Sonntag, 20. Oktober 2019

Westerwälder Wollfest

Das Westerwälder Wollfest ist von Koblenz aus gar nicht so weit entfernt, und weil es zufällig an jenem Wochenende war das ich bei Frau Eule verbracht habe, wollten wir uns das mal ansehen. Leider muss ich sagen, dass mein persönlicher Eindruck nicht durchweg positiv sondern eher durchwachsen war.

Zunächst einmal war die Hauptzufahrtsstraße zum Ortskern von Westerburg voll gesperrt, und wir mussten eine riesige und noch dazu schlecht ausgewiesene Umleitung fahren. Die Straße war bereits seit Juli gesperrt, aber weder Frau Eule noch ich selbst hatten auf der Homepage oder in den sozialen Medien einen Hinweis darauf gelesen. Das kennen wir von anderen Veranstaltungen anders!

Endlich im Ortskern angekommen, war von außen leider überhaupt nicht ersichtlich, dass HIER ein Wollfest statt finden sollte. Kein Hinweisschild, kein Banner, keine Fahne, einfach nichts! Und so sind wir natürlich zunächst einmal mit Schwung daran vorbei gerollt. Also gewendet, und mühevoll einen Hinweis auf Parkplätze gesucht. Es gab nur ein Parkhaus, und für dieses brauchte man eine EC Karte! What the fuck? Wir haben uns dann einen anderen Parkplatz gesucht, und mussten eine kalte Dusche in Form von Regen in Kauf nehmen.

Entsprechend angefressen waren wir bereits, bevor wir auch nur in der Halle drin waren. Und ich hatte dann leider auch so meine Schwierigkeiten in meinen fotografischen "Flow" zu kommen.
Das Licht in der Halle war irgendwie merkwürdig, und der Aufbau der Stände an mancher Stelle etwas unübersichtlich. Manchmal wusste man gar nicht wo ein Stand aufhörte, und der nächste begann.
Einmal reagierte man ziemlich ungehalten darüber dass ich fotografierte, und befürchtete zunächst "Ideenklau". Ich war zwar nicht in offizieller Funktion unterwegs, so wie beim Wollfestival in Düsseldorf, aber dass auch Blogger auf Wollfesten unterwegs sind sollte jedem Aussteller inzwischen wohl bewusst sein. Blogger bedeuten meist kostenlose Werbung, nur braucht ein Blogger dafür leider immer noch Fotos. Wenn sich jemand Ideen klauen will macht er das wohl eher mit heimlichen schnellen Handybildern, als mit einer hoch auflösenden Spiegelreflexkamera die man nicht wirklich verstecken kann.

Was mir persönlich natürlich auch immer sehr ins Auge fällt ist, ob eine Veranstaltung oder eine Örtlichkeit Barriere frei ist oder nicht. Des Gatten Behinderung hat meinen Blick diesbezüglich sehr geprägt und verändert.
Vom Parkhaus aus habe ich keinen Barriere freien Zugang finden können. Das erste was uns in der Stadthalle begrüßte war eine lange geschwungene Treppe, aber keinerlei Hinweis auf einen Aufzug. Und die Toiletten waren so dermaßen eng, dass jemand mit motorischen Einschränkungen ein echtes Problem hatte! Wäre ich also mit meinem Mann hier gewesen, hätten wir nicht viel Freude gehabt.

Zwar habe ich insbesondere auf Instagram immer wieder lesen können, wie toll das Westerwälder Wollfest angeblich gewesen ist, ich persönlich habe es jedoch leider anders empfunden. Mir fehlte einfach etwas vom Flair, welches ich bei anderen Veranstaltungen erlebt habe. Und ich finde es verwunderlich dass ich bei einer Veranstaltung, welche bereits zum vierten mal statt gefunden hat, nirgendwo ein Banner oder eine Fahne zur Veranstaltung entdecken konnte. So fehlt mir nun leider auch ein geeignetes Startbild für die Einleitung, und ich muss euch einfach so in die folgenden Bilder hinein schmeißen.


Es gab aber auch Highlights.
Der ein oder andere Aussteller und Besucher hat mich wiedererkannt, und es ergaben sich nette Gespräche wie hier mit Viola vom Team ⇨ Bodolina. Man beachte vor allem das Make Up und die Haare!


Immer wieder bin ich auch auf meine Bilder vom Wollfestival in Düsseldorf angesprochen worden. Mit durchweg positiver Resonanz. Ich habe nie danach gestrebt irgendwie "berühmt" zu werden, aber nun wo ich eine gewisse Bekanntkeit nicht mehr weg ignorieren kann fühlt es sich doch überraschend gut an.
Bei Angelika von der ⇨ Rübezahl Spinnerei durfte ich mir sogar etwas aussuchen, was ich nun nach eigenem Ermessen verstricken und in Szene setzen darf.  Und ich habe mich wirklich riesig darüber gefreut.


Außerdem hatte ich meinen selbst genähten Wollbeutebeutel zur praktischen Erprobung dabei, und bin auch darauf ein paar mal angesprochen worden. Bei Instagram und Facebook hatte ich bereits erste Bilder gezeigt, die offensichtlich doch von so einigen Leuten gesehen wurden.
Die praktische Handhabung des Wollbeutebeutels war übrigens fast genau so wie ich mir das vorgestellt habe, und im Westerwald sind sage und schreibe 11 Stränge Wolle und etlicher Kleinkram hinein gewandert ohne dass mich etwas gestört hat!


