Zum Beispiel mit Schweinen, und der Frage warum diese denn gar nicht dick, groß und rosa sind. Weil es Weideschweine sind. Und eine fast vergessene, heute von aussterben bedrohte Rasse.
Das Kindlein fand diese Tiere unheimlich faszinierend. Der Große war eher angewidert, wie unschwer zu erkennen ist. :-)
Die Ziegen waren auch recht unterhaltsam. Besonders die ganz kleine, welche hier ihren Kopf durch den Zaun steckt, um den Kindern an den Säumen ihrer Shirts zu knabbern.
Dann waren da noch die Schafe, welche zu der Frage veranlassten wie wohl Socken aus der Wolle dieses Bockes aussehen würden. Aber so unter uns, das will ich gar nicht wissen. Denn der müffelte vielleicht..... PÜÜÜÜHHHHH!!!!!
Und zuletzt noch die Pferde. Massiv gebaute deutsche Kaltblüter, welche laut Info Flyer des Museums durchaus noch zu arbeiten wissen. Da wir aber mit Jungs unterwegs waren reichte eine Begutachtung aus der Ferne. :-P
Deutlich mehr Interesse weckte dagegen dieser Schuppen mit alten Traktoren. Ganz besonders sogar das blaue Gefährt, von dem ich gar nicht mal weiß WAS es eigentlich ist. Mir scheint eine Kreuzung aus Bagger und Erntemaschine.
Im Lingenbacher Hof hätte man gepflegt zum Mittag einkehren können. Wenn die Kinder nicht allesamt schon zum Spielplatz auf und davon gewesen wären.
Auf dem Spielplatz dann versuchte ich meinen Rucksack neu zu sortieren. Das Gewicht des Honigglases verlagerte den Schwerpunkt ungünstig auf eine Seite. Und wie das Glas da so auf dem Tisch stand, und Brot gleich daneben lag......... musste das dann zusammen probiert werden!
Der Honig schmeckt so, wie eine Löwenzahnwiese im Frühling duftet. Was bei dem großzügigen Gelände nicht wirklich verwundert. Und genau deshalb liebe ich regionale Produkte. Da steckt immer ein Bißchen Heimat mit drin. Das schafft keine Supermarktware!
Frisch gestärkt und voller Tatendrang stürmten die Kinder weiter zur Hammermühle. Von der ich irgendwie gar keine Außenaufnahme gemacht habe.
Hier zeigte eine Ausstellung wie damals alte Kleider, Lumpen, verarbeitet wurden. Schon damals begünstigte dies einen ganze Industrie.
Hier waren die Kinder allerdings so schnell wieder hinaus gestürmt, daß ich gar nichts zur Mechanik der Mühle erzählen kann. Denn gleich neben dem Mühlrad der Hammermühle......
.....gab es das gleiche Mühlrad noch mal als Modell. Inklusive Wasserpumpe, Holzleitungen und alten Schubern zum Umleiten bzw. Absperren des Wassers.
Experimentieren ausdrücklich erwünscht!
Über verschlungene Wege.................
........geht es dann hinauf zum märchenhaften Mühlenteich.
Und hinter der nächsten Ecke fand sich schon die alte Seilerei.
Hier erklärte ein Seiler sehr ausführlich und anschaulich wie man Seile dreht, warum diese Seile halten anstatt sich auf zu lösen, und was die Hamburger Reeperbahn mit Schiffstauen zu tun hat.
Die Kinder durften sich dann jeder ein ganz eigenes Seil drehen.
Die Seile sind aus Hanf und nach dem drehen noch furchtbar steif und hart. Der Seiler erklärte, das Seil müsse erst "sterben", was natürlich für einiges Gelächter sorgte. Solch ein Seil wird erst weich und elastisch wenn ganz viel damit gespielt hat. ;)
Im Wald hinter der Mühle fanden wir dann einen kleinen Weg der zum Hof Peters führte. Über den Bachlauf des Mühlenbachs spannt sich eine kleine Steinbrücke. So völlig frei stehend, ohne Geländer oder Sicherungen. Das hatten die Jungs noch nie zuvor gesehen!
