß.
Vorher noch etwas leckeres zum Frühstücken besorgt und zumindest dieser eine Tag kann kaum noch besser werden.
Dass ich dabei natürlich auch immer wieder Wolle adoptieren muss ist selbstredend, oder? Zum Beispiel pinke und blaue Sockenwolle. Oder ein Strang gelbe Pegasus für den Teenie.
Ein anders mal wurde es ein bisschen grüne Tweed Wolle für ein kurzfristiges Weihnachtsprojekt. Zwei Farben Opal Herbstmelodie, eine blau türkise Kombination für zukünftige Weihnachtssocken, ein bisschen grüne Sockenwolle für grüne Ringelsocken, sowie ein Strang Magic Corner Yarns mit goldenem Glitzerfaden.
Zum Geburtstag hatte ich vom Gatten einen Gutschein bekommen, welchen ich natürlich auch umgehend in Wolle tauschen musste.
Hier habe ich mir einen Strang "Buffy" vom Mondschaf ausgesucht, nebst ein wenig Flauschwolle. Zusammen mit etwas Grau aus meinem Stash soll da ein tolles Tuch plus passende Handstulpen draus werden.
Außerdem habe ich mir den dicken Strang True Love von der Wollmeise gegönnt.
Die liebe Frau Südstadtwolle kam dann noch mit einer Schachtel Schokolade und einem Strang Regenbogenwolle von Kralalien plus ein paar Meeres Maschenmarkierer um die Ecke.
Nach meinem Urlaub an der Nordsee besserte sich das verdammte Long Covid zum ersten mal etwas nachhaltiger. Ich kam endlich die Treppen wieder hinauf ohne gleich an Atemnot zu sterben, der Alltag ließ sich auch ohne Disziplin oder einem Motivationstrainer bewältigen, ich hatte wieder Energie für all das was so lange Zeit liegen bleiben musste übrig (z.B. Keller gründlich aufräumen) und das Leben machte endlich wieder Freude.
Weil die Sehnsucht nach dem letzten Jahr Pause so unglaublich groß war, waren der Teenie und ich gleich nach der Eröffnung der ersten Weihnachtsmärkte in Köln auch schon unterwegs. Zunächst waren wir auf dem Markt der Engel am Neumarkt.
Es hat unglaublich gut getan endlich wieder auf einem Weihnachtsmarkt zu stehen mit all den Gerüchen, der Musik und den vielen Köstlichkeiten. Wir haben uns einmal quer durch den Weihnachtsmarkt gefuttert! Außerdem habe ich wahre Glücksgefühle dabei empfunden es tatsächlich einmal komplett über den Markt geschafft zu haben. Bei meinem Zustand kam dies schon einem kleinen Marathon gleich. Am nächsten Tag hatte ich auch entsprechend Muskelkater, aber ich war stolz und glücklich wie sonst was.
Eigentlich herrschten sehr bestimmte Regeln bezüglich Corona wie z.B. Gastronomie nur für 2G. Nur kontrolliert hat es leider niemand. Nicht an den Eingängen, nicht vom Service Personal welches Kontrolle lief, und auch an den Verkaufsständen selbst hat es niemanden interessiert. Das hinterließ dann leider ein leichtes Gefühl von Unbehagen.
Am folgenden Wochenende konnte ich sogar die Live Show der Keinkunstbar besuchen.
Lange lange Zeit habe ich mir nur die Online Übertragungen anschauen können, weil ich es körperlich einfach nicht gepackt hätte Abends unterwegs zu sein. Die Müdigkeit und die Erschöpfung waren oftmals so enorm, dass ich wahrscheinlich in einer Tour gähnend im Publikum gesessen hätte. Das hätte mir einfach keine Freude bereitet und wäre auch den stets tollen Künstlerinnen gegenüber nicht besonders fair gewesen. Und dann ist da immer auch noch der vergleichsweise lange Rückweg mit den Öffis.
