Donnerstag, 24. Oktober 2019

Selfmade Projekttaschen und Wollbeutebeutel

Nach langer langer Zeit war ich endlich mal wieder in einem Stoffladen.
In den letzten Jahren fehlten mir zum Nähen sowohl die Muße als auch die Energie. Ich glaube so richtig habe ich zuletzt 2015, vielleicht sogar 2014, etwas genäht. Seitdem habe ich nur noch ein paar Milka Taschen zustande gebracht. Aber so langsam gingen mir selbst die Reste aus und ich brauchte ein wenig Nachschub.
Doch als ich die Stoffe so in der Hand hatte, habe ich unglaubliche Lust bekommen mir aus dem ein und anderem ein paar neue Projekttaschen zu nähen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich diese Lust bereits beim Wollfestival in Düsseldorf verspürt. Denn dort gab es wirklich jede Menge tolle handgenähte Projekttaschen. Allerdings habe ich den Gedanken daran ganz schnell wieder beiseite geschoben.


Nun habe ich mir ja für die nächste Zeit auch ein paar Großprojekte auf den Plan gesetzt, jedoch keine wirklich passende Aufbewahrungsmöglichkeit dafür zur Hand. Was liegt also näher, als sich "schnell" was passendes zu nähen? Jetzt, wo ich gerade meterweise frischen Stoff zur Hand habe.


Für meine Taschenexperimente habe ich diese hübschen Spooky Motive als Oberstoff gewählt, und ein bißchen Spinnen sowie Schnörkel Stoff für Innenfutter und Akzente.


Außerdem verschieden farbige Reißverschlüsse, Zackenlitze und diverse Bänder aus meiner Restekiste. Nun noch "schnell" ein paar Schnittvorlagen erstellt, und schon konnte es los gehen.
(Schnell = ich habe einen ganzen Vormittag damit zugebracht!)


Insgesamt sind drei Projekttaschen in unterschiedlichen Größen entstanden.
Von ganz klein, bis ganz groß. Alle sind absolute Unikate. Und weil ich eben schon so verdammt lange nicht mehr genäht habe, hat jede Tasche noch dazu ihre eigenen kleinen Fehlerchen.

Die kleinste Projekttasche ist 22 cm breit, und 15 cm hoch.
Ich wollte eine Tasche haben, wo ich genau ein Knäuel gewickelte Wolle samt einer einzigen begonnen Socke hinein bekomme. Denn je nachdem was ich tagsüber so vor habe, lasse ich mein Strickzeug häufig zu Hause weil ich den Platz im Rucksack für andere Dinge brauche. Oder weil mir meine herkömmlichen Projekttaschen für so ein Mini Projekt einfach zu groß sind.


Eigentlich hätte ich noch gerne eine kleine Schlaufe an der Seite eingenäht. Aber weil ich eben fünf Jahre lang nicht mehr genäht habe, und diese Tasche die erste war welche ich mir vorgenommen hatte, war ich so doof das Band für die Schlaufe auf die falsche Seite zu legen.
Nunja, nun ist es innen und hat keinen wirklichen Sinn. Aber was soll´s?


Jedenfalls hat die Tasche genau die richtige Größe für den Zweck zu dem ich sie genäht habe. Es passt genau ein gewickeltes Knäuel plus eine begonnene Socke hinein. Hurra! Nie wieder ohne Strickzeug aus dem Haus gehen.


Die mittlere Projekttasche ist 30cm breit und 20 cm hoch. Und hat damit in etwa Kulturbeutelgröße. Vielleicht ist sie auch ein bißchen größer.


An der Außenseite habe ich einen Streifen der hübschen lila Spinnen mit eingefügt, denn ich finde den Stoff viel zu Schade um ihn nur als Innenfutter zu verwenden. Das Innenfutter ist dagegen durchgehend geschnörkerlt.


Es passen zwei Knäuel Opal Sockenwolle hinein.
Oder ein Knäuel ungewickelte Sockenwolle und ein komplettes Sockenprojekt. Vielleicht auch ein begonnenes Tuch. Und mit gewickelter Sockenwolle sollten sogar zwei Knäuel plus die jeweiligen Socken hinein passen.
Jedenfalls würde ich diese Tasche wohl wählen, wenn ich zu einem Stricktreff fahren würde. Oder um meine Projekte vor kleinen Kindern und diversen Haustieren schützen müsste. Oder vor neugierigen Ehemännern.


Sowohl die kleine als auch die mittlere Tasche habe ich mit ein wenig Zackenlitze aufgehübscht. Aber im Nachhinein betrachtet hätte ich den Reißverschluß anders einnähen können. Oder sollen.


Die dritte Projekttasche war der Versuch etwas wirklich Großes zu entwerfen. Für große Tücher, Schals mit mehreren Knäueln, oder für Jackenprojekte und ähnliches.
Mit 30 cm Höhe, 28 cm Breite, und zusätzlich einer Tiefe von 12 cm, ist diese Tasche fast schon ein kleiner Koffer geworden. Und ich überlege schon eine ganze Weile ob ich noch entsprechende Henkel anbringen soll, damit diese Tasche etwas praktischer zu Handhaben ist.


