Sonntag, 6. Januar 2019

Eine Reise nach Zeeland (1)

Eines schönen Tages sagte meine liebe Frau Eule zu mir:
"Pack deine Koffer, wir fahren ans Meer!"

Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Gatte noch in der Reha Klinik, die erste Verlängerung war beantragt worden, und ich hatte keine Ahnung ob ich überhaupt würde mit fahren können. Entsprechend habe ich nicht viel über einen möglichen Urlaub am Meer nachgedacht, denn wenn man sich nicht damit beschäftigt fällt die Enttäuschung nicht so schmerzhaft aus.

Erst kurz vor der Reise habe ich begonnen mich näher mit dem Gedanken an diese Reise zu beschäftigen. Was mich zunächst in emotionale Not brachte.
Nach all dem Mist den ich im Leben schon hinter mich bringen musste, bin ich so sehr im Einzelkämpfer Modus verwurzelt, dass es mir immer wieder sehr schwer fällt auch nur daran zu glauben dass es Menschen gibt die mir Gutes tun wollen. Ich bin ganz wunderbar darin mich für andere Menschen ein zu setzen. Aber einfach etwas für mich selbst an zu nehmen, das fällt mir wahnsinnig schwer.


Frau Eule war das alles relativ egal.
Pünktlich wie ein Uhrwerk stand sie vor meiner Tür, hat mich ins Auto gepackt und wir sind Richtung Nordseeküste gefahren.


Ziel der langen Autofahrt war der Landal Green Park in Burgh Haamstede, in der Provinz Zeeland. Dort hatte Frau Eule ein kleines Ferienhäuschen für uns gemietet.


Es war wunderschön dort! So ruhig und so friedlich. Und immerzu hatte man so ein leichtes Bullerbü Gefühl dort. Die Häuser dort hatten alle diese tolle Holzverkleidung. Und egal wo man hin schaute, entweder hatte man gleich das Wasser im Blick oder einfach nur ganz viel Grün um sich herum.


Unser Häuschen befand sich im Villapark Livingstone.
Dies war der eher ruhige Teil der großen Ferienanlage, für *hust*die  eher "ältere" Herrschaft welche Ruhe und Erholung suchen. Für unsere Bedürfnisse also ziemlich perfekt.

Auf der anderen Seite der Anlage, dem Resort Haamstede, war dagegen alles auf Familien mit Kindern ausgerichtet. Ein großer zentraler Spielplatz mitten in der Anlage. Die gesamte Anlage Autofrei gestaltet. Und nirgends ein einziger Wassergraben der Kindern hätte gefährlich werden können. Türe auf, Kinder raus, Urlaub genießen!


Die Inneneinrichtung unseres Häuschens war schlicht, aber dennoch elegant und sehr stilvoll.


Die großzügige Sofaecke haben wir natürlich umgehend zu unserer Strickzone auserkoren.


Die Küche war - für meinen persönlichen Geschmack - etwas unlogisch und auch unpraktisch gestaltet. Keine wirklich durchgehende Arbeitsfläche, und viele tote Winkel. Dafür war die Küche allerdings recht umfangreich ausgestattet.


Ebenfalls zum Haus gehörte diese tolle Terrasse.
Immer wenn das Wetter es zu lies habe ich schon früh morgens draußen gesessen und die Morgenluft genossen.


Insgesamt war das Haus sehr sehr sauber und auch luxuriös.
Drei Schlafzimmer mit je zwei Betten. Ein zusätzliches Babybett. Zwei Badezimmer. Eine separate zusätzliche Toilette. Whirpoolbadewanne, Dampfdusche, Sonnenbank, Sauna, Kamin. Und immer dieses angenehme Gefühl man würde sich in einem Schöner Wohnen Katalog bewegen. Für Menschen die beständig von Familienchaos umgeben sind, wirklich sehr entspannend.


Noch am gleichen Abend waren wir das erste mal am Meer.
Zeeland ist am Nordatlantik gelegen. Entsprechend fallen an der gesamten Küstenlinie die Deichanlagen aus. Fast überall muss man riesige Dünen überwinden um an den Strand zu kommen.
Westenshouwen wird als der schöne Stand der Region beschrieben. Zunächst muss man jedoch eine riesige Betontreppe hinauf klettern. Ein Aufwand der sich allemal lohnt, denn auf dem Dünenkamm findet man diese tolle Aussichtsplattform.


Schon von dieser Aussichtsplattform aus hat man einen grandiosen Blick auf den Strand.



Mich hat es nicht lange oben auf der Plattform gehalten.
Ich musste hinunter ans Wasser und mit dem Meer auf Tuchfühlung gehen!


Unmittelbar an der Wasserkante ein oder zwei mal tief durch atmen. Das Salz auf den Lippen schmecken, den Wind auf der Haut spüren, und ZACK..... schon entspannt!


Die sich ständig verändernden Lichtverhältnisse, ausgelöst nur durch ein paar Wolken vor der tief stehenden Abendsonne, waren zunächst eine Herausforderung für mich. Es war aber gleichzeitig auch viel zu faszinierend, als dass ich mich nicht dran hätte versuchen wollen.


Frau Eule ist, in Pumps und mit Rock bekleidet, am ersten Abend lieber oben auf der Treppe geblieben. Hat mir aber alle Zeit der Welt gelassen um mich unten im Sand und am Wasser aus toben zu können.


Stairway to Heaven!
Mehr Worte braucht es nicht, um diesen wundervollen Anblick zu beschreiben.
Gerne hätte ich hier ein Paar Socken geshootet. Leider war dies aus unterschiedlichsten Gründen jedoch nie umsetzbar.


Dennoch hat genau diese Treppe am Strand von Westenshouwen noch am ersten Abend für DAS Lieblingsbild des ganzen Urlaubs gesorgt.


Frau Eule hat es seitdem nicht nur in ihrem Profil hängen, es sind auch ein Kalender und eine Tasse nach diesem Bild entstanden.



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