Ende November aber ging es mir endlich wieder so gut dass ich es gewagt habe. Der Gatte und ich waren vorher noch nett was essen und zusammen hatten wir einfach nur einen tollen Abend. Es war solch eine Freude endlich wieder am Leben teilnehmen zu können!
Nur kurz darauf war ich zusammen mit dem Teenie gleich auf dem nächsten Weihnachtsmarkt. Heinzels Wintertraum auf dem Kölner Alter Markt und Heumarkt. Und hier sind wir regelrecht eskaliert.
Gleich am ersten Stand wurden wir nach unseren Impfnachweisen gefragt. Wir haben einen Stempel auf die Hand erhalten, welcher das Einkaufen auf dem gesamten Markt sehr vereinfacht hat. Hätte man hier seinen 2G Status nicht nachweisen können, man hätte nirgends etwas kaufen können. Das hat zum einen dazu geführt dass es für diesen speziellen Weihnachtsmarkt wirklich sehr leer war. Zum anderen haben wir uns dadurch aber auch sehr sehr sicher gefühlt. Was dann dazu geführt hat dass wir uns sehr viel Zeit genommen und auch ordentlich Geschenke geshoppt und die Gastronomie genutzt haben. Wir wollten eigentlich gar nicht wieder nach Hause, aber irgendwann konnte ich dann doch nicht mehr.
Und dann ging der Gatte zum Arzt.
Routinemäßige Kontrollen in der Uniklinik inklusive MRT Bilder usw.
Ich halte bei diesen Terminen schon jedes mal den Atem an. Im Schnitt hatten wir jetzt alle drei Jahre eine Veränderung im Rückenmark, welche eine OP nötig gemacht haben. 2021 waren diese drei Jahre herum und bisher war nichts gewesen. Jedoch hatte ich bereits seit längerem das Gefühl dass irgendwas nicht stimmt. Der Gatte war an manchen Tagen so extrem wackelig auf den Beinen, die Spastiken im rechten Bein hatten gefühlt zugenommen und mit dem Arm hatte der Gatte auch schon des längeren Probleme.
Man hofft immer bis zuletzt, bzw verschließt auch einfach mal gerne die Augen. Bei solchen Arztterminen dann wird man aber leider immer wieder schlagartig in die Realität zurück geholt!
Es war als hätte man mir den Stecker gezogen.
Diese Nachricht hat von da an alles überschattet. Mir meine gerade erst wieder gefundene Lebensfreude mit einem Schlag vernichtet. Irgendwie habe ich nur noch auf die Katastrophe gewartet, die unweigerlich kommen musste. Bisher hat leider jede OP auch Nervenschäden hinterlassen. 2018 bedeutete dies letztendlich den Rollator. Jede weitere OP bedeutet weiteres Risiko. Jede OP ein weiterer Schritt zum Rollstuhl. Selbst wenn die OP gut verlaufen würde, kann man dies nie gänzlich ausschließen.
Nur eine Woche später folgte schon gleich die nächste Katastrophe. Denn des Teenies bester Kumpel hatte zu Hause so schlimme Probleme dass ich mich gezwungen gesehen habe zu handeln. Es war von "abhauen und weg laufen" die Rede. Und von "nie wieder nach Hause". Am liebsten wäre der Junge für immer bei uns geblieben. Aber leider bin ich nicht in der Position das entscheiden zu können. Weil ich beim Jugendamt aber niemanden mehr erreichen konnte, blieb mir dann nur ein Anruf bei der Polizei. Mit entsprechend folgendem Drama bis spät in den Abend hinein. Einer Verständigung des Notdienstes des Jugendamts und einer Eilentscheidung über die Unterbringung über Nacht. Und am nächsten Tag vielen Gesprächen und Telefonaten mit dem Jugendamt.
Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, spielt sich das alles auch noch genau über meinen Geburtstag hinweg ab. Also genau in jener Zeit, in der ich selbst von genau einer solchen Vergangenheit mit Flashbacks und Alpträumen eingeholt werde. Vielen Dank auch! Dem Jungen mache ich da allerdings keine Vorwürfe. Er ist Opfer und hat sich das alles ebenso wenig ausgesucht wie irgend ein anderes Kind. Es war nur nicht immer leicht für mich bei dem allen einen klaren Kopf zu behalten.
