Samstag, 24. November 2018

Eine Reise nach Hamburg (1)

[Warnhinweis: Kann Spuren von unbezahlter Werbung enthalten!]

Ein lange gehegter Wunsch von unserem Teenie war, einmal in Hamburg das ⇨ Miniatur Wunderland besuchen zu können. Denn schon als kleines Kind hatte der Teenie eine unglaubliche Affinität gegenüber allem was auf Schienen fährt und der dazu gehörenden Technik. Da ist Modellbau dann quasi ein must have, nur war es uns in den letzten Jahren leider nicht möglich diesen Wunsch zu erfüllen.

Als der Gatte im ⇨  Frühjahr seine Prüfung ab legte und vom Betrieb auch übernommen wurde, rückte der Wunsch des Teenies endlich in greifbare Nähe. Mir selbst ging es im Frühjahr gesundheitlich einfach nur Scheiße, ohne dass mir die Ursache dafür bekannt war. Weil es dem Gatten dagegen aber sehr gut ging und er überaus fit war, übernahm er die Rolle des Wunscherfüllers und begann mit den Planungen.

Ein passendes Angebot zu einem Hotel bzw. Hostel war schnell gefunden, es wurde Hin und Rückfahrt über Flix Train gebucht, und in den Sommerferien sollte es dann endlich los gehen.
Wie bereits bekannt, kam uns dann leider ⇨ noch eine OP, eine Verschlechterung von des Gatten Zustand und eine lange Reha in die Queere.
Bis kurz vor den Sommerferien stand die Reise ernsthaft auf der Kippe. Dann fasste ich all meinen Mut zusammen und habe Hotel sowie Fahrt kurzerhand auf meinen Namen umgebucht. Dass der Teenie doch noch zum Miniatur Wunderland kann, erschien mir zu diesem Zeitpunkt wichtiger als meine eigenen Befindlichkeiten. Außerdem hatte der Gatte nur zwei Übernachtungen unter der Woche gebucht. Das sollte ich wohl überleben können.


Das Hotel war, aus meiner Sicht, leider eine Niete!
Würde ich noch einmal nach Hamburg reisen, dann ganz sicher nicht mehr in DIESES Hotel!

In der Wegbeschreibung der Homepage waren leider nur der Fußweg vom Bahnhof aus, sowie die Anreise mit der U-Bahn plus Fußweg beschrieben. Und das noch nicht einmal besonders gut. Jedenfalls habe ich es geschafft, mich erst einmal zu verirren. Das will schon was heißen!
Dabei gibt es eine Bushaltestelle gleich neben dem Hotel, welche von einer Linie bedient wird welche ganz bequem auch am Hauptbahnhof fährt.



Unser Zimmer war klein, stickig und voller Staub!
Wenn man mit nackten und feuchten Füßen aus dem Bad kam, hatte man das Gefühl auf Sand zu laufen. Und so sahen die Füße dann leider auch aus.

Die Wände bestanden gefühlt aus Papier, und man konnte jeden Gast der über die Flure lief von weitem hören. Die Zimmertüren waren mit einer Schließautomatik ausgestattet, die so schnell reagierte dass man ein lautes Knallen der Türe nicht verhindern konnte. Und wenn es irgendwo mal knallte, wackelten gefühlt auf der halben Etage sämtliche Türen, Möbel und Fensterscheiben. Sehr sehr geil, wenn man versucht zu schlafen!

Die Fenster ließen sich nicht öffnen. Nur für maximal 10 cm kippen. Aus Sicherheitsgründen! Wie soll so bitte ein Luftaustausch statt finden können?
Bei unserem Besuch in Hamburg waren es durchgehen über 30°C. Das Zimmer hatte Südseite, und die Vorhänge waren halb herunter gerissen. Aber selbst wenn ich die Vorhänge morgens zu zog, das Servicepersonal hat diese während unserer Abwesenheit wieder geöffnet. Nachts haben wir, fast nackt, auf der Bettdecke gelegen, und schon vom bloßen Nichtstun massiv geschwitzt. An vernünftigen Schlaf war so leider kaum zu denken.
Regelrecht wütend wird man dann, wenn man an der Frontseite vom Hotel jede Menge weit geöffnete Fenster sieht. An diesen Zimmern braucht man wohl scheinbar keine Sicherheit, oder wie?


