Mittwoch, 30. Dezember 2015
Das war Weihnachten 2015!
Viel zu spät habe ich dieses Jahr mit meinen Vorbereitungen begonnen.
Die so lange anhaltende Erschöpfung hat es mir nicht leicht gemacht. Hat Kopf und Geist blockiert. Und alles was mir sonst so leicht fällt, das Planen und Basteln und Ideen entwerfen, unglaublich schwer gemacht.
Doch oh Wunder, am 20. Dezember waren endlich alle Geschenke gestrickt, alle Plätzchen gebacken, und alle Tüten hübsch gepackt.
Heilig Abend verbrachten wir dieses Jahr mit lieben Freunden, die uns sehr ans Herz gewachsen sind.
Das Kind durfte außerdem seinen Freund, ein pakistanisches Kind welches noch nie im Leben Weihnachten gefeiert hat, zu uns ein laden.
Das einzige was der Mutter des Jungen wichtig war: Es sollten die Vorgaben des Halal geachtet werden. Kein Problem. Unser Festtagsschmaus bestand aus überbackenem Hähnchenfilet, Schupfnudeln und Brokkoli. Sowie einem Eis zum Dessert.
Auch dieses Jahr sind wir unserer familieneigenen Tradition gefolgt und haben die Geschenke ausgelost. Dazu bekommt jedes Geschenk einen Anhänger mit Nummer, dahinter wird der Name des Empfängers vermerkt. Die Lose liegen in einer selbst genähten Nikolaussocke, und werden einzeln heraus gezogen.
Wir hatten sehr viel Spaß bei diesem Spiel. Und besonders unser kleiner Gast war sehr aufgeregt und fand alles super spannend.
Das Kind hatte einen recht großen Wunsch, der leider zu viel wert ist, als daß ihn eine Person alleine erfüllen könnte. Das Kind versteht das sogar. Also haben mal wieder alle Beteiligten zusammen gearbeitet um diesen Wunsch erfüllen zu können, was ich wirklich sehr zu schätzen weiß.
Hier öffnet das Kind eine Geschenkbox, in der Bargeld in Form von Herzen und Schmetterlingen als Mobile unter den Deckel geklebt waren.
Der Teenager wünschte sich eigentlich nur ein bestimmtes Origami Buch.
Ich habe im Internet meine Rebuy Portale bemüht und drei Bücher draus gemacht. Außerdem hat der Teenager noch eine große Box voller bunter Origami Papier dazu bekommen.
Der Gatte hat etwas extrem unfotogenes für sein künftiges Büroleben bekommen. Davon gibt es leider kein Bild. Und das Bild zu meinem Geschenk hätte ich auch beinahe verhauen. Dicke Sockenwolle und ein Buch waren in meiner hübschen Tüte.
Mein lieber Seelenstreichler ist für uns zum Weihnachtsengel geworden, und hat jedem von uns eine kleine und sehr persönliche Schatzkiste zusammen gestellt. Außerdem hat er sich eines Problems angenommen, und so eine recht große Sorge von unseren Schultern genommen.
Liebevoll streichele ich mehrmals täglich über meine Schachtel, und bin immer noch gleichermaßen sprachlos wie gerührt über diese freundschaftliche Geste.
Die Weihnachtstage haben wir mit sehr viel Ruhe und Entspannung verbracht. Mir hat dieser Frieden sichtlich gut getan. Ich glaube, eine solche Pause war einfach bitter nötig.
Es gab so wenige Atempausen dieses Jahr.
Unser Weihnachtsbaum wurde um ein weiteres Schmuckstück mit sehr persönlichem Hintergrund bereichert. Einen kleinen Häkelstern, welchen ich in meiner Schatzkiste fand.
Und dann war da noch diese super leckere echt italienische Panettone, welche vom Liebsten des Seelenstreichlers kam.
Die Abende haben wir es uns mit Popcorn im heimischen Kino gemütlich gemacht.
Und natürlich mit Strickzeug.
Die Nachbarn habe sich ganz lieb für unseren Paketannahmeservice bedankt. Seit Monaten landen die meisten Pakete nämlich erst mal bei uns.
Am inoffiziellen dritten Weihnachtstag, dem Sonntag, bin ich zu einer sehr spontanen Verabredung in einem schnuckeligem Kölner Bistro gefahren. Noch eine kleine Extra Auszeit, bevor es wieder zurück in den Alltag geht.
Ganz unerwartet bekam ich dort noch ein weiteres Weihnachtsgeschenk überreicht.
Ein wunderschöner und sehr ordentlich gestrickter Drachenschwanz, aus hochwertiger Opalwolle, der auf einer Stricktasche lag.
In dieser Tasche war ebenfalls noch ein Geschenk. Handgefärbte Sockenwolle, sowie ein Knäul Opalwolle in Blau. Außerdem ein Beutelchen Tee.
Ich war ziemlich sprachlos und bin es eigentlich immer noch.
Zum Abschluß dieses tollen Tages gab es noch einen hausgemachten Flammkuchen mit Ziegenkäse, Rucola und Honig. Ein ganz besonderer Gaumenschmaus, sag ich euch!
Ganz früh am Montag morgen musste ich mit den Kindern dann in die Kölner Innenstadt.
Wünsche erfüllen! Und weil wir auf dem Heimweg unsere S-Bahn verpasst hatten, haben wir am Bahnhof Gelegenheit gehabt noch spontan ein paar Weihnachtsmänner zu adoptieren.
Das Kind wird die nächsten Tage wohl nur noch zu den Mahlzeiten gesichtet werden. Sein Weihnachtswunsch kommt einer kleinen Lebensaufgabe gleich, und ist selbst für die Bestie in ihm eine ziemliche Herausforderung.
Auch der Teenager konnte sich einen Wunsch erfüllen, ist jedoch im Rahmen seiner Fähigkeiten geblieben.
2015 war ein schweres und anstrengendes Jahr, und ich bin oft verzweifelt.
Weihnachten war sehr emotional für mich, aber gleichzeitig auch sehr erfüllend. Ich weiß nun, daß ich trotz aller Schuldgefühle und Selbstzweifel, stets die richtigen Entscheidungen getroffen habe. Und genau jene Menschen um mich herum habe, die mich lieben und achten und respektieren. Genau so wie ich gerade bin, und manchmal auch gerade deswegen.
2016 kann kommen. Ich bin bereit!
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