Mitten in diese Kummer- und Sorgenvolle Zeit platzte dann eine eigentlich sehr gute Nachricht, über die sich aber leider niemand mehr angemessen freuen konnte.
Durch den Klassenwechsel im Herbst hat der Teenie endlich die Erfahrung machen können, dass Schule nicht nur Qual und Angst bedeutet muss, sondern auch Spaß und Freude bereiten kann. Außerdem hatte er auch endlich die Möglichkeit an diversen Berufsvorbereitungen und Info Veranstaltungen teil zu nehmen. Durch die Corona Maßnahmen im letzten Schuljahr haben solche Veranstaltungen leider gar nicht mehr statt finden können.
Neben einigen interessanten Berufen hat der Teenie dabei auch entdeckt, dass er die Voraussetzungen fürs Abitur erfüllt. Abitur stand bisher leider nie zur Diskussion, weil er aufgrund der Situation in seiner ursprünglichen Klasse nur noch zum Ziel hatte die Schule endlich beenden zu wollen. Und Beratungen oder gar Aufklärung darüber wie genau die Vorrausetzungen sind, haben bisher in der Schule auch nie statt gefunden. Zum Glück aber hat sich auf einer Info Veranstaltung auch ein Wirtschaftsgymnasium vorgestellt. Die beruflichen Möglichkeiten und der Unterrichtsschwerpunkt haben den Teenie dabei so fasziniert, dass er noch im November seine Bewerbung eingereicht hat.
Kurz vor Weihnachten hat der Teenie bereits eine Antwort erhalten.
Ich bin wahnsinnig Stolz auf mein Kind! Trotz aller Widrigkeiten, man muss sich einfach einmal vor Augen halten was er bisher alles erreicht hat. Zuerst fünf Jahre Grundschulzeit auf einer Förderschule. Von dort ohne weiteren Förderbedarf auf eine ganz normale Realschule. Und von dort nun weiter Richtung Abitur. Auf einem Wirtschaftsgymnasium! Was für eine fantastische Leistung.
Auch über das Opal Abo kurz vor Weihnachten konnte ich mich nicht so richtig freuen.
Die ersten vier Knäule sind zwar noch recht hübsch, aber die zwei ganz rechts gehen bei mir irgendwie gar nicht. Und auch der Weihnachtsstrang war sehr enttäuschend. Ich habe so viele tolle Bilder von den schönsten Farben in der Strick Community gesehen. Sogar Regenbögen waren dabei. Und was bekomme ich? Ein verbranntes Lavafeld!
Aber dieses Empfinden kann auch durchaus auf meine Weltuntergangsstimmung zurück zu führen sein.
Leider war auch unser Weihnachtsfest ein wenig von der bevorstehenden OP des Gatten überschattet. Wir haben uns zwar Mühe gegeben, aber im Hinterkopf waren die Gedanken immer präsent.
Der Gatte und ich hatten uns eigentlich darauf geeinigt dass wir uns nichts schenken. Ich hatte mir immerhin erst kurz zuvor die Küchenmaschine gekauft und er hat ein neues Tablett gebraucht. Und überhaupt, Geschenke waren dieses Jahr völlig nebensächlich.
Aber ich hatte dem Gatten im Laufe des Jahres drei Paar Socken gestrickt und hübsch verpackt. Und er kam dann mit dieser tollen Filztasche um die Ecke, welche er auf einem Weihnachtsmarkt hat anfertigen lassen.
Das Glas Honig stammte auch vom Weihnachtsmarkt, wurde mir allerdings vom Teenager übergeben und sollte eigentlich ein Geburtstagsgeschenk sein.