Vorbei an kleinen Fischteichen........
....geht es zum Hauptgebäude des Hofes. Und zu einem sehr seltsam anmutendem Gerät.
Weiter unten befindet sich sogar ein Räucherschuppen.
Oben vor dem Haus lädt eine Bank zum Verweilen ein.
Vor dem Eintreten warnte eine große Tafel vor dem heißen Holzherd. Unnötig, wie ich persönlich meine. Denn schon auf der Türschwelle schlug einem die Hitzewelle entgegen.
Als ich den Kindern noch erklärte daß dieser Ofen ganz ohne Strom funktioniert, kam auch schon eine bäuerlich gekleidete Frau herbei und öffnete uns eine Ofenplatte.
Das Haus selbst fand ich unglaublich heimelig und gemütlich. Und was es nicht alles zu entdecken gab!
Schüsseln, Milchtöpfe, Bretter, eine Hobel und sogar ein ganz altes Waffeleisen.
Die gute Stube:
Eine Ecke mit Handarbeitskram!
Am liebsten hätte ich ja mal durchgeblättert, hatte aber Angst davor etwas zu zerstören. Bei diesen uralten Büchern und Heften sollte man vorsichtig sein.
Und dann erst dieses alte Telefon!
Wie oft habe ich den Kindern schon versucht zu erklären wie unsere Telefone aus sahen bevor es Handys gab. Selbst Google konnte diese Frage nur unzureichend klären.
Das Eßzimmer:
Und eine bestens gelaunte Bauersfrau!
Hier fand sich sogar noch ein altes Radio. Und Kaffeemühlen.
Leider ist das Radio nicht mehr funktionstüchtig. Die Mäuse haben einst drin gehaust. Zum Erklären und zeigen reicht es aber noch.
In der Vorratskammer fanden sich unzählige Gläser mit Marmelade, Kompott, und Sirups.
Gern hätte ich das ein oder andere davon gekauft. Leider darf aus Hygienischen Gründen nur zu Schauzwecken und Eigenbedarf produziert werden.
Unter der Treppe lagerten diverse Vorräte aus eigener Ernte.
In einer weiteren Ecke fanden sich jede Menge tolle Gerätschaften, welche teilweise heute gar nicht mehr benutzt werden.
Wie schon beim "Hof zu Eigen" gab es auch am Hof Peters gleich neben dem Wohnhaus einen Stall. Hier aber immerhin schon mit einer geschlossenen Wand dazwischen. Die dazu gehörenden Pferde haben wir schon auf der Weide gesehen.
Allerdings wohnte hier noch eins der bunten Weideschweine. Und dieses hatte drei Ferkel. Nicht Zwölf oder gar Zwanzig, wie in modernen Zuchtbetrieben.
Draußen im Garten haben wir dann noch ein paar Hühner getroffen.
Vermisst habe ich die Möglichkeit einen guten Käse aus eigener Produktion zu kaufen. Oder geräucherten Fisch und Schinken. Eine moderne Käserei zu unterhalten ist allerdings kostspielig und passt auch so gar nicht ins Konzept des Geländes. Aber immerhin haben wir im Museumshop noch ein Glas Leberwurst entdecken können. Gefüllt mit Weideschweinen des Museums, Produziert von einem Metzger im Umland. So hatte auch das Bauernbrot noch einen würdigen Begleiter.
Wer NOCH MEHR Bilder sehen möchte, der starte bitte die Dia Show.
124 Bilder hätten den Blograhmen dann wohl doch etwas gesprengt. ;-)
Es war ein wirklich toller Tag!
Der Eintritt hat gerade mal 5,50€ gekostet. Kinder in Begleitung eines Erwachsenen haben freien Eintritt. Insgesamt habe ich, trotz der vielen Extras, gerade mal 31,50€ ausgegeben.
Das LVR Freilichtmuseum Lindlar ist nicht unbedingt etwas für Jedermann. Verwöhnte Großstadtmenschen könnten es mitunter recht langweilig empfinden. Wer jedoch eine Auszeit sucht, Stille und ländliche Idylle, und für die Kinder noch ein klein wenig Abenteuer, der ist hier genau richtig.
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