Das Badezimmer war eine Zumutung!
Seifendurchsetzte Kalkschlieren überall um und in der Duschkabine. Nirgends eine Möglichkeit seinen Waschlappen auf zu hängen, oder seine Shampooflasche ab zu stellen. Der Untergrund glatt und rutschig. Und um in die Duschkabine zu kommen, musste man sich an der Toilette und dem Klopapierhalter vorbei quetschen.
Zwischen Toilette und Klopapierhalter war übrigens so wenig Platz, dass die Knie beim Sitzen fast schon die Wand berührten! Dabei wäre baulich durchaus noch Luft in den Räumlichkeiten gewesen, wie ein Blick auf die andere Seite der Wand zeigte. Vor dem Schrank, welcher an der Rückwand zum Badezimmer stand, war nämlich noch jede Menge Freiraum. Und nur eine Kachelreihe mehr im Bad, hätte alles wesentlich angenehmer gemacht.
Für meinen Gatten wäre dieses Bad jedenfalls ein hohes Unfallrisiko gewesen. Selbst in extrem fitten Zustand und ohne erneute OP.


Bleibt noch das Frühstück.
Wie in Hostels so üblich, Selbstbedienung. Habe ich auch eigentlich kein Problem mit. Aber, keine Tabletts, und nur Mini Tellerchen und Mini Gläschen. Für jeden Wunsch läuft man durch die Gegend, weil kaum was auf die Teller passt. Man beachte bitte die Relation von z.B. der Gurke und Tomate zum Teller. Zum Teil saßen auch Familien mit kleineren Kindern beim Frühstück. Bis die Eltern alles zusammen gestellt hatten was man für ein Familienfrühstück so braucht, hatten die einen Marathon hinter sich.
Und dann die Qualität! Aufbackbrötchen, Supermarktbrot, schwitzender Käse und absolut ekelige Wurstwaren. Selbst der Teenie hat um die Wurst einen großen Bogen gemacht, obwohl er alles andere als zimperlich ist. Nutella, Marmelade, Frischkäse usw. nur in diesen kleinen Krankenhaus Portionen. Joghurt und Quark dagegen nur als gesüßte Fruchtzubereitung offen in großen Servierschalen.
Hätten wir kein Komplett Paket gebucht, hätte dieses Frühstück 7€ extra gekostet! An jedem Bahnhof hätte ich für dieses Geld vernünftiger und ausgewogener frühstücken können.


Vom Hotel einmal abgesehen, war unser Trip nach Hamburg aber einfach nur toll!
Der Teenie war quasi nur noch glücklich. Und das begann schon mit der Reise selbst. Über vier Stunden mit dem Zug fahren. Juhuu!
Im ⇨ Hauptbahnhof haben wir dann so etwas wie eine Aussichtsplattform entdeckt, von der aus man die ganze Bahnhofshalle überblicken kann. Die riesige Halle hat eine frei schwebende Deckenkonstruktion ganz ohne Stützen. Außerdem sind die Schienen tiefer gelegt, anstatt wie in Köln hoch gebaut zu sein. Es ist schon sehr beeindruckend wie viel freier Raum in solch eine Bahnhofshalle passt.
Der Teen ist hier natürlich völlig in seine Welt abgetaucht. Stundenlang hätte er dort stehen und die Züge beobachten können. Sehr fasziniert hat ihn auch, dass innerhalb der Bahnhofshalle Weichen verlegt waren. So hat er das noch nie gesehen.


Der nächste Morgen begann dann auch genauso, wie der Abend zuvor endete.
Um den Hauptbahnhof herum gibt es unzählige Brücken, welche über die Trassen vom Hauptbahnhof her führen. Logisch dass der Teenie auch hier stundenlang kleben geblieben ist. Die vielen Schienen und Weichenführungen sind aber auch interessant an zu sehen. Selbst für mich, obwohl ich mich dafür eigentlich überhaupt nicht begeistern kann.