Meine Beute vom Westerwälder Wollfest enthält erstauntlich viel Grau.
Es ist nicht etwa so dass es nicht genug Bunt gegeben hätte, aber vieles buntes war mir auch einfach zu bunt oder zu überladen. Und vielleicht spiegelt das Grau auch einfach meine Stimmung an dem Tag wieder. Vieles davon ist außerdem Tweed Wolle, die wirklich reichlich vorhanden war, und ich habe mich sehr über das vielfältige Angebot davon gefreut.
Das meiste hier wird wohl als Kontrast zu Garnen dienen, welche ich bereits in meinem Stash habe.
Gekauft habe ich, zumeist Sockenwolle, von ⇨ Gewollt Bunt, ⇨ Helmis Farbexplosion, ⇨ die kleine Wollfabrik, ⇨ Stricklilly´s bunte Wolle und ⇨ Coonie´s Wolle.


Außerdem ist mir noch ein schwarzes Einhorn und drei Buttons von der kleinen Wollfabrik in die Tasche gehüpft. Sowie ein Macaron mit 20 bunten Maschenmarkierern bei Coonie´s Wolle, welcher Extra für mich zweifarbig gemacht wurde.
Frau Eule hatte mir ein Paar meiner Nadelenten abgeschwatzt, und mir bei ⇨ MaMi´s Nadelenten durch diese Halloween Enten ersetzt.


Bei Angelika von der ⇨ Rübezahl Spinnerei habe ich mir diese beiden Stränge Sockenwolle ausgesucht. Es ist Schafpatenwolle, von heimischen Schafen und komplett in Deutschland produziert, was diese Wolle schon zu etwas besonderem macht.
Gefärbt wurde mit Pflanzenfarbstoffen. Der obere blaue Strang ist unverkennbar mit Indigo entstanden. Der untere helle Strang ist ganz sachte marmoriert, und müsste mit den Blüten von Stockrose und Goldrute entstanden sein. (Angelika war sich da leider nicht mehr zu 100% sicher, weil sie oft verschiedenste Pflanzen zum Färben vermischt.)
Beide Stränge haben ganz dolle mit mir gesprochen, und ich hatte auch gleich die passenden Muster hierfür im Kopf. Ein Paar Socken hieraus darf auf Reisen gehen, und das zweite Paar Socken wird bei mir bleiben. Leider, leider muss ich aber zunächst ein paar Weihnachtsgeschenke fertig stellen, bevor ich mir diese Schätze vornehmen kann.


Eine besondere Herausforderung habe ich mir ⇨ Coonie´s Wolle gegönnt. Denn ich habe mich unsterblich in das Tuch Kijani mit Perlenbesetzter Borte verliebt. Das Problem ist dabei nicht etwa, dass ich noch nie mit Perlen gearbeitet habe, sondern dass das Tuch in Kraus Rechts gearbeitet wird. Dabei hasse ich Kraus Rechts!
Naja, mal sehen, vielleicht erfährt das Tuch ja auch eine Abwandlung in Glatt Rechts mit Kraus Rechts Borte, oder so......


Und bei Stricklilly´s bunte Wolle habe ich habe einen passenden Partner zum Veilchenregen von ⇨ Frau Odersocke gefunden. Sogar mit Glitzer! Nun kann daraus ein tolles Tuch werden.


Die Buttons von der bunten Wollfabrik sind derweil bereits an meine selbst genähten Taschen gewandert. Eigentlich wollte ich mir mindestens einen davon an meinem Kamera Gurt geheftet haben, aber an den Projekttaschen waren sie viel passender.


Ob wir noch einmal zum Westerwälder Wollfest fahren würden, können Frau Eule und ich momentan echt noch nicht sagen. Es war nett bekannte Gesichter wieder zu treffen, aber so wirklich vom Hocker gerissen hat es uns leider nicht.


2 Kommentare:

  1. Ich war dieses Jahr auch wieder da, aber so recht überzeugen konnte es mich diesmal auch nicht. Ich fand es schon richtig blöd, das man beim Einlass zwar Lose für einen guten Zweck kaufen konnte, man aber erst Nachmittags ab 16 Uhr erfahren konnte ob und was man evtl gewonnen hat. Richtig doof wenn man Samstag morgen direkt um 11 in der Tür steht :-(

    Ansonsten bin ich halt mal durch gegangen, habe mal überall geschaut, aber mich wollte einfach nichts anspringen. Also bin ich heim ohne etwas gekauft zu haben.

    Aber macht ja nix, Geld wird ja nicht schlecht und so habe ich es gerade vor ein paar Tagen anderweitig in Wolle umgesetzt :-)

    Ich denke ich werde nächstes Jahr aber wieder hin gehen, denn ich habe es echt nicht weit und kann bei gutem Wetter sogar mit dem Rad hin fahren.

    Liebe Grüße
    Iris

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    Antworten
    1. Diese Tombola hatte ich zwar gesehen, aber nirgends eine Möglichkeit die Lose dafür kaufen zu können entdeckt. Also habe ich es links liegen lassen.
      Ich stimme jedoch zu dass bei einer Veranstaltung wo ein kommen und gehen herrscht, und nicht jeder bis zum bitteren Ende bleiben möchte, solch eine Organisation nicht im Interesse der Besucher ist!

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