Die Kinder haben mir eine ganz besondere Freude bereitet und mir einen Wunsch erfüllt. Dazu habe ich einen Umschlag mit einer Karte erhalten und darin zu Herzen zusammen gefalteten Geldscheinen. Denn ich habe mir weiteres Zubehör für die neue Küchenmaschine gewünscht.
Als ich mir eine zweite Rührschüssel für die Küchenmaschine kaufen wollte, habe ich gesehen dass es auch einen Eisbereiter als weiteres Zubehör für die Maschine gibt. Eine Eismaschine steht mindestens ebenso lange auf meiner Wunschliste wie es die Küchenmaschine getan hat. Und ebenso wie bei der Küchenmaschine habe ich mir aus den gleichen Gründen nie eine Eismaschine gekauft. Ich habe einfach keinen Platz für so viel Kram.
Mit der nun bereits vorhandenen Küchenmaschine auch noch eigenes Eis zubereiten zu können, ohne dafür ein weiteres großes Gerät zu benötigen, ist daher die ultimative Win Win Situation für mich. Und die Kinder haben mir durch ihr Geldgeschenk diesen Wunsch erfüllt.
Natürlich habe ich die Küchenmaschine nicht nur für Kekse und Eis genutzt. Es wurde über die Feiertage auch der Teig für Partybrot und dem im Rheinland traditionellen süßem Brezel für den Neujahrstag damit geknetet. Beides hatte eine nie zuvor erreichte Qualität! Die Teige waren so glatt und so homogen wie ich es nie zuvor erreichen konnte. Ob es an dem sogenannten Planetenrührwerk liegt? Jedenfalls macht das Maschinchen einen verdammt geilen Teig!
Nachdem im Dezember die Booster Impfung plötzlich kurzfristig für alle ab 3 Monaten nach der Grundimmunisierung frei gegeben wurde, habe ich mich über die Weihnachtsfeiertage sehr spontan dazu entschlossen mir diese Impfung kurzfristig abzuholen. Ich hätte zwar einen Termin für Februar gehabt, aber ich hatte irgendwie bedenken dass auch die dritte Impfung einen erneuten Long Covid Schub auslösen könnte. Und im Februar wäre ich dann mitten im Streß mit dem Gatten nach seiner OP gewesen. Das passt einfach nicht!
Die ersten drei Tage nach der Impfung sah es eigentlich ganz gut aus und ich hoffte bereits dass ich ohne erneuten Schub auskommen würde. Dann habe ich mich leider ganz leicht angestrengt. Am nächsten Tag stellte sich der befürchtete Schub dann ein. Ich habe noch versucht mich zu schonen und es dieses mal einfach auszusitzen, es wurde auch bei weitem nicht so schlimm wie bei der 2. Impfung, aber ganz abfangen konnte ich es leider nicht. Immerhin weiß ich nun was eventuelle weitere Impfungen - und vermutlich auch Infektionen - mit mir machen würden, und auch wie ich damit umgehen kann.
Im Januar bin ich über das Rezept für
⇨ Baguette Magique bei Maltes Kitchen gestolpert, welches ich unbedingt ausprobieren musste. Man braucht für dieses Rezept eigentlich gar keine Küchenmaschine, es spricht aber auch nichts dagegen sie trotzdem zu benutzen.
Dies alles hat letztendlich dann dazu geführt dass ich mich doch noch einmal mit dem Thema Brot backen beschäftigen wollte.
Nicht mein erster Versuch in diesem Leben. Und bisher habe ich es jedes mal nach einer gewissen Zeit wieder aufgegeben. Aber ich brauchte halt auch irgendwas was mich fordern und beschäftigen sollte, wenn der Gatte zur OP in die Klinik geht und während er danach in Reha sein würde. Stricken hilft mir diesbezüglich leider schon länger nicht mehr, weil ich inzwischen so routiniert bin dass die Gedanken trotzdem währenddessen Achterbahn fahren können.
