Hinter diesem Paar Alltagssocken steckt eine ganz besondere und für mich sehr persönliche Geschichte.
Im Jahre 2015 habe ich einst meinem lieben Seelenstreichler und seinem Lebenspartner als Dankeschön Socken aus den handgefärbten Strängen ⇨ Smaragdader und ⇨ Harmonie Honig von der guten ⇨ Frau Odersocke gestrickt. Als sich meine Lebensumstände und die Gesundheit des Gatten Anfang 2016 dann langsam sortierten, verlor der Seelenstreichler seinen Lebenspartner auf sehr tragische Weise.
Seitdem schlummerten die Reste Knäuelchen bei mir in der Kiste. Ich konnte mich nie davon trennen, und wollte aus diesen Resten immer noch etwas für mich selbst stricken, und immer mit dem Anspruch die beide Knäuelchen miteinander zu verbinden.
2017 bin ich über die ⇨ GumGum Technik gestolpert und habe mich ans Werk gemacht. Die Technik ist eigentlich ganz einfach, aber es hat mich genervt ständig den Faden um greifen zu müssen.
Irgendwann in 2018 habe ich dann geribbelt.
Ich bin da sehr konsequent. Alles was längere Zeit liegt und nie beendet wird, wird geribbelt.
Wie ich dann auf die Idee gekommen bin die Restknäuel genau so zu verarbeiten wie ihr es hier sehen könnt, kann ich leider gar nicht mehr sagen.
Ich habe parallel auf zwei Nadelspielen gestrickt, weil ich mir nicht sicher war ob die Wolle ausreichen würde und ich notfalls einfach eine längere Spitze anstricken wollte. Letztlich hat es so gerade eben ausgereicht. Aber pro Färbung habe ich weniger wie 3 g übrig behalten. Das hat nicht einmal mehr für eine Mini Socke gereicht.
Während meines Urlaubs in Zeeland habe ich dann noch die perfekte Kulisse für diese besonderen Socken gefunden. Ehrlich, ich wüsste nicht wo ich diese Socken in Köln so hätte shooten sollen. Zwischen dem Seegras und auf dem feinen Nordsee Sand kommen die Farben so wunderschön zur Geltung!
Genug der Vorgeschichte.
Begonnen habe ich mit einem einfachen Rippenbündchen.
Wie immer sind es Stinos nach meiner eigenen Maschenaufteilung.
Jeweils eine Reihe vor und nach der Ferse habe ich bereits mit dem braunen Kontrastgarn, welches ebenfalls ein handgefärbter Rest von Frau Odersocke war, gestrickt um die beiden anderen Färbungen räumlich zu trennen und nicht so hart aufeinander treffen zu lassen.
Die Ferse selbst ist eine Herzchenferse.
Den Abschluss macht eine einfache Bandspitze.
Inzwischen habe ich ja die ⇨ Faded Socks für mich entdeckt und bin eifrig damit am experimentieren. Im Nachhinein muss ich sagen, dass diese Garne mit der Faded Technik sicherlich auch ganz großartig ausgesehen hätten. Aber damals kannte ich das halt noch nicht.
Geshootet habe ich am Strand von Westenshouwen, oben auf der Aussichtplattform.
Es war ein sehr warmer und wunderbar sonniger Nachmittag. Und während ich so mit den Socken an der Befestigung stand liefen gefühlt zehntausend Leute hinter mir vorbei. Die Socken haben doch einiges an Aufmerksamkeit erregt.
Dort oben auf der Aussichtsplattform stand auch dieser fest installierte Picknick Tisch. Ich hatte noch kurz überlegt die Socken auf diesem Tisch zu shooten, mich dann aber doch für den Sand entschieden.
Naja, die Freundin hat den Urlaub für Herbst 2019 schon gebucht, und vielleicht bekommt der Tisch ja noch seine Chance.
Jedes mal wenn ich mir die Socken überziehe muss ich an die große Liebe zwischen dem Seelenstreichler und seinem Lebenspartner denken. Und auch an das tragische Ende dieser Geschichte. Ich verweile dann kurz in Schweigen und zolle den Beiden meinen stillen Respekt.
Wie bereits erwähnt, es sind für mich wirklich ganz besondere Socken.
Samstag, 11. Mai 2019
Alltagssocken No.12
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1 Kommentar:
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ein toller post und dass mir die Socken gefallen,hab ich dir schon auf FB gesagt;-) besonders gut finde ich die Trennung der beiden Farben durch den dunklen Streifen, manchmal braucht ne Wolle halt ne Weile, bis sie einem sagt, was sie werden will.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse,
Gaby