Anders als bei den herkömmlichen Projekttaschen besteht der Boden hier aus einer durchgehenden Platte, was der Tasche einen stabilen Stand ermöglicht.


Der Plan war eigentlich, einen weit überstehenden Reißverschluß an zu bringen. Mit Hilfe der eingearbeiteten Bügelfalz an den Seiten, hätte sich die Tasche oben schön weit öffnen können. Leider habe ich dann gleich mehrere Fehler gemacht, und musste infolgedessen den Reißverschluß kürzen um die Tasche noch zu retten. Nun ist es eindeutig zu kurz und kann sich leider nicht mehr wie geplant schön weit öffnen. Bei der nächsten Tasche weiß ich besser!


Jedenfalls passen ganz locker 5 bis 6 ungewickelte Stränge Wolle hinein. Und sollte damit auf jeden Fall groß genug für ein Jackenprojekt sein.


Dann habe ich mir noch einen Wollbeutebeutel kreiert.
Beim Wollfestival in Düsseldorf gibt es jedes Jahr die tollen Goodie Bags. Sie sind groß genug dass man damit ausgiebig Wolle shoppen kann, und man kann sie sich bequem über die Schulter hängen.
Wenn ich aber gleichzeitig mit der Kamera unterwegs bin, ist diese Tasche leider eher hinderlich. Sie rutscht mir herunter, behindert mich in meiner Bewegungsfähigkeit, oder ich müsste sie zum Fotografieren wirklich jedes mal ab setzen. Ich war also entweder nur mit der Kamera, oder mit einer Tasche zum Shoppen unterwegs.

Während ich meine Projekttaschen genäht habe, entstand in meinem Kopf die Idee eines Wollbeutebeutels. Eine Tasche zum Umhängen, welche genau an meine Körpermaße und meine speziellen Fotografen Bedürfnisse zugeschnitten wäre wollte ich haben. So dass ich immer die Hände zum Fotografieren frei hätte und bei Bedarf meine Wollbeute einfach in die Tasche stecken könnte. Und einen breiten, stabilen aber gleichzeitig auch weichen Gurt sollte sie haben.

Gesagt, überlegt, entworfen, und genäht!


Die Tasche ist 40 cm breit und 35 cm hoch.
Oberstoff und Innenfutter habe ich im Innenren mit einer Lage Vliesofix versehen, so dass ein guter und stabiler Verbund entstanden ist.


Damit sich die Tasche optimal an meine breiten Hüften anschmiegen kann, habe ich den oberen Rand mit einem leicht runden Ausschnitt versehen. Und für die Optik mit ein wenig Zackenlitze aufgehübscht.


Der Gurt ist 140 cm lang, besteht aus zwei Lagen Stoff, und wurde ebenfalls mit Vlisofix verstärkt. Außerdem mit einer einfachen Steppnaht zusätzlich fixiert.


Ich habe keine Ahnung ob ich den Gurt technisch korrekt aufgesetzt habe, aber ich dachte mir dass es einer Naht bedarf welche die Zugkräfte vom Gurt auf eine möglichst große Fläche und mehrere doppelt gesetzte Nähte verteilt.


Auch diese Tasche kommt nicht ohne kleine Schönheitsfehler aus, so wie hier an der Zackenlitze. Aber so ist das eben, wenn man erst fünf Jahre lang gar nicht näht, und dann gleich mit eigenen Designs los legt.


Insgesamt entspricht der Wollbeutebeutel aber genau meinen Ansprüchen. Noch dazu ist er einzigartig, und oben drauf vielleicht sogar ein Wiedererkennungsmerkmal wenn ich damit auf Wollmärkten unterwegs bin.


Einen ersten Praxistest hat der Wollbeutebeutel übrigens mit Bravor bestanden.
Ich war mit ihm beim Westerwälder Wollfest, und hatte sowohl die Hände zum fotografieren frei, als auch immer eine Tasche in Reichweite um schnell und unkompliziert meine Beute einstecken zu können. Elf Stänge Wolle und etlicher Kleinkram waren zum Schluß gut und sicher darin aufgehoben.


Seit dem Westerwälder Wollfest zieren außerdem diese drei hübschen Buttons zwei meiner Projekttaschen und den Wollbeutebeutel.



Zum Schluß noch ein kleiner Hinweis:
Ebenso wie ich es bei den Socken handhabe, kann man auch diese Taschen bei mir NICHT kaufen und ich werde auch keine Taschen für einen Verkauf anfertigen.
Die Taschen sind für mich, und meinen persönlichen Gebrauch.
Vielleicht werde ich hin und wieder Taschen für liebe Freunde anfertigen, diese jedoch dann ausschließlich als Geschenk verwenden.
Bitte habt Verständnis für meine Haltung und seht von Anfragen via E Mail oder Privat Message über die Sozialen Medien ab. DANKESCHÖN!



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