Auf der Suche nach Anregungen oder Rezepten bin ich immer wieder über den Namen Lutz Geissler, bzw den
⇨ Plötzblog gestolpert. Mit den bereits vorhandenen Büchern wollte ich nicht wieder arbeiten, weil es ja immer auch einen Grund gab warum es früher nicht klappte oder ich es wieder aufgegeben habe. Am liebsten hätte ich einen kompletten Neustart gemacht. So durften dann jeweils ein Backbuch für Hefe und für Sauerteig neu bei mir einziehen. Und so viel sei vorab gesagt: Diese Bücher sind jeden einzelnen Cent so was von wert!
Eine Woche bevor die OP statt finden sollte, wurde der Termin leider verschoben. Bis in den Februar hinein. Keine einfache Situation für uns. Man fühlt sich irgendwie wie in der Warteschleife und das kostet ungeahnt viel Kraft die man eigentlich für anderes bräuchte.
Ende Januar hatten wir unseren Hochzeitstag. 20 lange Jahre sind wir nun schon verheiratet. Alleine 10 Jahr davon mit dieser Scheiß Erkrankung. Und die nächste Katastrophe war nun quasi schon in Sichtweite. Ich kann euch sagen, das ist ein echtes Scheiß Gefühl!
Als ich dieses Herzchen hier auf dem Weihnachtsmarkt gekauft hatte, hatte ich noch keinen blassen Schimmer davon dass sich bis zu unserem Hochzeitstag diverse Arztberichte sowie MRT Bilder und eine Einweisung für die Uniklinik dazu gesellen würden.
Feierlichkeiten haben wir deshalb dezent ausfallen lassen. Zum einen wollten wir es nicht riskieren uns irgendwie Corona einzufangen und damit die anstehende OP zu gefährden. Zum anderen war uns alles andere als feierlich zumute.
Ich hasse es den Gatten in die Uniklinik zu bringen.
Ich hasse die immer ewig erscheinenden Aufnahme Prozeduren.
Ich hasse es denn Gatten dort zurück lassen zu müssen ohne zu wissen in welchem Zustand ich ihn wieder bekommen werde. Denn wie schon erwähnt, selbst wenn die OP gut läuft kann man weitere Nervenschäden nie gänzlich ausschließen. 2018 hat uns dies letztlich den Rollator beschert. Was würde es also dieses mal werden?
Als Angehöriger fühlt man sich in dieser Situation absolut ausgeliefert und hilflos. Machtlos und Ohnmächtig. Man kann absolut nichts tun außer abzuwarten. Und als besonderes Bonus Level gibt es oben drauf dieses mal noch diese beschissene Pandemie dazu, welche z.B. dazu führt dass die Uniklinik sehr strenge Besucher Regelungen eingeführt hat. (Ich bin absolut für solche Maßnahmen! Ganz besonders sogar an Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen. Aber diese Maßnahmen erschweren unsere Situation eben noch einmal zusätzlich.)
Wie schon bei anderen OPs hatte der Gatte nach dem Eingriff zunächst keinerlei Kontrolle über sein rechtes Bein. Wie schon 2018 hat das den Gatten nicht wirklich aufhalten können und ist nur wenige Tage später trotzdem wieder aufgestanden. Aber die Einschränkungen sind leider dieses mal doch massiv.
Anders als bisher ist der Gatte deshalb dieses mal von der Klinik aus gleich in die Reha verlegt worden. Die Corona Maßnahmen an der Uniklinik haben leider dazu geführt dass ich den Gatten nach der OP nur ein einziges mal gesehen habe. Als ich ihm seinen Koffer für die Verlegung in die Reha gebracht habe.
Während dieser Zeit habe ich ganz dringend extrem Farbe auf den Nadeln gebraucht und so sind diese knallbunten Ringelsocken hier entstanden. Als Farbtherapie sozusagen. Leider waren sie das vorerst letzte Paar das mir über die Nadeln gehuscht ist. Denn seitdem läuft es irgendwie nicht mehr. Weder Wolle noch Farben sprechen aktuell zu mir und begonnene Sockenprojekte bringe ich auch gerade nicht zu Ende.