Bevor wir zum Miniatur Wunderland sind, wollten wir uns ein wenig am Hafen umsehen und im Stadtteil St.Pauli eine Aussichtsplattform suchen.

Natürlich sind wir in Hamburg  mit den Öffis gefahren.
Natürlich hat unser Weg dabei auch die ein oder andere Bahntrasse gekreuzt.
Und natürlich ist der Teenie wieder sehr fasziniert dort kleben geblieben!
In Hamburg gibt es keine Oberleitungen, sondern eine Stromführende Schiene im Gleisbett. Das war etwas völlig neues für den Teenie.


Ich habe derweil einen ersten Rundumblick über den Hafen genossen.
Das wiederum fand ich dann sehr faszinierend. Auch wenn der ungewohnte Anblick erst einmal sehr unübersichtlich, wenn nicht gar chaotisch auf einen wirkt.


Aber nur in die eine Blickrichtung.
In die andere Blickrichtung war es fast schon romantisch schön.


Auf dem Weg von der Aussichtsplattform zu den Hafenfähren sind wir über diese Fußgängerbrücke gekommen. Beim Anblick der vielen Liebesschlösser mussten wir dann beide schmunzeln. Sieht aus wie in Köln, nur in kleiner. Aber trotzdem genauso schön!


Solltet ihr je ohne Auto nach Hamburg reisen, informiert euch unbedingt über die ⇨ Hamburg Card!

Zu einem fixen Pauschalpreis können ein Erwachsener und bis zu drei Kinder ganztägig im gesamten Stadtgebiet sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, ohne sich um Tarifzonen Gedanken machen zu müssen. Dazu gehören neben Bussen und Bahnen auch die kleinen Hafenfähren. Einfach ein steigen und die Stadt erkunden.
Außerdem gibt es zahlreiche Vergünstigungen beim Eintritt in Museen, bei kulturellen Einrichtungen, oder in der Gastronomie. Und natürlich auch auf die großen Hafenrundfahrten!

Die großen Hafenrundfahrten haben wir links gelassen. Das hätte den Teenie einfach nicht interessiert. Aber mit den kleinen Hafenfähren sind wir ein wenig durch die Gegend geschippert.


Die kleinen Hafenfähren dienen wirklich nur dazu um schnell innerhalb des Hafens von A nach B zu kommen, und bieten keinerlei Führung oder Aufklärung darüber was man gerade sieht. Aber an den großen Pötten vorbei zu gleiten ist auch ohne jede Erzählung schon sehr interessant. Zumindest dann, wenn man nur die viel kleineren Binnenschiffe gewohnt ist.


Außerdem hat man vom Wasser aus wirklich ganz tolle Einblicke in den Hafenbetrieb, und kann die gewaltigen Dimensionen der großen Hochseefrachtschiffe erst so richtig begreifen.


Die großen Kreuzfahrtschiffe die auch in Hamburg Station machen haben wir leider nicht zu Gesicht bekommen. Dafür ist mir aber die kleine und hübsche "Malizia" vor die Linse gesegelt, welche ebenfalls ⇨ eine kleine Berühmtheit ist.


Sehr sehr gerne wäre ich ja auf eines der ⇨ Museumschiffe gegangen. Aber auch dafür war der Teenie leider nicht zu haben. Und bei nur 3 Tagen Aufenthalt und durchgehend Temperaturen von über 30°C war mir weder nach Überzeugungsarbeit leisten noch nach Diskussionen zumute.


Die ⇨ Elbphilharmonie!
Zu Bauzeiten mindestens so umstritten wie die Sanierung der Kölner Oper. Mit ähnlich katastrophalen Kostenverlauf. Im Gegensatz zur Kölner Oper aber inzwischen fertig gestellt und im Spielbetrieb.


Man kann sich zig Meinungen zur Elbphilharminie an hören, und tagelang mit Online Recherche beschäftigen. Wenn man dann mit der Hafenfähre daran vorbei gleitet, ist das Gebäude einfach nur beeindruckend!


Noch eindruckender wird die Elbphilharmonie dann, wenn man dort die Hafenfähre verlässt und am Kai steht. Oder gar zu Fuß darauf zu geht.
Das hat in mir in etwa die gleichen Gefühle ausgelöst wie wenn ich als Kind vor dem Kölner Dom stand. In der Architektur des Gebäudes, und den Spiegeleffekten an der Außenfassade, kann man sich ganz leicht verlieren. Wenn....... man als Fotograf und ohne Begleitung davor steht. Aber ich hatte ja einen Teenie bei Fuß laufen, der eigentlich wo ganz anders hin wollte!


Durch den puren Zufall sind wir dann doch noch auf ⇨ der Plaza der Elbphilharmonie gelandet.
Eigentlich haben wir nur eine Toilette gesucht. Und hatten dann ganz unverhofft zwei (kosenlose!) Besucherkarten in der Hand. (Hamburg ist toll!)

Der Zugang zur Plaza erfolgt übrigens nicht via Aufzügen, sondern mit einer  ⇨ riesigen geschwungenen Rolltreppe. Das ist etwas, das muss man unbedingt erlebt haben, um es überhaupt begreifen zu können. Anfangs sind die Stufen noch ganz klein und selbst mit hübschen Damenschuhen gut zu besteigen. Im Verlauf werden die Stufen dann immer höher, und am Ende der endlos erscheinenden Rolltreffe erreichen die Stufen fast Bodenniveau.

Ich hatte dort leider gerade den Akku der Kamera leer und wollte auf der Treppe nicht wechseln, deshalb gibt es hier nur zwei Handybilder.


Der Plaza und die einmal um das Gebäude verlaufende Aussichtsplattform sind schier überwältigend.
Sorry liebes Köln, aber da kannst Du einfach nicht mit halten.


Obwohl es auf dem Wasser weder Züge noch Schienen gibt, ist der Teenie wieder kleben geblieben um gefühlte Stunden zu beobachten.


Von hier oben hat man allerdings auch noch einmal ganz neue und andere Eindrücke von den Hafenanlagen.


Den grünen Frachter hier konnten wir später vom Hafenkai aus noch beim Ablegen beobachten. Oder besser gesagt, wir haben beobachtet wie die Schlepper den schweren Frachter in die Hafenmitte bugsiert haben. Allerdings hatten wir da gerade ein Eis in der Hand, weshalb ich auf das Fotografieren verzichtet habe.


Himmel über Hamburg:
Fast sämtliche Gebäude erreichen eine einheitliche Höhe. Und dann ragen zumeist nur noch die Kirchtumspitzen daraus hervor. Garniert mit hübschen Zuckerwattewolken vor blauem Himmel. Perfekt!


Überhaupt fand ich das Hafenviertel rund um die Elbphilharmonie sehr faszinierend.
In Köln wurde ja vor einigen Jahren der Rheinauhafen zum Wohn- und Geschäftsviertel umgestaltet. Und aktuell ist das Gelände um dem Deutzer Hafen herum in der Planungsphase. Beidem stehe ich mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. Und ich finde, unsere Stadtplaner sollten sich unbedingt mal dieses Hafenviertel in Hamburg genauer ansehen. Da könnten sie sich locker ne dicke Scheibe Inspiration abholen, und vielleicht - aber auch nur vielleicht - hat Deutz dann eine Chance doch noch schön und hübsch zu werden.


Nach unserem Zwischenstopp auf der Elbphilharmonie wurde es leider etwas schwül und drückend. Ein Gewitter war im Anmarsch. Bevor es uns allerdings erwischen konnte sind wir schnell zum Miniatur Wunderland gegangen, welches nur etwa 10 Fußminuten von der Elbphilharmonie entfernt in der Speicherstadt zu finden ist.


Aber das soll eine ganz eigene Blogstory werden........







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