Inzwischen ist der Gatte bereits seit sechs Wochen in der Reha. Ebenso lange versuche ich diesen Bericht hier fertig zu stellen.
Was soll ich sagen? Weder das eine noch das andere fällt mir leicht.
Der Gatte fehlt mir. Seit fast zwei Monaten war er nicht zu Hause! Seit er in die Reha verlegt wurde, habe wir uns nicht mehr gesehen. Nicht mehr halten oder umarmen können. Er fehlt mir sowohl als Ansprechpartner als auch als Wärmequelle. Mir fehlt seine Präsenz im Zuhause und mir fehlen seine Atemgeräusche, an denen ich mich sonst so oft Nachts wieder in den Schlaf zähle wenn mich diverse Alpträume quälen.
Mir fehlt dieses Gefühl einen Partner zu haben, auch wenn ich derzeit nicht genau abschätzen kann was werden wird wenn der Gatte dann endlich nach Hause kommt.
Zum Glück hat das Brot backen wollen genau die Ablenkung gebracht welche ich mir erhofft hatte. Die Bücher vom Lutz Geissler sind einfach nur genial. Alleine die Einführung in verschiedene Techniken, Warenkunde in punkto Mehle und Equipment, oder der richtige Umgang mit Hefe Sauerteig und vielem mehr erfasst bei jedem Buch etwa 50 Seiten. Dabei wird vieles so erklärt dass man auch die zugrunde liegenden Prozesse beim Brot backen versteht. Es erinnert mich ein bißchen ans Stricken lernen. Erst die Grundlagen lernen, dann die Werkstücke anfertigen!
Natürlich gelingt trotzdem nicht alles auf Anhieb.
So manches Brot haben wir nach wenigen Scheiben zum Probieren dann leider auch in der Tonne versenkt. Insbesondere die Sauerteigbrote haben etwas mehr Geduld und das Sammeln von Erfahrungen erfordert bis ich es beherrschte. Aber dann wurde es mit jedem Brot besser und perfekter.
Inzwischen betrachte ich das Brot backen können als neue Fertigkeit. Brot backen ist so viel mehr als einfach nur Mehl und Hefe miteinander vermengen und in den Ofen schieben. Brot backen ist, ebenso wie stricken, auch ein kleines wenig zaubern können. Es ist meditativ, nimmt den Geist und den Intellekt in Anspruch, aber gelingt wenn man den Dreh später einmal heraus hat auch schon wieder fast nebenbei. Brot backen sorgt für Erfolgserlebnisse und Glücksgefühle und bewahrt mich so davor in die nächste Depression zu rutschen, welche derzeit gefühlt nur einen Schritt hinter bereits wieder auf mich lauert. Momentan würde ich sogar so weit gehen zu sagen, dass Brot backen ein neuer Teil meiner Lebenseinstellung werden könnte.
Zu guter Letzt, noch ein Strickbild.
Socken gehen bei mir leider derzeit nicht. Keine Ahnung warum ich da so blockiert bin. Eigentlich könnte ich Socken blind und im Schlaf stricken. Aber es will mir einfach nicht über die Nadeln.
Aber ich habe ja noch gefühlte drölfzig tausend ungestrickte Tücher in meinem Stash liegen. Während ich so schrecklich unter Long Covid gelitten habe ging außer Socken stricken bei mir nichts. Und auch nicht viel mehr als nur Stinos. Vielleicht ist ein Tuch zu stricken jetzt einfach nur der nötige Ausgleich.
Hervorgeholt habe ich den bunten Schwung BFL Regenbogen Knäuelchen, welche ich mir 2019 beim Wollfestival in Düsseldorf bei Riverknits aus Großbritannien gegönnt hatte. Kombiniert mit einem Knäuel Silbergrau, welches eine Trio aus dem Hause MeRo Colors sein müsste. Eine Anleitung gibt es nicht, mir fehlt es an Konzentration dazu. Nur eine grobe Vorstellung in meinem Kopf, welche durch diverse Experimente nebenbei weiter entwickelt wird.